05.09.2007 | Bundesliga / Mannschaft |
Viktor Szilagyi: "Wenn alles passt, dann würde ich gerne bleiben." |
Seinen Sommerurlaub verlegte der Vater des knapp elf Monate alten Ben in den Kraftraum. Ein Verzicht, der sich laut Dr. Detlev Brandecker gelohnt hat. "Viktor hat in den vergangenen acht Wochen deutliche Fortschritte gemacht", sagt der Mannschaftsarzt, der davon überzeugt ist, dass er bis zum Jahresende wieder ein "vollwertiger Spieler" werden könne.
Szilagyi, dessen Vertrag in Kiel am Saisonende ausläuft, will spätestens im Dezember eine Entscheidung über seine Zukunft treffen. "Wir fühlen uns hier wohl", sagt Szilagyi, der mit seiner Lebensgefährtin Nora Moosbrugger in Neuwittenbek lebt. "Wenn alles passt, dann würde ich gerne bleiben. Aber im Moment passt nicht alles." Derzeit könne er seine Rolle im Spiel des Rekordmeisters nicht ausfüllen.
Im Sommer 2005 wechselte Szilagyi vom TuSEM Essen nach Kiel, weil die Insolvenz den Europapokalsieger über Nacht in einen Regionalligisten verwandelte. Mit schnellen Beinen und 129 Toren in seiner ersten THW-Saison hatte er maßgeblichen Anteil an der Geburt des Kieler Tempohandballs, den am vergangenen Sonnabend auch der TV Großwallstadt (40:26) aus nächster Nähe bestaunen durfte.
Den zweiten Saisonsieg seiner "Zebras" erlebte Szilagyi, einer von inzwischen acht THW-Rückraumspielern, zwar nur auf der Bank. Aber mit der Gegenwart, die ihm lediglich Kurzeinsätze beschert, kann er gut leben kann. "In einer anderen Mannschaft könnte ich vielleicht immer 60 Minuten rackern. Bei meiner derzeitigen körperlichen Verfassung würde das aber keinen Sinn machen", sagt Szilagyi, der sich auf ein Wiedersehen mit den Fans freut, die ihm beim "Unser Norden-Cup" und zum Saisonauftakt gegen Melsungen (39:28) einen herzlichen Empfang bereitet hatten. "Da habe ich ehrliche Freude darüber erleben dürfen, dass ich wieder dabei bin. Ein schöner Trost für eine triste Zeit."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.09.2007)
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