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12.07.2007 Presse / Mannschaft

"Handball-Woche": Der Papa rät: "Gib Gas!"

Daniel Wessig ist Kiels jüngster Neuzugang aus Schwerin

Von Falko Pekram, aus der "Handball-Woche" 28/2007:

Daniel Wessig.
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Schwerin/Kiel - Ein Wessig sorgt immer für Schlagzeilen: Der 80er Olympiasieg des Schweriners Gerd Wessig im Hochsprung bleibt unvergessen. Jetzt schickt sich Sohn Daniel an, die große Welt des Sports zu erobern. Allerdings nicht in Vaters Fußstapfen, sondern im Handball beim Serienmeister THW Kiel.
Nach bestandenem Abitur (Note 1,8) an der Sportschule in Magdeburg stand schon kurz darauf beim THW Kiel das offizielle Mannschaftsfoto für die Spielzeit 2007/08 an. Mit der Nr. 4 auf dem "Zebra"-Trikot stand hier ein junger Dachs neben den Weltklassespielern Nikola Karabatic, Thierry Omeyer oder Christian Zeitz und Dominik Klein: Daniel Wessig.
Der Familienrat tagte
Als ihn Trainer Noka Serdarusic im April fragte: "Kannst du dir vorstellen, nächstes Jahr bei uns zu spielen", da fiel bei Wessig junior erst einmal "die Kinnlade runter". Der Familienrat tagte, "die Eltern waren hellauf begeistert und der Papa sagte: 'Gib Gas!' - Für mich gab's sowieso kein Zögern. Das 'Zebra'-Trikot zu tragen, macht riesig stolz. Zusammen mit den ganzen Stars unter dem taktisch besten Trainer der Welt, Noka Serdarusic, zu trainieren: Etwas Besseres kann mir gar nicht widerfahren!"

2001, mit 13 Lenzen (zuvor war er Leichtathlet und "wuchs quasi in der Sandkiste des Stadions auf.") führte Daniels Weg drei Jahre darauf zur größten deutschen Talenteschmiede, dem SC Magdeburg. "Zuletzt waren wir dort fünf Mann auf meiner Position. Doch dann ging es beim SCM nur noch drunter und drüber. Ich bekam kein gutes Angebot, keiner hat sich die Mühe gemacht, mich zu halten."

Also wechselte der 33-fache Jugendnationalspieler vor gut zwölf Monaten zum Regionalligisten HC Aschersleben. Dies auch auf Anraten von Jugend-Bundestrainer Klaus-Dieter Petersen, zugleich der "Co" von Serdarusic beim THW. "Im letzten Jugendjahr musst du im Männerbereich spielen, alles andere sei verlorene Zeit", sagte Petersen.

In Aschersleben spielte Daniel 31 Partien und warf 171 Tore. "Damit lag ich auf Platz 14 in der Regionalliga, war mit Abstand der Jüngste. Dennoch sind wir am Ende abgestiegen. Mit mir spielten noch andere SCM-Talente. Wir waren eben noch zu grün hinter den Ohren."

Petersen hatte jedoch längst ein Auge auf den Rohdiamanten geworfen, der für nicht wenige Experten als eines der größten deutschen Talente im linken Rückraum gilt. "Er fragte mich, ob ich nicht in Kiel ein bisschen mittrainieren wolle. Also war ich im Herbst 2006 und jetzt nochmals im April für insgesamt vier Tage oben in Kiel. Ich habe mich da wohl nicht so ganz doof angestellt", grinste Daniel.

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Die Chance seines Lebens will Daniel Wessig beim Schopfe packen. Sein oberstes Ziel ist es, "vor 10.000 Zuschauern in der Ostseehalle für Kiel mein erstes Bundesligator zu werfen."

An eine reelle Einsatzchance ist für den Teenager freilich erst einmal nicht zu denken. Vielmehr soll er Spielpraxis beim Zweitligisten TSV Altenholz sammeln, wo schon diverse Kieler Talente ein Zweitspielrecht hatten.

Lehre als Bankkaufmann
Jetzt durchläuft auch Daniel Wessig die THW-Talenteschmiede, macht zugleich eine Kaufmannslehre bei der Kieler Volksbank. "Ich will erst einmal was Handfestes haben und Bankkaufmann ist doch ein ehrbarer Beruf. Studieren, vielleicht Sport, kann ich dann eventuell immer noch."

Bleibt nur noch eine Frage: Was gibt Daniel denn zum Einstand beim großen THW aus? "Weiß nicht, was in Kiel angesagt ist. Ich werde da mal Dominik Klein fragen." Zur Erklärung: Der Weltmeister-Linksaußen wurde Daniel Wessig als Pate für die Eingewöhungsphase zur Seite gestellt.

(Von Falko Pekram, aus der "Handball-Woche" 28/2007)


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