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08.11.2006 WM 2007 / Interview

Zebra-Interview mit Christian Zeitz: Verwirrspiele

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Erst ja, dann nein - fünf Tage lang hielt das Verwirrspiel um Christian Zeitz an, bis sich dieser doch entschied, der deutschen Handball-Nationalmannschaft für die abschließenden beiden Spiele des World Cup in Schweden zur Verfügung zu stehen. Eigentlich hatte sich der 121-malige Nationalspieler aufgrund von Problemen mit der Hüfte nicht fit genug für fünf Spiele innerhalb von sechs Tagen gefühlt - und stieß auf das Unverständnis von Bundestrainer Heiner Brand und das seiner Mitspieler.
In den ersten drei Spielen des Turniers wurde aber einmal mehr deutlich, wie wichtig der 25-jährige Kieler im deutschen Rückraum sein kann. Dem entsprechend froh zeigte sich Brand später über die Rückkehr seines wurfgewaltigen Linkshänders. "Christian war ein sehr positiver Faktor. Aber erleichtert bin ich erst, wenn sein Gesundheitszustand anhält", so der Bundestrainer. Gegenüber dem ZEBRA äußerte sich Christian Zeitz selbst über die Gründe des Hin und Her um seine Person.
Zebra:
Was war der Grund dafür, dass Du Dich nach der Hälfte des World Cup doch noch der deutschen Nationalmannschaft angeschlossen hast?
Christian Zeitz:
Die Mannschaft hat mir gesagt, dass sie mich braucht. Ich hatte mit Markus Baur telefoniert und die Mannschaft wünschte sich, dass ich anreise. Ich entschloss mich also zu kommen, meinte aber, dass ich nicht weiß, ob ich ihnen wirklich so viel helfen könnte.
Zebra:
Wann und wie bist Du zur Mannschaft gestoßen?
Christian Zeitz:
Ich bin am Freitag nach Bremen (Dort spielte Deutschland die Vorrunde; Anm. d. Red.) gefahren und dann sind wir alle gemeinsam noch am selben Tag nach Schweden geflogen.
Zebra:
Was für einen Eindruck hast Du vom World Cup bekommen?
Christian Zeitz:
Es war ein gelungenes Turnier. Eine Halbzeit lang haben wir uns immer ganz ordentlich präsentiert, in der anderen klappte es noch nicht so gut. Das ist aber auch ganz klar, wir müssen uns als Mannschaft noch zusammenfinden. In den beiden Platzierungsspielen gegen Griechenland und Serbien habe ich dann ja auch mitgespielt und habe mein Bestes gegeben.
Zebra:
Wie hast Du das Theater um deine Person empfunden?
Christian Zeitz:
Ich habe die Argumente schon verstanden. Doch wenn ich nicht fit bin, dann kann ich der Mannschaft auch nicht wirklich helfen - also dachte ich, ich bleibe lieber zu Hause und werde erst einmal wieder richtig gesund.
Zebra:
Bis zur Weltmeisterschaft in Deutschland sind es nicht mal mehr 80 Tage Freust Du Dich?
Christian Zeitz:
Klar freut man sich auf so ein Ereignis im eigenen Land. Doch ehrlich gesagt denke ich noch gar nicht so weit. 80 Tage - das ist doch noch eine ganz schön lange Zeit. Man merkt zwar schon die steigende Anspannung im Team, aber wirklich präsent ist das Ereignis noch nicht.
Zebra:
Wie ist der aktuelle Stand bei Deiner Verletzung?
Christian Zeitz:
An einer Operation werde ich nicht vorbei kommen. Die Frage ist nur, wann sie ausgeführt wird. Ich wurde jetzt erst einmal fit gespritzt und irgendwann, wenn wir mal zwei oder drei Wochen "Luft" haben und Noka damit einverstanden ist, werde ich mich operieren lassen müssen. Bis dahin muss es so gehen. Aber die Verletzung behindert mich schon, gerade beim Sprungwurf oder beim seitlich Laufen merke ich das.
(Das gespräch führte Annika Stöllger, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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