02.11.2006 | Champions League |
"In unserer Halle sollte unsere Musik gespielt werden und nicht die aus Wien",grummelte Kiels Trainer Noka Serdarusic nach der Heimpremiere. "Grundsätzlich befürworte ich es, der Champions League ein einheitliches Gesicht zu geben", sagt Stefan Lövgren. "Nicht überall wird der Handball so professionell in Szene gesetzt wie in der Bundesliga. Deswegen sind diese Richtlinien gut, um das Produkt Champions League in ganz Europa besser in Szene zu setzen." Doch auch der THW-Kapitän fordert Kompromisse: "Die neue Einlaufzeremonie geht natürlich deutlich zulasten der Stimmung in der Halle. Und das kann nicht im Sinne der Sache sein."
Durch den kurz vor dem Start unterzeichneten Kontrakt mit dem Fernsehsender Eurosport ist die Europäische Handball-Föderation ihrem Ziel einen Riesenschritt näher gekommen, die Handball-Champions-League als Marke zu etablieren. Eine bessere Vermarktung der Spiele verspricht auch höhere Gewinne. Allein an Erfolgsprämien garantiert die EHF in dieser Saison nun 2,5 Millionen Euro. Jeder Teilnehmer erhält 15 000 Euro und kann seine Prämien über Achtel- (40 000), Viertel- (60 000), Halb- (80 000) und Finale (160 000 bzw. 320 000) am Ende auf mehr als eine halbe Million Euro summieren.
EHF-Generalsekretär Michael Wiederer bringt es auf den Punkt: "Uns kommt es in erster Linie darauf an, den Handball europaweit zu promoten. Mit Eurosport haben wir einen TV-Sender, der weit über Deutschland hinaus sendet. Die Erweiterung über den deutschen Markt hinaus ist wichtig für die Weiterentwicklung des Handballs." Die Zusammenarbeit mit den deutschen Klubs und mit der HBL sei ausgezeichnet. "Es gibt natürlich auch Interessensunterschiede, aber ebenso viel Verständnis für die jeweiligen Notwendigkeiten", sagt Wiederer.
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")
(02.11.2006) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |