- Zebra Online:
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Herr Serdarusic, letztes Jahr sagten Sie vor der Saison, der THW Kiel habe sich derart verstärkt,
dass man den "lieben Gott nicht mehr ganz so dringend" bräuchte, um die Champions League zu
gewinnen. Danach verletzten sich fünf Ihrer Topspieler so schwer, dass sie monatelang ausfielen.
Kiel gewann - u.a. - die Königsklasse dennoch. Nun sind die Rekonvaleszenten bis auf den
transferierten Lars Krogh Jeppesen absehbar wieder dabei - dazu die Topleute
Filip Jicha und
Börge Lund. Ist die Verteidigung des "Triples"nur Formsache?
- Noka Serdarusic:
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Wer sich erinnert, weiß auch, dass ich damals den HSV als großen Mitfavoriten auf die deutsche
Meisterschaft vorhergesagt habe. Dafür wurde ich belächelt. Am Ende gab das Torverhältnis
Ausschlag. Und in den anderen Wettbewerben ging es stets um Zentimeter, Sekunden und oft um ein
einziges Tor. Derartige Erfolge, wie wir sie erleben durften, sind schwer zu wiederholen. Sie
sind auch nicht ankündbar. Aber wer uns kennt, der weiß, dass wir immer gewinnen wollen und dass
wir alle beim THW hungrig auf Erfolg sind.
- Zebra Online:
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Dann besteht keine Gefahr der Übersättigung ...
- Noka Serdarusic:
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Nein, wir alle wissen, dass man sich nicht auf den Erfolgen ausruhen kann. Die Mannschaft weiß
auch, was uns stark macht. Jeder bleibt auf dem Teppich. Alle handelnden Personen - in der
Mannschaft und in ihrem unmittelbaren Umfeld - eint, dass sie nach der letzten Saison nicht
ausruhen wollen. Wir haben Kämpfer- und Siegertypen in Kiel, die immer alles geben wollen. Anders
wäre ein Saisonverlauf wie der letzte angesichts unserer Verletzungsprobleme auch gar nicht
möglich gewesen. Zu glauben, dass jetzt alles von allein läuft, weil wir noch einige
Verstärkungen geholt haben, ist aber Quatsch. Wie schnell das geht, dass man auf einigen
Positionen dann trotzdem in Personalnotstand gerät, haben wir ja schon wieder erlebt.
- Zebra Online:
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Der HSV hat Ihnen einen erneuten Zweikampf um die Meisterschaft angekündigt ...
- Noka Serdarusic:
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Endlich! Bei dem Kader und der Qualität, die man in Hamburg hat, ist das doch wohl auch
selbstverständlich. Ich erwarte den HSV wieder sehr weit oben.
- Zebra Online:
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Und wer spielt noch um den Titel?
- Noka Serdarusic:
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Kronau-Östringen hat enorm aufgerüstet und wird sicher hohe Ansprüche an sich selbst stellen. Auf
die bin ich gespannt. Dazu kommen noch etliche Mannschaften, die sich aber sicher hinter unserer
Favoritenrolle verstecken werden: Flensburg, Lemgo, Gummersbach ... Wir haben eine sehr starke
Liga. Darum ist es auch immer wieder aufs Neue ein Erlebnis, wenn am Ende die Meisterschaft
herausspringt. Unsere neuen Spieler Jicha,
Lund, Wessig und
Anic kennen dieses Erlebnis ja auch
noch gar nicht. Das ist durchaus ein Faktor. Wer Dominik Klein erlebt hat, mit welch großen Augen
und welcher Begeisterung er in der letzten Saison die Erfahrung machte, nach seinem Wechsel zum
THW plötzlich um Titel mitzuspielen - und sie zu gewinnen -, der weiß, was ich meine.
- Zebra Online:
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Verspüren Sie eigentlich noch so etwas wie Erfolgsdruck?
- Noka Serdarusic:
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Was heißt Erfolgsdruck? Keiner hat eine höhere Erwartungshaltung an mich als ich selbst. Ich
arbeite und denke erfolgsorientiert und ich habe tolle Jungs, die ich dazu zu bringen habe, dass
sie erfolgreich und gut Handball spielen. Nur das zählt. Alles andere ist für mich nicht von
Bedeutung. Das liegt auch daran, dass wir in Kiel ein Umfeld haben, das es möglich macht, in
solchen Strukturen zu denken und zu arbeiten.
- Zebra Online:
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Erklären Sie doch mal diese besonderen Rahmenbedingungen.
- Noka Serdarusic:
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Es gibt eine klare Aufgabenteilung. Nicht nur zwischen Uwe Schwenker (Geschäftsführer des THW; d.
Red.), sondern auch zwischen den anderen Gremien wie Wirtschaftsbeirat und Aufsichtsrat der GmbH.
Keiner spielt sich in den Vordergrund oder versucht Alleingänge. Man redet mir nicht rein, sorgt
stattdessen für ein seriöses, erstklassiges Umfeld für die Spieler, das keinerlei Angriffsflächen
bietet. Nur so kann ich als Trainer sein, wie ich bin. So kann ich den Spielern gegenüber hart
sein und auch ohne große Romantik Top-Leistungen einfordern und herauskitzeln. Die Jungs kommen
ohne Sorgen zum Training, müssen sich nicht über verspätete Gehälter oder sonstigen Kram ärgern.
Denn um das Team herum ist alles top bestellt. Das gibt mir die Möglichkeit, sie hart anzupacken
und mein Ding durchzuziehen.
- Zebra Online:
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Bei aller Härte und Konsequenz: Sie haben gegen Ende der letzten Saison gesagt, dass sie Ihr Team
lieben würden. Ein bemerkenswerter Satz für einen angeblich so unnahbaren Trainer ...
- Noka Serdarusic:
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Das habe ich gesagt, weil es stimmt. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Meine Jungs
wissen schon, wie ich zu ihnen stehe. Bloß, weil ich nicht mit ihnen herumtolle und feiere, heißt
das nicht, dass ich mich über diese Erfolge nicht auch unglaublich freue und ich stolz bin auf
meine Spieler. Ich habe eben nur meine eigene Art, damit umzugehen. Ich bin sicher nicht der
joviale Kumpeltyp. Aber ich bin vielen Spielern, die inzwischen nicht mehr beim THW sind, ein
Freund, eine Bezugs- und Vertrauensperson geworden.
Wislandera, Olsson und viele andere von den
Jungs - die rufen mich noch heute gerne an. Also, das wäre ja nicht so, hätte ich mir ihnen
gegenüber menschlich etwas zu schulden kommen lassen. Andererseits leben wir nun mal, besonders
im Spitzensport, in einer Leistungsgesellschaft. Mein erstes Ziel ist schon der Erfolg. Ich bin
sicher, das ist auch genau das, was meine Gesellschafter und mein Manager beim THW von mir auch
erwarten.
- Zebra Online:
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Uwe Schwenker und Sie bezeichnet man gerne als "altes Ehepaar" des THW. Wie verstehen sich die
beiden "Macher" denn tatsächlich?
- Noka Serdarusic:
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Das hat Uwe mal so formuliert, oder? Wir sind ein eingespieltes Team, das sich voll vertrauen
kann. In zehn Fragen sind wir uns neunmal sofort einig und einmal nach einem wie auch immer
gearteten Meinungsaustausch innerhalb weniger Minuten. Uwe hat ja viel Handballverstand, weil er
selbst ein großer Spieler war. Wir haben zudem auch gemeinsam beim THW gespielt - das allein
verbindet schon und schafft eine andere Nähe. Aber es bleibt stets professionell und artet nicht
in Kumpanei aus. Es heißt immer, wir ergänzen uns gut. Das ist so auch richtig beschrieben.
- Zebra Online:
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Der THW braucht Sie und Sie den THW - kann man das so sagen?
- Noka Serdarusic:
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Ich wäre ohne den THW wohl auch erfolgreich, aber ich wäre und hätte nicht, was ich heute bin und
habe. Es passt eben auf beiden Seiten. Wenn ich andauernd mit den Funktionären herum lamentieren
oder mir reinreden lassen müsste, wäre ich sofort weg. Es kann nur einer Cheftrainer sein beim
THW. Nur die Zuschauer, die Fans - die haben ein Recht darauf, auf der Tribüne auch ein wenig
Trainer zu sein. Die Leute in der Halle sind unsere Kunden. Die dürfen das.
- Zebra Online:
-
Sind Sie kritikfähig?
- Noka Serdarusic:
-
Es kommt darauf an, von wem Kritik kommt und wie sie geäußert wird. Ich bin fachlich nicht irgend
ein Anfänger, der sich zu Herzen nehmen oder ständig darauf reagieren müsste, was um ihn herum
alles geschieht und geschrieben wird. Ich spreche hier übrigens über den Trainer, nicht über die
Privat- und Familienperson.
- Zebra Online:
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Hatten Sie nach Ihren Aussagen über Henning Fritz nach der
WM mit einem derartigen Echo gerechnet
- und: konnten sie das vertragen?
- Noka Serdarusic:
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Wem gefällt es schon, als böser Mann hingestellt zu werden. Wem gefallen wohl derartige Kampagnen
gegen die eigene Person? Kaum jemanden interessierten doch noch die Zusammenhänge. Das
eigentliche Interview hat sich über die Medien verselbständigt und wurde teilweise falsch
widergegeben. So wurde es eine heiße Geschichte. Ich betone aber - und das wissen auch längst
alle Beteiligten -, dass ich zwar ein sportlich hartes Urteil gefällt habe, aber niemals
persönlich oder gar privat wurde. Diese Zusammenhänge wurden konstruiert. Hätte ich das alles auf
Dauer an mich heran gelassen, wäre das sicher nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Es hat mich
auch so schon angefasst. Aber letztlich zählen dann doch andere Dinge im Leben als das Leben im
Blätterwald. Ein Tag mit meinem Enkelkind beispielsweise. Das ist etwas besonderes und hilft
mir, mich abzulenken.
- Zebra Online:
-
Sind Sie dennoch erleichtert, dass das Konfliktpotential auf der Torwartposition durch
Henning Fritz' Weggang abgebaut werden konnte?
- Noka Serdarusic:
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Wir profitierten in der letzten Saison von überragenden Torhüterleistungen. Jeder konnte auch
sehen, warum wir Thierry Omeyer verpflichtet haben. Und
Henning wurde dank sehr guter Leistungen
im Kreise der Nationalmannschaft mit Deutschland Weltmeister - das ist doch letztlich
entscheidend.
- Zebra Online:
-
Solange Ihre beiden Torhüter, Omeyer und
Mattias Andersson, fit bleiben und gut spielen, spricht
es für die Entscheidung, aus einem Trio wieder ein Duo zu machen. Aber wenn etwas dazwischen
kommt, kann man auch wieder anders argumentieren...
- Noka Serdarusic:
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So ist das. Ich halte mich an diesem Gedanken jetzt aber nicht auf. Vor Verletzungspech ist man
nie geschützt. Ich habe genug damit zu tun, die Mannschaft für den Start der Saison fit zu
bekommen und mit den gegebenen Umständen zurecht zu kommen. Es sind ja auch noch etliche Spieler
nicht wieder gesund und einsatzfähig.
- Zebra Online:
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Die vielen Verletzten beim THW reduzierten den letztjährigen Kader nahezu auf ein Minimum. Alle
mussten über ihre Grenzen hinaus gehen. Hat der THW diesmal ausreichend Spieler zur Verfügung, um
die hohen Belastungen zu durchstehen?
- Noka Serdarusic:
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Ich habe mal zu Uwe Schwenker gesagt, ich bleibe so lange in Kiel, bis ich im Training mal sieben
gegen sieben spielen lassen kann und auf außen nicht zwei Sporttaschen in die Deckung stellen
muss. Die Sporttaschen brauchen wir noch immer. Mal ernsthaft: Es ist die Philosophie des
Vereins, keine Spieler zu holen, die nur Lückenfüller oder Ergänzungsspieler sind. Das heißt
nicht, dass wir nicht auch nach Jungs suchen, die sich erst noch entwickeln können. Aber
Neuzugänge müssen bei uns stets eine sportliche wie menschliche Bereicherung darstellen - oder
zumindest die klare Perspektive haben und den Willen zeigen, mittelfristig eine Verstärkung sein
zu können. Und so haben wir eben schon häufiger einen kleinen, aber sehr feinen Kader gehabt, der
dann natürlich anfällig ist für Verletzungs- und Überlastungsprobleme, gerade angesichts des bis
zum Rand vollen Terminkalenders und der riesigen Beanspruchung der Spieler heutzutage.
- Zebra Online:
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Die Kieler Philosophie besagt, notfalls lieber auf jeder Position einen Weltklassemann zu haben,
als auf jeder Position zwei gute, aber eben nicht überragende Leute zu beschäftigen.
- Noka Serdarusic:
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So ist das. Es sind die außergewöhnlichen Spieler, die außergewöhnliche Leistungen vollbringen
und den Unterschied ausmachen. Natürlich hätte ich es ganz gern, wie Ciudad Real oder Portland
zwei komplette Top-Bestzungen pro Spiel einsetzen zu können, aber das ist eben bei uns nicht
möglich, also jammere ich auch nicht rum. Und wir haben ja auch selbst eine gute Mischung, die
zudem vom totalen Zusammenhalt lebt, von ihrer Willens- und Charakterstärke. So etwas ist
vielleicht sogar nur möglich, wenn man nicht 14, 15 Superstars hat. Und wenn man auf der Bank nur
noch zweitklassige Leute hat, bringt das erfolgsorientierte Teams auch nicht recht weiter.
- Zebra Online:
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Aber beim THW musste ein Nikola Karabatic selbst gegen die Underdogs fast immer durchspielen,
während in Hamburg beispielsweise ein Pascal Hens gegen Balingen oder Minden mal eine Pause und
Bruno Souza Einsatzzeiten bekommt.
- Noka Serdarusic:
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Dafür haben wir ja für den Rückraum auch noch
Jicha und Lund geholt, um
Karabatic und auch
Lövgren zu entlasten. Aber wir haben eben auch unsere Vorstellungen von neuen Spielern. Wir
hätten nicht irgend Jemanden verpflichtet, hätte es mit Jicha und
Lund nicht geklappt. Wir setzen
auf Qualität und bieten Seriösität. Nikola Karabatic hat übrigens auch genau diesen Anspruch an
neue Kollegen. So ist das in Kiel. Darum ist er bei uns geblieben.
- Zebra Online:
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Warum - das bemängelt ja zum Beispiel auch Bundestrainer Heiner Brand - finden so wenige deutsche
Spieler den Weg nach Kiel?
- Noka Serdarusic:
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Fragen Sie doch mal diese Jungs. Es ist doch nicht so, dass wir uns nicht um deutsche Talente und
Spieler bemühen würden. Oft sogar. Aber nicht jeder von ihnen sieht auch eine ganz persönliche
Chance in einem Angebot aus Kiel, wie es beispielsweise der junge
Daniel Wessig jetzt oder vor
ihm Zeitz und Klein getan haben. Nicht alle deutschen Spieler suchen sich die größte
Herausforderung, es ist ja auch nicht immer der bequemste Weg, sich hier durchsetzen zu müssen.
Wer zu uns will, muss eine uneingeschränkt professionelle Einstellung mitbringen und hart
trainieren können. Dann kommt der Spaß von allein. Aber so manches Talent setzt eben andere
Prioritäten, ohne dass ich da jetzt Namen nennen will. Und zu den wirtschaftlichen Gründen, warum
beispielsweise ein Igor Anic zu uns kam, nicht aber
Sebastian Preiß, befragen Sie am besten mal
Uwe Schwenker. Zum Thema Deutschenquote, das Heiner - den ich übrigens sehr schätze - stets
propagiert, muss ich eben auch mal sagen: Wer ist Weltmeister geworden? Deutschland. Scheinbar
härtet der hohe internationale Wettbewerb die deutschen Spieler ab und wertet sie auf.
- Zebra Online:
-
Kann man sich aber so einfach auf diese Momentaufnahme zurückziehen?
- Noka Serdarusic:
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Die deutsche Nationalmannschaft, die übrigens schon seit Jahren unter Heiner Brand viel für das
Ansehen des Handballs hierzulande tut, ist ja nicht erst seit der WM wieder in der Weltspitze,
sondern schon viel länger. Das ist also nicht nur eine Momentaufnahme. Und Junioren-Weltmeister
sind die Deutschen auch geworden. Es kann also nicht so dramatisch bestellt sein um den Handball
hierzulande. Ich will auch gar nicht irgendwelche System-Fragen erörtern oder herum
philosophieren. Ich bin kein Funktionär, sondern Trainer. Vereinstrainer. Mein Ziel ist es, wie
auch Heiners, unseren Sport generell nach vorne zu bringen, erstklassigen und attraktiven
Handball spielen zu lassen und immer wieder aufs Neue eine Mannschaft zu formen, die harmoniert
und alles gibt. Für den Erfolg, für das Publikum. Wie viele deutsche, schwedische, französische
oder Spieler aus sonstigen Nationen das im Trikot des THW Kiel tun, ist für mich nebensächlich.
Um die Charaktere, ihre Qualität und ihre Bereitschaft, fleißig und mit Herzblut bei der Sache zu
sein, geht es. So einfach ist das für mich.
(Das Gespräch führte Frank Schneller, Autor des Buches "In der Hitze des Nordens")