20./21.01.2006 - Letzte Aktualisierung: 21.01.2006 | EM 2006 / Nationalmannschaft |
Update #3 | Spielbericht ergänzt... |
Die erste Hälfte verlief zumeist ausgeglichen, keines der beiden Teams konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen. Deutschland, im Angriff auf Positionsspiel setzend, zeigte bereits in den ersten 30 Minuten eine verbesserte Leistung in Abwehr und Angriff.
Diesen Aufwärtstrend setzte das DHB-Team auch in der zweiten Hälfte fort. Christian Zeitz, nach seiner Fingerverletzung wieder mit von der Partie, besorgte das 20:17, einige Unkonzentriertheiten später war der Olympia-Vierte allerdings wieder dran: 23:24 (42.). Dann jedoch brannte die deutsche Mannschaft ein kleines Feuerwerk ab, konnte sich eine Viertelstunde vor Schluss gar eine Vier-Tore-Führung erarbeiten. Unterstützt von den 4950 Zuschauern hielt das DHB-Team nunmehr voll dagegen, versuchte, mit schnellen Angriffen zum Erfolg zu kommen. Beim 31:25 (50.) schien eine Vorentscheidung gefallen, allerdings schnenkte Ungarns erfolgreichster Torschütze Daniel Burday dem DHB-Team in der Folge ordentlich einen ein. Die Folge: Beim 32:33 waren die Gäste wieder in Schlagdistanz, gerieten nach einem Pfostenwurd des zukünftigen Kielers Dominik Klein - der den Vorzug gegenüber Uwe Gensheimer erhielt - sogar noch einmal in Ballbesitz. Carsten Lichtlein rettete seinen Farben dann mit zwei Glanztaten aber den insgesamt verdienten Erfolg.
"Ich bin ganz froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben", sagte Brand. "Für die Mannschaft ist das für das Selbstvertrauen gut. Das war allerdings ein Spiel mit von beiden Seiten sehr schwankenden Leistungen. Das kann uns nicht zufriedenstellen." Der Test mit einer offensiven 5:1-Abwehr in der ersten Hälfte habe ihn sogar zufrieden gestellt. "Uns haben eher individuelle Schwächen zu schaffen gemacht. Aus dem Positionsspiel sind uns einige gute Dinge gelungen. Es ist nur schade, dass wir nach einer klaren Führung noch so viele Fehler gemacht haben.", bremste Brand sogleich aufkommende Euphorie.
(Christian Robohm)
In der ausverkauften SAP-Arena in Mannheim begann das Spiel recht müde. Bis zum 9:8 (17.) konnte das DHB-Team dabei meist in Führung gehen, dann aber riss der Faden im deutschen Angriff komplett, was weniger an gelungenden Spielzügen, denn an Ungarns Torhüter Roland Mikler lag. Ein ums andere Mal entschärfte dieser im Stile eines Tausendsassas die Würfe der deutschen Feldspieler, elf Minuten blieb das DHB-Team ohne Torerfolg. Diese Phase nutzten die Gäste, um die nicht immer sattelfeste deutsche Abwehr zum 13:9 auszuhebeln. Erst Oliver Roggisch konnte den Fluch brechen, sein 10:13 in der 28. Minute wurde von den 13200 Zuschauern begeistert gefeiert. Dennoch ging man mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Pause.
Kurz nach der Halbzeit stockte den Zuschauern, Verantwortlichen und Trainer Heiner Brand der Atem: Ausgerechnet Oleg Velykky, in den letzten Partien zum Spielmacher aufgestiegen, brach ohne Gegnereinwirkung auf dem Feld zusammen und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Knie. Umgehend wurde er in die Unfallklinik Ludwigshafen gebracht, wo eine Kernspintomographie durchgeführt wurde. "Wir wissen nicht, was er hat. Es gibt auch noch keinen Verdacht", sagte Charly Hühnergarth, Pressesprecher des Deutschen Handball-Bundes. Ob Velykky bei der EM spielen kann, ist mehr als ungewiss.
Die deutschen Spieler reagierten zunächst geschockt auf den Ausfall ihres Regisseurs. Dann jedoch nahmen sie das Heft des Spiels fest in ihre Hand. Henning Fritz, zur zweiten Hälfte auf die Platte gekommen, nagelte sein Tor förmlich zu. Gemeinsam mit einer nun viel sicherer stehenden Deckung bauten die Paraden des Kieler Torhüters eine feste Grundlage, auf dem die Angriffe nun konzentrierter vorgetragen wurden. Beim 18:18 (41.) war erstmals wieder der Ausgleich geschafft, sieben Minuten später gelang beim 22:21 die erneute DHB-Führung, die sich die Mannen Heiner Brands nicht mehr nehmen ließen. Herausragend neben Fritz war Kreisläufer Andrej Klimovets mit 7 Toren, Dominik Klein kam nicht zum Einsatz. Christian Zeitz warf drei Treffer.
(Christian Robohm)
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