22./23.03.2007 - Letzte Aktualisierung: 23.03.2007 | Mannschaft |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt... |
Der THW hat Filip Jicha
verpflichtet.
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TBV Lemgo |
Filip Jicha im Zweikampf mit Nikola Karabatic. |
"Wir freuen uns sehr, mit Filip Jicha einen absoluten Top-Spieler verpflichtet zu haben, der bei allen europäischen Spitzenclubs im Gespräch war", äußerte sich THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker über den Transfer. "Wir haben den Wunsch, dass Jicha bereits zur kommenden Saison an die Förde wechselt. Dies ist jedoch davon abhängig, dass der TBV Lemgo in seinen Personalplanungen und seiner Personalpolitik entscheidend voran kommt", so Schwenker, "momentan ist der Stand, dass Jicha erst ab 2008 in Kiel spielt."
Wer mehr über den THW-Neuzugang erfahren möchte, findet auf seiner Homepage www.filip-jicha.com umfangreiche Informationenen von und über den Rückraumschützen.
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.03.2007:
"Ich freue mich, dass es geklappt hat. Ich wollte ihn schon vor zwei Jahren holen, aber damals hat er sich für Lemgo entschieden", erklärte Trainer Noka Serdarusic, der den tschechischen Nationalspieler als eine große Bereicherung bezeichnet, menschlich wie sportlich. Schwenker empfindet das genauso: "Ich bin mir sicher, dass Jicha zu unserer Mannschaft und zu unserem Trainer passt." Offen ist, ob der 24-Jährige schon zur nächsten Serie nach Kiel kommen wird. Das hänge, so Schwenker, davon ab, ob der TBV Lemgo bei seiner Suche nach einer Alternative erfolgreich sein werde. "Ich werde mich nicht einmischen, das müssen die Vereine unter sich ausmachen. Ich werde das Ergebnis auf jeden Fall akzeptieren", erklärte Jicha, der den Dreijahresvertrag bereits unterschrieben hat.
Die Vorfreude ist auch beim zweitbesten Schützen der Weltmeisterschaft augenscheinlich groß und nicht nur, weil das Tauziehen jetzt beendet ist. "Ich bin erleichtert, denn die letzten beiden Monate waren wegen der vielen Spekulationen nicht leicht für mich", gab Jicha zu, der unter anderem auch vom FC Barcelona umworben worden war. "Nach Spanien wollte ich aber nicht, ich wollte in Deutschland bleiben", erzählte der Blondschopf in ausgezeichnetem deutsch. Die Sprache der Bundesliga erlernte Jicha, nachdem er vor vier Jahren von Dukla Prag zum TSV St. Gallen gewechselt war. Aus der Schweiz zog es ihn im Sommer 2005 zum TBV Lemgo, mit dem er im vergangenen Jahr den EHF-Cup gewann. Dieser Triumph hat großen Eindruck hinterlassen: "Diesen Titel zu feiern war unbeschreiblich. Ich würde gerne noch mehr Titel gewinnen, deshalb gehe ich nach Kiel. Der Erfolg steht für mich über allem."
Es ist jedoch nicht nur der Erfolgshunger, der den THW so attraktiv für ihn macht. Da ist zum einen Noka Serdarusic, den er von den Gesprächen aus dem Jahr 2005 kennt und schätzt ("Ich denke, dass er mich voran bringen wird"). Zum anderen macht die Aussicht, mit nahezu gleichaltrigen Weltklassespielern wie Nikola Karabatic oder Kim Andersson ("Den kenne ich aus Jugendländerspielen") in einem Team zu stehen, Appetit auf mehr. "Wir werden eine Menge Spaß miteinander haben", ist Jicha sicher. Und es gibt noch einen weiteren reizvollen Aspekt: "Ich habe zur Zeit keine Freundin, habe aber gehört, dass es in Kiel schöne Mädchen gibt."
Mit dem in der Bierstadt Pilsen aufgewachsenen Zwei-Meter-Mann hat er THW nicht nur einen wurfstarken, sondern auch einen spielintelligenten Rückraum-Riesen verpflichtet. Noka Serdarusic hält Jicha für "einen typischen Halblinken, der aber auch auf der Mittelposition eingesetzt werden kann und im Spiel eines gegen eins stark ist". Und wenn der THW-Trainer sogar die Abwehrfähigkeiten des Tschechen als gut bezeichnet ("Er muss nur noch ein bisschen lernen"), so wird klar, dass die Zebras ein Ass mit Allroundqualitäten in der Hand halten. Nur wann sie es erstmals als Trumpf ausspielen können, ist ungewiss.
(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 23.03.2007)
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