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22.10.2007 Mannschaft

Zebra: Im Hintergrund

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Um die Zebras auf Trab zu halten, kümmern sich gleich drei Physiotherapeuten und ein Osteopath um ihr Wohlergehen. Und dabei haben die Vier im Hintergrund alle Hände voll zu tun.
Schon abends stellt Physiotherapeut Uwe Brandenburg alles bereit, was er am nächsten Tag mit zum Auswärtsspiel nehmen muss. "Verbände, Medikamente, Salben und noch vieles mehr", zählt "Casey", wie er in der Mannschaft genannt wird, auf und stellt dabei noch eine aufklappbare Massageliege dazu. Der Job als Physiotherapeut macht dem Familienvater seit 27 Jahren Spaß, denn so lange knetet Brandenburg schon die Muskeln der Zebras und kümmert sich um das Wiederaufbautraining nach Verletzungen.

Aber nicht nur die Muskeln und die sportliche Fitness stehen im Vordergrund. "Der Job des Physiotherapeuten beinhaltet eine ganze Menge mehr", erklärt sein Kollege Dennis Missling, der seit dem Jahre 2003 zum Team gehört. "Wir Physios verbringen viel Zeit mit den Jungs und das eine oder andere private Gespräch bleibt nicht aus. Manchmal heilen wir nicht nur die Muskeln, sondern auch die Seelen", beschreibt er sein Verhältnis zur Mannschaft. Karsten Krannig, der seit 2004 dabei ist, kann Missling nur zustimmen und weiß, "wie ehrgeizig die Spieler sind, um nach einer Verletzung wieder fit zu werden" und bewundert gerade diese Einstellung.

Bei Auswärtsfahrten sind die Physiotherapeuten des THW Kiel meist die letzten, die nachts zu Bett gehen und die ersten, die morgens aufstehen und anfangen, die geschundenen Körper wieder fit zu bekommen. "Das ist selbstverständlich und auch ganz normal, doch mit Sicherheit ist die Arbeit mit den Jahren anspruchsvoller geworden", sagt Uwe Brandenburg, der auf eine langjährige Berufserfahrung zurückblicken kann.

Mit Dennis Missling, Karsten Kranning und Jan Bock arbeitet Uwe Brandenburg deshalb in einem guten Team zusammen und die vier verstehen sich bestens - vier? Ja, denn vor fast zwei Jahren stieß Osteopath Jan Bock zum Therapeutenteam dazu. "Casey rief mich eines Tages an und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, für den THW Kiel zu arbeiten. Anfangs hielt ich es fast für einen Scherz, doch die Sache wurde Ernst und ich mache diesen Job unheimlich gerne", so Bock, dessen Bereich - die Osteopathie - zu den alternativen Heilmitteln gehört, mit der Zeit aber anerkannt und salonfähig geworden ist.

"Wenn ein Spieler Schmerzen hat, zum Beispiel in der Schulter, dann muss die Ursache nicht immer vor Ort zu suchen sein, sondern der Schmerz kann auch von anderen Körperteilen ausgehen", so Bock über seine Behandlungsmethode, für die er weder Verbände noch Tapes benötigt, sondern einfach nur "meine zehn Finger, einen gesunden Verstand sowie eine Behandlungsliege".

Vier unterschiedliche Männer, jeder hat sein persönliches Spezialgebiet, aber alle haben sie ein Ziel: die Mannschaft gesund und fit zu halten - das schweißt sie zusammen; und auch, "dass es kein Neid unter uns gibt, wir uns respektieren, und uns blind verstehen, ist unser Erfolgsrezept", lobt Uwe Brandenburg die Arbeit. Wäre das sportliche und therapeutische Team nicht so intakt, hätte Brandenburg schon längst das Handtuch geschmissen, gibt er zu. "Die Chemie stimmt einfach zwischen uns und das macht unseren Erfolg als Team hinter dem Team und den sportlichen Erfolg der Mannschaft aus."

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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