Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2006:
Die Kieler Nachrichten stellten in ihrer Ausgabe vom 24. Januar 2006
die Vorrunden-Gegner der deutschen Nationalmannschaft bei der
Handball-EM in der Schweiz vor.
Zwei Mal waren die Franzosen Weltmeister (1995, 2001), ein Mal
Silber und drei Bronzemedaillen komplettieren die überragende
WM-Bilanz des Teams von Trainer Claude Onesta (48). Bei ihren
bisherigen EM-Auftritten blieben "les bleus" dagegen erfolglos.
Weil sich das ändern soll, bezogen die Mannen um Abwehr-Ass
Didier Dinart vom 17. bis zum 25. Januar ein Trainingslager
auf Island. Sie reisen kurz vor Turnierauftakt mit heißen
Herzen aus dem kalten Norden an. Das Gerüst der Mannschaft
verdient sein Brot in der Bundesliga: die Gille-Brüder beim
HSV,
Daniel Narcisse in Gummersbach, Joel Abati in Magdeburg
und
Nikola Karabatic beim THW. Erleiden
die Franzosen keinen Durchhänger, zählen sie bei dieser EM zu den
hoch gewetteten Top-Favoriten.
Gold-Trainer Juan Carlos Pastor vertraut in der Schweiz seinem
Weltmeisterschaftskader, der Spanien 2005 in Tunesien auf
den Handball-Thron warf. Verzichten muss der Coach nur auf
Torhüter Jose Hombrados. Aber wer zudem einen David Barrufet
zwischen den Pfosten aufbieten kann, dem wird nicht bange sein.
Bei den Spaniern macht es auch die Mischung. Alte Haudegen
wie Barrufet (216 Länderspiele), Mateo Garralda (210),
Ex-Zebra
Demetrio Lozano (179) oder
Juan Perez (177) harmonieren glänzend mit jüngeren Jahrgängen,
den Spieler wie Iker Romero, Ion Belaustegui oder Carlos
Prieto präsentieren. 1996 und 1998 landeten die Iberer auf
dem Silberrang,diesmal soll es mit dem WM-Rückenwind nach ganz oben gehen.
Seit der Staatsgründung 1993 ist die Slowakei erstmals bei einem
Großturnier dabei. Die Qualifikation gelang gegen Österreich.
Dabei bog das Team von Trainer Peter Hatalcik eine 19:25-Hinspielniederlage
im Hexenkessel von Kosice mit dem 31:24 noch um. Stars sind rar,
nationale Berühmtheit haben immerhin Daniel Valo, der in der
Bundesliga für Melsungen die Fäden zieht, und Radoslav Antl
erlangt. Antl stand 2004 in jener Mannschaft von Tatran Presov,
die Achtelfinalgegner des THW Kiel in der Champions League war.
Antl hat sich mittlerweile bei Grashoppers Zürich etabliert.
Trotz "Heimvorteils" dürften er samt Mitstreiter aber über
eine Statistenrolle in der Gruppe B kaum hinauskommen.
Spiele zwischen dem DHB und der Slowakei tauchen in der
Statistik noch nicht auf.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2006)