24.07.2007 | Mannschaft / Medien |
Das neue "Handball-Magazin". |
Jüngster Beleg ist das Triple des THW Kiel, der als erste deutsche Mannschaft Meisterschaft, DHB-Pokal und Champions League gewann. Und - schlechte Nachrichten für die Konkurrenz - es deutet nichts darauf hin, dass sich an dieser Dominanz etwas ändern wird. Denn eine weitere Eigenschaft dieses Gens ist, dass es keine Sättigung kennt.
Stimmt das Umfeld nicht, dann geht es. Stimmt alles, dann will es nur eines - bleiben. Und in Kiel passt alles. Handball-verrückte Zuschauer, die in diesen Tagen ohne Murren eine bis zu zwanzigprozentige Preiserhöhung schluckten und wie immer artig ihre 10000 Dauerkarten lösten. Mit Uwe Schwenker (Manager) und Zvonimir "Noka" Serdarusic (Trainer) ein Duo, das in seiner Zielstrebigkeit seit nunmehr 14 Jahren an die Batterie-Werbung mit den nimmermüden Duracell-Hasen erinnert. Und mit Siegertypen wie dem famosen Karabatic, der nach der Niederlage bei der SG Kronau/Östringen im Mai völlig frustriert von der Platte schlich, obwohl er drei Tage zuvor mit dem Triumph in der Champions League den größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt gemacht hatte. Wer dieses eine Gen besitzt, der hasst eben Niederlagen. Auch wenn die Beine müde, der Kopf leer und das Saisonziel längst übertroffen ist.
Und noch eine Antwort hat das Sieger-Gen in der abgelaufenen Saison gegeben: Käuflich ist es nicht. Wer es anlocken will, sollte zwar Geld besitzen. Aber seine Wirkung entfaltet es nur dort, wo das Klima optimal ist - so wie in Kiel.
(Von Wolf Paarmann, aus dem "Handball-Magazin" 07/2007)
Wolf Paarmann (41) ist Sportredakteur der Kieler Nachrichten und begleitete den Turnverein Hassee-Winterbek - besser bekannt als THW Kiel - auf dem Weg zum Triple.
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