13./14./15./16.01.2006 - Letzte Aktualisierung: 16.01.2006 | EM 2006 / Nationalmannschaft |
Update #5 | KN-Artikel vom 16.01., Spielbericht Ungarn-DHB, Spielbericht Kroatien-DHB, KN-Bericht zum Slowenien-Spiel ergänzt... |
Vor rund 1800 Zuschauern entwickelte sich eine spannende Partie, in der das deutsche Team im Vergleich zu den Testspielen gegen die Schweiz deutlich verbessert auftrat. Vor allem die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen funktionierte reibungsloser, zudem ordnete Spielmacher Oleg Velykky mit viel Übersicht die DHB-Angriffe. Die zu Beginn großen slowenische Abwehrlücken deckte vor allem einer schonungslos auf: Zeitz hämmerte fünf der ersten sechs deutschen Tore in die Maschen. Mit 9:6 führte das DHB-Team nach zwölf Minuten, doch Slowenien wusste zu kontern. Beim 12:11 führte der Gastgeber - angepeitscht vom frenetischen Publikum - wieder (22.). Mit einem 16:16 ging man in die Kabinen.
Aus diesen kam Slowenien stärker zurück, ging permanent in Führung. Doch die deutsche Sieben gab sich nicht geschlagen, kam immer wieder zum Ausgleich. So war es auch beim 30:30 und 32:32, das bis 16 Sekunden vor Schluss Bestand hatte. Dann jedoch traf Serhai Rutenka zum insgesamt nicht unverdienten 33:32.
Trotz der Niederlage war Heiner Brand mit der Leistung seines Teams im Großen und Ganzen zufrieden: "Das war eine bessere Leistung als gegen die Schweiz gegen einen stärkeren Gegner. Zum Schluss sind unsere individuellen Fehler bestraft worden".
(Christian Robohm)
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.01.2005:
In der spannenden Partie vor rund 1800 Zuschauern warf der Kieler Christian Zeitz (7) die meisten Tore für den Europameister. Für Slowenien traf Renato Vugrinec vom Bundesligisten SC Magdeburg (8/3) am besten. "Das war besser als gegen die Schweiz gegen einen stärkeren Gegner. Zum Schluss sind unsere individuellen Fehler bestraft worden", sagte Bundestrainer Heiner Brand. Heute trifft die DHB-Auswahl auf Kroatien, das Ungarn mit 33:30 (17:18) bezwungen hatte. Zum Abschluss wartet morgen Ungarn auf Brands Team.
Im siebten Aufeinandertreffen mit Slowenien seit dem EM-Finale vor zwei Jahren präsentierte sich der Europameister gegenüber den Länderspiel-Siegen am vergangenen Wochenende gegen die Schweiz wesentlich verbessert. Vor allem die kluge Spielführung von Oleg Velyky (Kronau/Östringen) zeigte Wirkung: Die Angriffe wurden ohne Hektik ausgespielt. Die sich bietenden Lücken in der Abwehr der Gastgeber nutzte Christian Zeitz. Der Rückraumspieler des THW Kiel, der sich nach seiner Ellenbogenoperation weiter in ansteigender Form befindet, warf fünf der sechs ersten deutschen Tore.
In der 12. Minute führte Deutschland mit 9:6. Doch die von ihren Anhängern enthusiastisch angefeuerten Slowenen konterten und erarbeiteten sich ein 12:11 (22.). In dem weitgehend ausgeglichenen Spiel konnte sich keine der beiden Vertretungen bis zum 16:16-Pausenstand einen Vorteil verschaffen. Dabei überzeugte die solide Abwehr in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ebenso wie der erneut gute Torhüter Henning Fritz (Kiel).
Auch im zweiten Durchgang wogte das Spielgeschehen hin und her. Den 25:27-Rückstand (48.) glich das DHB-Team zum 30:30 (57.) aus und hatte bis zuletzt eine Siegchance, ehe Rutenka 16 Sekunden vor dem Schlusspfiff das 33:32 für Slowenien erzielte.
(aus den Kieler Nachrichten vom 14.01.2005)
Gegen die Kroaten, die ohne Kaleb und Metlicic angetreten waren, fehlte auf deutscher Seite Uwe Gensheimer, der die Reise wegen Magenproblemen gar nicht erst angetreten hatte. Als sich nach vier Minuten Pechvogel Klimovets bei einem Zusammenprall so schwer verletzte, dass er nicht mehr weiter spielen konnte, ahnte man Böses. Doch das Brand-Team zeigte sich von diesem Ausfall wenig geschockt, machte die Abwehr nach einem 2:5-Rückstand (7.) auch dank eines gut aufgelegten Johannes Bitter dicht - über 6:6 und 10:8 zog die deutsche Mannschaft bis zur Pause auf 17:14 davon.
Aus der Halbzeit kam die DHB-Auswahl noch stärker auf die Platte. Schnell baute man die Führung auf 20:16 auf, ehe das Brand-Team mit einem beeindruckenden Zwischenspurt auf 25:17 davon zog. Die Vorentscheidung war gefallen - das wussten offenbar auch die 2500 heißblütigen Fans in der ausverkauften Sporthalle von Pula, die Kulisse wurde ob der starken Leistung der deutschen Nationalmannschaft merklich ruhiger. Zwar verkürzte Kroatien noch einmal (22:27), in dreifacher Unterzahl verhinderte Johannes Bitter mit tollen Paraden aber einen weiteren Treffer, sodass das deutsche Team den Sieg letztlich ungefährdet über die Zeit brachte. Bundestrainer Heiner Brand drückte nach der Partie aber auf die Euphoriebremse. "Sicher haben wir über weite Strecken ganz gut gespielt, aber der Gegner war gehandicaped. Es wäre fatal, diesen Sieg über zu bewerten." Wichtig sei es gewesen, in dem Hexenkessel von Pula ein Erfolgserlebnis zu feiern. "Wir sind ein Stückchen weiter gekommen, aber wir dürfen das nicht überbewerten."
(Christian Robohm)
Unkonzentriert ging die deutsche Mannschaft von Beginn an zu Werke, bekam in der Abwehr vor allem die treffsicheren Nagy und Gal nie in den Griff. Zudem wirkte das deutsche Team ein wenig müde - kein Wunder angesichts von drei schweren Spielen in drei Tagen. Ungarn wusste die Lücken in der deutschen Abwehr geschickt zu nutzen und agierte in der eigenen Defensive routiniert und clever. Entgegen kam den Ungarn, dass Christian Zeitz sich schon früh eine Blessur an der Hand zu beklagen hatte, die den Kieler "Haupttorschützen vom Dienst" arg behinderte. Zudem zog sich Oliver Roggisch eine Kapselverletzung zu. So war die Begegnung eigentlich schon zur Pause entschieden, 18:13 führte Ungarn zu diesem Zeitpunkt.
Auch in der zweiten Hälfte änderte sich an diesem Bild wenig. Zu keiner Zeit schien das DHB-Team in der Lage, Ungarn ernsthaft in Gefahr zu bringen, sodass die 30:34-Niederlage absolut verdient war. "Da sind wir schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden", kommentierte Brand die klare Niederlage, ehe er zu einem insgesamt positiven Fazit der drei Turniertage ansetzte. "Der Sieg gegen Kroatien, die beste Mannschaft der Welt in den letzten Jahren, ist zum richtigen Zeitpunkt gekommen, um das Selbstbewusstsein aufzubauen. Die Mannschaft beginnt, auf dem Feld zusammen zu wachsen. Die Abwehr war zuverlässig. Das Tempospiel beherrscht die Mannschaft, und es wird immer besser." Dennoch müsse sich die Mannschaft bis zur EM in der Schweiz noch in allen Bereichen verbessern.
(Christian Robohm)
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.01.2005:
Einen Tag nach dem Überraschungs-Coup gegen Olympiasieger Kroatien (31:25) verlor das Team von Bundestrainer Heiner Brand gestern zum Abschluss des hochkarätigen Vierländer-Turniers in Kroatien und Slowenien das Duell mit Ungarn 30:34 (13:18) und hatte als Dritter mit dem Turniersieg nichts zu tun - den holte sich Slowenien.
Nach dem unversöhnlichen Abschluss ging Brand mit seiner gebeutelten Mannschaft hart ins Gericht. "Wir wurden schnell wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Mit dem Ergebnis waren wir noch gut bedient, denn wir waren geistig nicht wach und haben uns zu wenig bewegt", monierte der Bundestrainer. Auch Andrej Klimowets (5/Östringen) und Torsten Jansen (5/3/ Hamburg) konnten die zweite Turnier-Niederlage nicht verhindern. Linksaußen Jansen war mit 15 Treffern auch bester deutscher Werfer der Veranstaltung. Den Auftakt hatte der Olympia-Zweite am Freitag in einer Neuauflage des EM-Finals von 2004 gegen Slowenien (32:33) verloren.
Doch auch das erneute Verletzungspech sorgte bei Brand für Kopfschütteln. Während der Östringer Uwe Gensheimer (Magen-Darm-Virus) in den letzten beiden Partien ausfiel, erlitten der Kieler Linkshänder Christian Zeitz und Abwehrspezialist Oliver Roggisch (Magdeburg) gegen Ungarn Fingerverletzungen und kamen kaum zum Einsatz. Immerhin meldete sich Kreisläufer Klimowets nach überstandener Gesichts- und Fußverletzung mit fünf Treffern erfolgreich zurück. Jedoch war die Not im rechten Rückraum nach dem Ausfall der verletzten Holger Glandorf (Kniebeschwerden/ Nordhorn) und Volker Michel (Nasenbeinbruch/Göppingen) sogar so groß, dass der etatmäßige Außenspieler Florian Kehrmann (Lemgo) gestern im Aufbau aushelfen musste. Dabei hatten die beiden ersten Begegnungen Anlass zu Hoffnung gegeben. "Wir sind ein Stückchen weitergekommen. Vor allem Erfolgserlebnisse in fremder Halle sind immer sehr wichtig", hatte Brand nach dem Husarenstück gegen die Kroaten gesagt, aber vor verfrühter Euphorie gewarnt. "Es wäre fatal, den Sieg überzubewerten."
Hoffnungen gibt vor dem EM-Auftakt gegen Weltmeister Spanien am 26. Januar in Basel der Formanstieg von Zeitz. Der jetzt zwar wieder angeschlagene Linkshänder hatte die Folgen seiner Ellbogen-OP überwunden und gilt im rechten Rückraum als der große Hoffnungsträger. Auf Glandorf und Michel als die beiden angeschlagenen Kandidaten für diese Schlüsselposition hofft Brand beim am Mittwoch in Steinbach beginnenden Abschlusslehrgang. Der Bundestrainer plant, ins Badische die 16 Spieler einzuladen, die er einen Tag vor Beginn der EM offiziell auch nominieren will.
(aus den Kieler Nachrichten vom 16.01.2005)
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