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23.07.2007 Interview

KN-Interview mit Noka Serdarusic: "Bin gespannt auf Kronau"

Noka Serdarusic und das "Familienmodell THW"

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.07.2007:

Noka Serdarusic: "Die Spieler sind bereit, alles für den anderen zu tun."
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Varel-Obenstrohe - Noch bis morgen weilt der Deutsche Handball-Meister THW Kiel im Trainingslager in Varel-Obenstrohe. Trainer Noka Serdarusic (56) zog schon einmal ein Fazit und sprach über die neuen Spieler, die neue Mannschaft und das "Familienmodell THW".
Kieler Nachrichten:
Herr Serdarusic, Jicha, Karabatic, Omeyer, Andersson, Lövgren, Ahlm, Lund - sehen wir hier in Varel-Obenstrohe die beste THW-Mannschaft aller Zeiten?
Noka Serdarusic:
Der beste THW war erst einmal der der vergangenen Saison. Wichtig sind die Erfolge. Sicher, ich habe jetzt eine gute Mannschaft. Aber wenn sie nichts erreicht, ist sie nicht die beste.
Kieler Nachrichten:
Wie verläuft die Integration der vier Neuzugänge - menschlich und handballerisch?
Noka Serdarusic:
Menschlich habe ich mir keine Gedanken gemacht, dass es Probleme geben könnte. Ich kannte sie alle vorher. Und was Filip Jicha oder Börge Lund können, war nie die Frage. Man muss abwarten, wie es ist, wenn es um die Wurst geht. Daniel Wessig hat sich leider beim zweiten Training schon verletzt. Er ist mutig und willig, wird beim TSV Altenholz Spielpraxis sammeln. Seine ersten Einsätze wird er in der Abwehr bekommen. Igor Anic muss noch viel arbeiten, und es gibt noch ein Sprachproblem. Es ist nicht sicher, ob Marcus Ahlm zum Saisonbeginn fit wird. Die Verpflichtung von Igor war sicher nicht die optimale Lösung. Andere Spieler hätten wir aber nur mit sehr viel Geld bekommen können.
Kieler Nachrichten:
Christian Zeitz wurde in Kiel operiert, neben Ahlm und Szilagyi laborierten auch Kavticnik, Lundström und Wessig in Varel an Verletzungen. Wie gravierend war das für Ihre Arbeit?
Noka Serdarusic:
Das war alles andere als gut. Zum Beispiel im Testspiel gegen Varel haben viele Spieler auf falschen Positionen gespielt, die sie sich gar nicht erst merken sollen. Wir haben einiges für Grundkondition und Kraft getan. Aber ich wollte nicht die fitten Spieler quälen, wenn die Verletzten zuschauen. Darum habe ich so manche Ausdauer-Sprints zwischendurch weggelassen und mehr Wert auf taktische Dinge gelegt.
Kieler Nachrichten:
Wie sehen sie die Fortschritte der Langzeit-Verletzten Viktor Szilagyi und Marcus Ahlm?
Noka Serdarusic:
Ich bin ungeduldig und sehe noch nicht viel Fortschritt. Viktor kann sein Bein noch nicht strecken. Und auch Marcus trainiert noch nicht mit Kontakt. Ich weiß, wie selten und schwer seine Verletzung war. Es wäre schön, wenn er bald wieder Handball spielen kann.
Kieler Nachrichten:
Wie ist das Gefühl in der Mannschaft nach dem Triple?
Noka Serdarusic:
Alle bleiben auf dem Teppich, keiner dreht durch. Alle wissen, wie schwer die letzte Saison war und was sie tun müssen. Kim Andersson sagt immer, wir seien wie eine Familie.
Kieler Nachrichten:
Wie wichtig ist das "Familienmodell THW" für den Erfolg, und welche Rolle spielt dabei Stefan Lövgren als Kapitän?
Noka Serdarusic:
Das Familienmodell ist ganz wichtig. Die Spieler sind bereit, alles für den anderen zu tun. Ich denke, dass Stefan in der Hierarchie nicht größer ist als die anderen. Aber er ist der beste Kapitän, den ich je hatte. Die Spieler schätzen ihn, auf dem Feld und als Mensch. Jeder Nachfolger wird es schwer haben.
Kieler Nachrichten:
Wie formulieren Sie das Saisonziel, und wer sind die Bundesliga-Mitfavoriten?
Noka Serdarusic:
Ich werde mich bekanntermaßen nie hinstellen und sagen: "Wir werden Meister". Nach den Erfolgen sagt die ganze Liga jetzt natürlich, dass der THW Favorit ist. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wenn das klappt, stehen wir am Ende oben. Ich sehe außerdem wieder den HSV weit oben und bin gespannt auf Kronau.
(Das Gespräch führte Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 23.07.2007)


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