11.06.2007 | EM 2008 |
Die EM 2008 findet in Norwegen statt. |
Als Rumäniens Handballer des Jahres, Rudi Stanescu, nur Sekunden später einen Strafwurf Kim Anderssons entschärfte, schienen die Gäste noch weiter mithalten zu können. Basierend auf einer guten Abwehr vor dem überzeugenden Dan Beutler markierte Schweden jedoch zwei Treffer zur ersten Vier-Tore Führung, der erneut Iacob ein Tor folgen ließ (9:6, 14.). Nachdem Blau-Gelb nach einer Viertelstunde erstmals auf fünf Treffer davongezogen war (11:6, 16.), verkürzten Novanc, Ghionea und Timofte binnen drei Minuten noch einmal auf 11:9.
Schwedens 12:9 in der 20. Minute markierte den Ausgangspunkt einer neunminütigen rumänischen Torflaute. Den Skandinaviern hingegen gelangen sechs Treffer in Folge. Erst Marius Novanc glückte mit dem 18:10 (29.) wieder ein Erfolg. Zur Pause führte das Tre Kronor Team mit 19:10. Vom live übertragenden Sender "TV4" nach der weiteren Marschroute gefragt, gab Trainer Linnell in der Halbzeit die Devise aus, die Mannschaft müsse die Konzentration aufrecht erhalten, um auch Durchgang zwei zu gewinnen.
Dem künftigen Kadett Rares Jurca gelang nach Wiederanpfiff ein Doppelschlag zum 20:12 (33.). Drei schwedischen Toren in Folge (23:12, 36.) setzte Timofte das 23:13 entgegen, bevor der vom kroatischen Meister RK CO Zagreb umworbene Sania auf 24:15 verkürzte (39.). Eine Minute später betrug der Vorsprung der Skandinavier beim 25:15 zehn Tore. Durch schnelles Konterspiel von Ghionea, zweimal Timofte, Stavrositu und Novanc kamen die Gäste zu Beginn der Schlußviertelstunde noch einmal auf 26:20 heran nachdem die Skandinavier in der Abwehr zwischenzeitlich ein wenig den Faden verloren hatten.
Nachdem Iacob zwölf Minuten vor dem Ende das 27:21 markiert hatte, begannen allerdings fünf starke Minuten des Heimteams, das bis zur 53. Minute auf 32:21 davonzog. Der für die wichtigen Rumänien-Spiele wie auch Johan Pettersson eigens ins Nationalteam zurückgekehrte Routinier Peter Gentzel hatte inzwischen Dan Beutlers Platz zwischen den Pfosten eingenommen. Hatte bereits der Flensburger während seiner gut 30 minütigen Einsatzzeit eine glänzende Vorstellung geboten, riegelte nun sein Nordhorner Kollege den Kasten zeitweise geradezu hermetisch ab.
Nach der Disqualifikation von Abwehrspezialist Magnus Jernemyr gelang Rumänien durch Sania, Stavrositu, Timofte und Jurca bis zwei Minuten vor der Sirene noch etwas Ergebniskosmetik (34:25). In der Schlußminute durchbrach Schweden durch zwei verwandelte Chancen zum 36:25 wieder die Zehn-Tore Marke. Peter Gentzel hielt in der letzten Sekunde sogar noch einen rumänischen Siebenmeter.
Die Gäste hatten praktisch über die gesamte Spieldauer Probleme, den blitzschnellen Johan Pettersson und den brillant Regie führenden Mittelmann Dalibor Doder in den Griff zu bekommen. Sie konnten den deutlichen Heimsieg zu keiner Zeit wirklich gefährden.
Übungsleiter Linnell war besonders von der ersten Halbzeit angetan. In der zweiten habe man dann zeitweise die Konzentration verloren. Allerdings habe die Mannschaft dennoch wie angestrebt auch den zweiten Durchgang gewonnen - mit zwei Toren. Man habe eine viel bessere Mannschaft. Die Abwehrarbeit habe gestimmt, und im Angriff hätten Martin Boquist und Kim Andersson in der ersten Hälfte sehr gut gespielt, beurteilte Zebra-Ikone Magnus Wislander, der für den Sender "Radiosporten" als Experte im Einsatz war und selbst einen Sieg zwischen sieben und elf Treffern vorhergesagt hatte.
Das Rückspiel findet am kommenden Sonntag, 19. Juni, in der "Sala Sporturilor" in Constanta statt. Der Anwurf erfolgt bereits um 10 Uhr, einer in Rumänien keineswegs ungewöhnlichen Zeit für ein Handballspiel. Dennoch steht das Tor zur EM auf norwegischem Boden für den Nachbarn noch nicht völlig offen: Rumäniens Trainer Lucian Rasnita bezifferte gegenüber "Gazeta Sporturilor" die Wahrscheinlichkeit, sich noch zu qualifizieren auf 25 Prozent. Und Kiels scheidender Kreisläufer Pelle Linders wies gegenüber "Radiosporten" auf das äußerst engagierte rumänische Publikum in der sicher ausverkauften Halle hin und erwartet einen heißen Tanz, den man aber mit einer guten ersten Halbzeit wohl für sich entscheiden könne.
(Von Dr. Oliver Schulz)
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