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25.10.2007 Geschichte

Vor zehn Jahren: Weiße Westen und Frechheiten

Was passierte vor zehn Jahren? Wir blicken in unser großes Archiv zurück.
Der Oktober 1997 begann mehr als gut für die Zebras. Das Team um Magnus Wislander, Staffan Olsson, Nenad Perunicic und Klaus-Dieter Petersen reiste als verlustpunktfreier Tabellenführer zum ewigen Nordrivalen Flensburg und fuhr souverän einen 25:20-Sieg in der ausverkauften Fördehalle ein. Es war der erste Erfolg des THW in Flensburg seit 1992 und laut Petersen "die passende Antwort", dass Flensburg sich in der Saison 96/97 vor dem THW in der Abschlusstabelle positionieren konnte.

Mit breitem Rücken ging der THW so in das Hinspiel im Achtelfinale des EHF-Pokals und schlug den portugiesischen Verteter FC Porto in der Ostseehalle mit 35:23. Nachdem in der 2. Runde des DHB-Pokals Regionalligist Spenge ausgeschaltet wurde, stand das EHF-Pokal-Rückspiel in Porto an. Nach einem knappen 14:15-Pausenrückstand schrammte der THW am Ende in Nordportugal nur knapp am Ausscheiden vorbei. 21:31 unterlagen die Kieler in Porto vor 300 Zuschauern und kamen nur dank ihres Zwölf-Tore-Hinspielsieges weiter. THW-Manager Uwe Schwenker tobte nach dem Spiel: "Eine Riesenfrechheit. Der FC Porto hätte in der Deutschen Bundesliga keine Chance. Deshalb ist ja alles so schlimm."

Kein Wunder, dass THW-Coach Noka Serdarusic vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Hameln 100 Prozent Einsatz forderte. Neun Tore des vor der Saison verpflichteten Nenad Perunicic bildeten den Grundstein für einen 35:32-Erfolg - der jugoslawische Rückraumstar, die Verpflichtung der Saison 1997/98, hatte eingeschlagen.

Auch in Niederwürzbach bewahrte der THW seine weiße Weste. Beim 25:22-Erfolg im Saarland war Nenad Perunicic mit acht Toren erneut bester Schütze. Staffan Olsson glaubte zu diesem Zeitpunkt trotz 10:0 Punkten noch nicht an einen Durchmarsch des THW: "Dazu gibt es zu viele gute Mannschaften; wir freuen uns einfach über jeden Auswärtspunkt!"

Nachdem auch der VfL Gummersbach klar mit 32:24 in der Ostseehalle bezwungen wurde, erwarteten die Fans gegen ein starkes Mindener Team natürlich auch einen Heimsieg. Doch die durch ein ruppiges Spiel erhitzten Fans mussten bis zur vorletzten Minute zittern, bevor der Heimsieg eingefahren werden konnte. Neuzugang Perunicic legte in diesen beiden letzten Spielen des Oktobers 1997 seinen Heimkomplex, so er denn einen gehabt hatte, ein für alle Mal ab und traf jeweils zehn Mal. Mit nun 14:0 Punkten marschierte der THW in den November 1997 (siehe Bundesliga 97/98: Alle Spieltage und Bundesliga 97/98: THW-Spiele).


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