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24.10.-02.11.2007 - Letzte Aktualisierung: 02.11.2007 Nationalmannschaft

QS-Supercup: DHB-Team nach Sieg über Russland Dritter - Polen entthront Schweden

Update #12 Letzte Aktualisierung: HW-Nachbetrachtung, Fotos und KN-Berichte vom 29.10.

Der QS-Supercup der Nationalmannschaften findet vom 24. bis 28. Oktober in Deutschland statt.
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Das DHB-Team hat das Spiel um Platz 3 beim QS-Supercup 2007 gewonnen. Mit einem überzeugenden 36:27 (18:11) gegen Russland (siehe Spielbericht) revanchierte sich Deutschland für die 35:38-Auftaktniederlage am Mittwoch (siehe Spielbericht). Das Finale gewann der Vize-Weltmeister aus Polen gegen Titelverteidiger Schweden mit 27:26 (14:15) (siehe Spielbericht), nachdem er bereits im Halbfinale gegen das DHB-Team die Oberhand behielt und mit 32:28 (14:11) (siehe Spielbericht) siegte.

Deutschland unterliegt Russland

Rund 90 Minuten vor dem Anpfiff der Auftaktpartie des QS-Supercups hatte Bundestrainer Heiner Brand seinen Ende 2008 auslaufenden Vertrag um viereinhalb Jahre bis 30. Juni 2013 verlängert (siehe KN-Bericht). Seiner Mannschaft, insbesondere der erschreckend löchrigen Abwehr, gab dies allerdings für die Partie gegen Russland keinen Schub. Im Angriff lief es bei Deutschland recht passabel, insbesondere Nordhorns Linkshänder Holger Glandorf glänzte mit insgesamt 10 Treffern. Doch durch die fehlende Abstimmung zwischen Abwehrreihe und Torhüter kamen die Russen immer wieder zu leichten Toren aus dem Rückraum, der Weltmeister konnte sich nicht absetzen.

So führte Russland nach 16 Minuten gar mit 10:9, ehe Heiner Brand die grüne TimeOut-Karte auf den Zeitnehmertisch legte und Carsten Lichtlein für den glücklosen Henning Fritz ins Tor beorderte. Die Abstimmung wurde nicht entscheidend besser, jedoch sorgten einige Glanzparaden des Lemgoer Torhüters gegen freie Würfe des ohne Superstar Kokcharov angetreten russischen Teams dafür, dass sich das DHB-Team eine kleine Führung erarbeiten konnte, so dass es mit einem 17:16 in die Kabinen ging.

Nach dem Seitenwechsel kamen Stefan Schröder (HSV) und Dominik Klein auf den Außenpositionen für Florian Kehrmann und Torsten Jansen, durch weitere Treffer von Holger Glandorf blieb das Spiel bis zum 21:21 offen. Dann aber zog Russland innerhalb weniger Minuten auf 26:22 davon, der einzige Treffer fürs DHB-Team gelang in dieser Zeit Dominik Klein von außen. Auch eine von Heiner Brand genommene Auszeit konnte die Russen erstmal nicht stoppen, nun wieder mit Henning Fritz und Florian Kehrmann vergrößerte sich der Rückstand gar auf 24:29.

Doch die deutsche Mannschaft kämpfte, kam mit drei Treffern in Folge wieder auf 27:29 heran. Die Zuschauer in der Westfalenhalle wachten nun endlich auf, Euphorie wie zu WM-Zeiten entstand aber zu keinem Zeitpunkt. Deutschland schaffte wenige Minuten vor Schluss auch tatsächlich den Ausgleich zum 34:34, doch Russland konterte mit zwei Treffern zum 34:36. Deutschland hoffte noch auf einen Punkt, der schnelle Anschluss wurde von den Gästen aber 50 Sekunden vor Schluss wieder beantwortet.

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht der Kieler Nachrichten.

24.10.07, Mi., 17.25: Deutschland - Russland: 35:38 (17:16)

Deutschland:
Fritz, Lichtlein; Hens (1), Roggisch, Klein (3), Hermann (1), Preiß (2), Velyky (4), Glandorf (10), Baur (6/3), Jansen (4), Klimovets (1), Kraus, Kehrmann (3), Schröder, Kaufmann; Trainer: Brand
Russland:
Saprykin, Kostygov; Filippov (2), Predybailov (1), Starikh (2), Evdokimov (2), Kaynarov, Rastvortsev (8), Kamanin (2), Semikov, Chipurin (3), Grams, Kovalev (4), Dibirov (3), Igropulo (10/5), Ivanov (1); Trainer: Maximow
Schiedsrichter:
Olesen / Pedersen (Dänemark)
Siebenmeter:
Deutschland: 3/3;
Russland: 6/5 (Fritz hält Igropulo)
Zeitstrafen:
Deutschland: 3 (2x Preiß, Roggisch);
Russland: 6 (2x Rastvortsev, Igropulo, Ivanov, Evdokimov, Kamanin)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0 (2.), 2:3 (6.), 4:3 (8.), 5:6 (12.), 8:9 (16.), 11:10 (18.), 13:11 (21.), 14:15 (26.), 17:16; 2. Hz.: 17:17 (31.), 19:17 (32.), 20:21 (36.), 21:23 (40.), 22:26 (42.), 24:29 (45.), 27:29 (47.), 29:30 (50.), 34:34 (56.), 34:36 (58.).
Zuschauer:
6400 (Westfalenhalle, Dortmund)

 

Schweden unterliegt Polen

Der Titelverteidiger des QS-Supercup ist mit einer Niederlage in das Turnier gestartet: Das "Tre Kronor"-Team, gespickt mit zwei aktuellen und vier ehemaligen Zebras, verlor am Donnerstagabend in der mit nur 2800 Zuschauern gefüllten Dortmunder Westfalenhalle gegen Vizeweltmeister Polen mit 24:30 (12:13).

Das deutliche Ergebnis kam allerdings erst in den letzten zwanzig Minuten zustande. Zuvor hielten die Skandinavier, bei denen die Spanien-Legionäre Källman und Larholm jeweils fünf Treffer erzielten, mit den Polen gut mit. Zwei Treffer der Bundesligaspieler Bielecki und Jurasik zum 21:19 leiteten letztlich den Sieg für den Favoriten ein, bei dem die Jurecki-Brüder mit neun Treffern überzeugen konnten.

Polen steht somit nach dem zweiten Sieg bereits als Gruppensieger im Halbfinale, Schweden benötigt am Freitag einen Sieg gegen Tschechien, um ebenfalls noch die Vorschlussrunde zu erreichen.

25.10.07, Do., 18.00: Schweden - Polen: 24:30 (12:13)

Schweden:
Svensson, Beutler; Källman (5), Larholm (5/4), Carlen (3), Lundström (3), Boquist (3), Ahlm (2), Karlsson (1), Doder (1), Petersson, Arrhenius, Lindahl, Lennartsson, Linders; Trainer: Linnell
Polen:
Szmal, Weiner; Jurasik (6), Tluczynski (5/1), B. Jurecki (5), M. Jurecki (4), M. Lijewski (3), Tkaczyk (2), Bielecki (2), Jaszka (1), Siodmiak, Kuchczynski, Jachlewski, Kuptel, K. Lijewski; Trainer: Wenta
Schiedsrichter:
Olesen / Pedersen (Dänemark)
Siebenmeter:
Schweden: 5/4;
Polen: 2/1
Zeitstrafen:
Schweden: 3 (Larholm, Carlen, Ahlm);
Polen: 5 (2x Siodmiak, Tluczynski, Bielecki, Kuptel)
Spielfilm:
1. Hz.: 4:2 (11.), 5:5 (14.), 7:7 (18.), 8:9 (23.), 11:13 (28.), 12:13; 2. Hz.: 17:16 (36.), 19:21 (42.), 20:23 (44.), 20:25 (46.), 21:27 (53.), 24:30.
Zuschauer:
2800 (Westfalenhalle, Dortmund)

 

Deutschland deklassiert müde Serben

Mit einer offensiven 3:2:1-Deckung versuchte Serbien, die deutschen Angriffe zum Stocken zu bringen. Doch nach nur anfänglichen Schwierigkeiten und einer 4:2-Führung Serbiens kam das deutsche Angriffsspiel - diesmal ohne Markus Baur - immer besser in Fahrt. Insbesondere die deutschen Kreisläufer bekamen ihre Freiräume und nutzten sie nach Anspielen der Rückraumspieler zu allein 13 Treffern. Bis zum 9:9 konnten die Gäste durch den stark beginnenden Bojinovic von Montpellier noch mithalten, ehe vier Treffer in Folge das DHB-Team auf die Siegerstraße brachten. Auch die gegen Russland so schwache deutsche Abwehr steigerte sich, Flensburgs Frank von Behren feierte zudem sein Comeback nach 13-monatiger Verletzungspause.

Ein hektischer Beginn in den zweiten Durchgang und fast vier torlose Minuten des DHB-Teams ließen Serbien nach dem Anschluss auf 17:22 noch hoffen, doch dann spielte sich Deutschland in einen wahren Rausch und zog auf 30:18 (42.) davon. Die begeisterten Zuschauer im Gerry-Weber-Stadion bekamen nun ein Schaulaufen der Weltmeister geboten, tolle Spielzüge, starke Torhüterparaden von Carsten Lichtlein und das Tor des Tages nach einem No-Look-Pass von Kaufmann auf Sebastian Preiß verwöhnten die Handballfans. Als Sahnehäubchen durfte Frank von Behren in der Schlussminute dann mit einem verwandelten Strafwurf auch sein Comeback-Tor feiern.

Ein glanzvoller Sieg des Weltmeisters, der Hoffnung gibt, dass auch am Samstag bei der Neuauflage des WM-Endspiels gegen Polen der Finaleinzug möglich sein könnte. Das sah auch der viermal erfolgreiche Pascal Hens, der nach dem Spiel zu Protokoll gab: "Wir haben gezeigt, dass wir wesentlich besser sind als das, was wir gegen Russland gezeigt haben."

Lesen Sie auch den Bericht der Kieler Nachrichten.

26.10.07, Fr., 16.05: Deutschland - Serbien: 41:30 (22:16)

Deutschland:
Bitter (1.-30., 7 Paraden), Lichtlein (31.-60., 12/1 Paraden); Hens (4), von Behren (1/1), Roggisch, Klein (4), Hermann (2), Preiß (6), Glandorf (3), Baur (2/2), Jansen (2), Klimovets (7), Kraus (4), Kehrmann (4), Schröder (1), Kaufmann (1)
Serbien:
Sijan (1.-20., 38.-45., 55.-60., 9 Paraden), Perisic (45.-54., 1 Parade), Pejavovic (20.-38., 8 Paraden); Stojkovic (1), Markovic, Sesum (3), Corovic, Nincevic (2/1), Rajkovic (5), Beljanski (3), Bojinovic (6/1), Nanadic (3), Prodanovic (4), Stojanovic (1), Rnic, Stanojevic (2)
Schiedsrichter:
Olesen / Pedersen (Dänemark)
Siebenmeter:
Deutschland: 3/3;
Serbien: 4/2
Zeitstrafen:
Deutschland: 2;
Serbien: 4
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 1:2 (6.), 2:2, 2:4 (7.), 5:4 (10.), 5:5, 7:5 (12.), 7:6, 8:6, 8:7, 9:7, 9:9 (15.), 13:9 (18.), 13:11 (20.), 14:11, 14:12, 16:12, 16:13, 19:13 (25.), 19:16 (27.), 22:16 (29.);
2. Hz.: 22:17, 25:17 (35.), 30:18 (42.), 30:20 (45.), 31:20, 31:21, 32:21, 32:22, 34:22, 34:23, 36:23 (50.), 37:24, 37:25, 38:25, 38:26, 38:27, 38:28, 39:28, 39:29, 40:29, 40:30, 41:30.
Zuschauer:
7600 (Gerry-Weber-Stadion, Halle/Westfalen)

 

Schweden zittert sich mit 30:29 ins Halbfinale

Titelverteidiger Schweden brauchte nach der klareren Niederlage gegen die Polen unbedingt einen Sieg gegen die Tschechen, um sich noch für das Halbfinale zu qualifizieren. Dementsprechend furios starteten die Skandinavier, mit Tempohandball und konzentrierter Deckungsarbeit warf man bis Mitte der ersten Halbzeit ein 10:5 heraus. Göppingens Martin Galia konnten es die Tschechen, die ohne ihren verletzten Goalgetter Filip Jicha nicht die gewohnte Durchschlagskraft im Angriff entwickeln konnten, verdanken, dass sie ins Spiel zurückkamen und bis zur Pause auf einen Treffer herankamen.

Nach dem Seitenwechsel stellte Tschechien erstmals nach dem 5:5 wieder den Ausgleich her und ging dann sogar in Führung. Als Nordhorns Jan Filip bei einer 20:18-Führung seines Teams per Gegenstoß weiter erhöhen konnte, scheitere dieser aber an seinen Nerven und verwarf die Vorentscheidung. So entwickelte sich eine dramatische Schlussphase, in der Schweden stets vorlegte, Tschechien ausglich - das Halbfinalticket wog also hin und her. In den letzten Minuten scheiterte Göppingens zuvor guter Jicha-Ersatz Pavel Horak dreimal an Hamburgs Per Sandström, so dass das "Tre Kronor"-Team einen knappen 30:29-Sieg über die Zeit retten konnte und im Halbfinale nun auf Russland trifft.

26.10.07, Fr., 18.30: Schweden - Tschechien: 30:29 (15:14)

Schweden:
Beutler (1.-30., 5 Paraden), Sandström (31.-60., 10/2 Paraden); Larholm (6/6), Ahlm (5), Carlen (4), Lennartsson (4), Boquist (4), Doder (3), Karlsson (2), Lundström (1), Linders (1), Arrhenius, Källman, Petersson, Lindahl
Tschechien:
Galia (1.-54., 14/1 Paraden), Stochl (55.-60., 1 Parade); Vitek (7/1), Filip (6/1), Horak (6), Hruby (4), Mraz (3), Nocar (2), Prokopec (1/1), Lehocky, Vrany, Sobol, Kubes, Hynek, Bruna
Schiedsrichter:
Methe / Methe (Deutschland)
Zeitstrafen:
Schweden: 2 (Carlen, Karlsson);
Tschechien: 4 (2x Hynek, Lehocky, Kubes)
Siebenmeter:
Schweden: 7/6 (Galia hält Lundström);
Tschechien: 5/3 (Sandström hält Vitek und Prokopec)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 3:2, 3:3, 5:3 (8.), 5:4, 5:5 (9.), 10:5 (15.), 10:6, 11:6, 11:8, 12:8, 12:9, 13:9, 13:11 (23.), 14:11, 14:13 (27.), 15:13, 15:14;
2. Hz.: 15:15, 16:15, 16:16, 17:16, 17:17, 18:17, 18:20 (39.), 19:20, 19:21, 21:21 (44.), 21:22, 22:22, 22:23, 25:23 (50.), 25:24, 26:24, 26:25, 27:25, 27:27 (54.), 28:27, 28:28 (56.), 29:28, 29:29, 30:29 (59.).
Zuschauer:
7600 (Gerry-Weber-Stadion, Halle/Westfalen)

 

Deutschland verpasst Finale - 28:32 gegen Polen

Ersatzgeschwächt ging die deutsche Mannschaft in die polnische WM-Revanche in Halle: Nach Oleg Velyky (Rippenprellung) musste auch Pascal Hens verletzt passen, so dass Heiner Brand nur noch Lars Kaufmann im linken Rückraum aufbieten konnte. Der Neu-Lemgoer machte seine Sache aber sehr gut, zusammen mit einer guten Abwehr und einem starken Henning Fritz konnte sich Deutschland zunächst einen leichten Vorsprung herausarbeiten: 10:8 hieß es nach 20 Minuten.

Dann aber verletzte sich auch noch Lars Kaufmann, zudem nahm Holger Glandorf mit einer kleinen Platzwunde auch erst einmal auf der Ersatzbank Platz. Mit der ungewohnten Rückraumformation von Behren - Baur - Hermann fand die deutsche Mannschaft nun im Angriff kaum noch statt und lud die teils übermotivierten Gäste zu Kontern ein. Da auch noch viele Abpraller nach Fritz-Paraden in den Händen der Polen landeten, kippte das Spiel noch vor dem Pausenpfiff, mit 14:11 für den Vize-Weltmeister wurden die Seiten gewechselt.

Das Angriffsspiel des DHB-Teams hatte sich nach Wiederanpfiff wieder gefangen, der erneut starke Holger Glandorf aus dem Rückraum, und Siebenmeter des kaltschnäuzigen Markus Baur hielten die Mannschaft auf Kurs. Allerdings fand man in der Abwehr kein Mittel gegen die starke Rückraumfraktion der Polen, die mit den wurfgewaltigen Bundesligalegionären Lijewski, Jurasik, Tkaczyk und vor allem Bielecki nicht aufzuhalten war. Beim Stand von 20:15 für die Gäste schien das Spiel schon entschieden, doch Deutschland kämpfte sich noch einmal heran und verkürzte in Unterzahl zweimal auf einen minimalen Rückstand zum 22:23 und 23:24 - der Ausgleichstreffer wollte aber nicht fallen.

Letztlich hatten die Polen die größeren Reserven und siegten verdient bei der geglückten WM-Revanche.

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht der Kieler Nachrichten.

27.10.07, Sa., 14.15, 1. Halbfinale: Deutschland - Polen: 28:32 (11:14)

Deutschland:
Fritz (13 Paraden), Bitter (6/2 Paraden); Hens (n.e.), von Behren (1), Roggisch, Klein (3), Hermann , Preiß (1), Glandorf (8), Baur (4/3), Jansen (3), Kaufmann (2), Klimovets (3), Kraus (1), Kehrmann (1), Schröder (1); Trainer: Brand
Polen:
Szmal (5 Paraden), Weiner (11 Paraden); Orzlowski, Kuchczynski, Jachlewski (6/2), Tkaczyk (4), Bielecki (9), Siodmiak, Jaszka, Wleklak, B. Jurecki (5), M. Jurecki, Jurasik (4/1), Kuptel (1), Tluczynski (1/1), M. Lijewski (2)
Schiedsrichter:
Abrahamsen / Kristiansen (Norwegen)
Siebenmeter:
Deutschland: 3/3;
Polen: 7/4 (Bitter hält Tluczynski und Jachlewski, Tluczynski vorbei)
Zeitstrafen:
Deutschland: 3 (Kehrmann (24.), Klimovets (45.) Schröder (54.));
Polen: 2 (2x Orzlowski (19.,23.))
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0 (4.), 2:3 (8.), 6:5 (12.), 9:7 (16.), 11:9 (21.), 11:12 (26.), 11:14;
2. Hz.: 12:14 (32.), 15:17 (36.), 15:20 (39.), 18:21 (42.), 21:23 (47.), 23:24 (50.), 24:28 (54.), 27:30 (57.), 28:32.
Zuschauer:
9100 (Gerry-Weber-Stadion, Halle/Westfalen)

 

Schweden nach überzeugendem Sieg gegen Russland erneut im Finale

Die schwedische Nationalmannschaft steht erneut im Endspiel des QS-Supercups und kann damit am Sonntag den Titel verteidigen. Im Finale kommt es zur Neuauflage des Gruppenspiels vom Donnerstag, das die Skandinavier mit 24:30 gegen Polen verloren.

Nach gutem Start der Russen schaffte Schweden fünf Treffer in Folge zum 7:4, nach dem Anschluss von Kovalev sorgte der überragende Jonas Källman mit drei Treffern in Folge gar zum 10:5. Russland kam nach einer Auszeit Maximows besser ins Spiel, erzielte mit einem Doppel-Kempa das Tor des Tages und verkürzte durch sechs Treffer allein im ersten Durchgang von Linksaußen Diburov bis zum Seitenwechsel auf 14:16.

Dieser bekam nach Wiederanpfiff eine Zeitstrafe aufgebrummt, was die Schweden nutzten, um den Vorsprung wieder auf 20:15 auszubauen. In einer niveauarmen zweiten Halbzeit mit technischen Fehlern auf beiden Seiten sorgte letztlich die dritte Zeitstrafe für Rastwortsew für die Vorentscheidung: Schweden zog bis auf 28:20 davon, der Vorsprung wurde souverän über die Zeit gebracht.

27.10.07, Sa., 19.15, 2. Halbfinale: Russland - Schweden: 28:33 (14:16)

Russland:
Kostygov (9 Paraden), Saprykin (4 Paraden), Grams (n.e.); Filippov, Myagkov (1), Starikh (3), Evdokimov (2), Rastvortsev, Kamanin (2), Semikov, Chipurin (4), Kovalev (1), Dibirov (8), Igropulo (7/5), Ivanov
Schweden:
Svensson (12/1 Paraden), Sandström (8 Paraden); Boquist (2), Linders (1), Lundström (2), Jakobsson (1), Källman (7), Carlen (1), Petersson (6), Lennartsson, Lindahl, Doder (6), Ahlm, Arrhenius (3), Larholm (4/4), Karlsson
Schiedsrichter:
Methe / Methe (Deutschland)
Siebenmeter:
Russland: 6/5 (Svensson hält Igropulo);
Schweden: 4/4
Zeitstrafen:
Russland: 8;
Schweden: 4
Rote Karte:
Russland: Rastvortsev nach dritter Zeitstrafe
Spielfilm:
1. Hz.: 4:2 (7.), 4:7 (14.), 10:15 (24.), 14:16;
2. Hz.: 14:17 (32.), 15:20 (35.), 16:22 (38.), 20:24 (43.), 20:28 (47.), 24:30 (54.), 28:33.
Zuschauer:
8000 (Gerry-Weber-Stadion, Halle/Westfalen)

 

Deutschland nach Revanche gegen Russland auf dem dritten Platz

Für die Neuauflage des Eröffnungsspiels hatte Bundestrainer Heiner Brand nach den Verletzungen von Oleg Velyky und Pascal Hens den Lemgoer Sven-Sören Christophersen nachnominiert. Im linken Rückraum begann aber Spielmacher Michael Kraus, der dort eine gute Partie spielte. Gegen die offensive russische Deckung fand das DHB-Team vor allem auf den Außenpositionen und beim starken Kreisläufer Sebastian Preiß die Lücken, um zu Toren zu kommen. Auch die Gäste bevorzugten das Spiel über den starken Chipurin am Kreis. Deutschland erkämpfte sich in der Anfangsphase einen leichten Vorsprung bis zum 13:11.

Die beste Phase Deutschlands durch eine gute Deckungsarbeit und dem stark parierenden Carsten Lichtlein nutzte die Mannschaft dann, um bis zum Pausenpfiff vorentscheidend davonzuziehen - beim Stand von 18:11 wurden die Seiten gewechselt.

Nach dem Wiederanpfiff kämpfte sich Russland mit drei Toren in Folge wieder heran, beim Stand von 19:15 hatten die Gäste die Chance, weiter zu verkürzen. Doch ein Steal von Michael Kraus und einem selbst gelaufenen Konter zum 20:15 beruhigte sich das deutsche Spiel wieder. In der Folgezeit war es der überragende Florian Kehrmann, der den Vorsprung weiter verwaltete. Die Entscheidung fiel dann, als man mit fünf Treffern in Folge von 25:21 auf 30:21 den Gästen endgültig den Zahn zog.

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht der Kieler Nachrichten.

28.10.07, So., 15.00, Spiel um Platz 3: Deutschland - Russland: 36:27 (18:11)

Deutschland:
Fritz (n.e.), Bitter (n.e.), Lichtlein; Christophersen (1), von Behren, Roggisch, Klein, Hermann (3), Preiß (4), Glandorf (4), Baur (6/5), Jansen (3), Klimovets, Kraus (6), Kehrmann (8), Schröder (1)
Russland:
Saprykin, Kostygov, Grams; Filippov (2), Predybailov, Starikh, Evdokimov, Myagkov (1), Rastvortsev (6), Kamanin, Semikov (2), Chipurin (6), Kovalev (1), Dibirov (4), Igropulo (5/4)
Schiedsrichter:
Abrahamsen / Kristiansen (Norwegen)
Siebenmeter:
Deutschland: 5/5;
Russland: 4/4
Zeitstrafen:
Deutschland: 2 (2x Roggisch);
Russland: 3 (Evdokimov, Rastvortsev, Dibirov)
Spielfilm:
1. Hz.: 2:1, 4:5, 7:5, 11:8, 14:11, 18:11;
2. Hz.: 8:12 (31.), 19:15 (34.), 22:16 (38.), 25:21 (45.), 30:21 (51.), 32:25 (56.), 36:27.
Zuschauer:
7100 (Westfalenhalle, Dortmund)

 

Polen entthront Schweden

Vize-Weltmeister Polen hat gleich bei der ersten Teilnahme am QS-Supercup das Turnier gewinnen können. Im Endspiel bezwang das Team von Bogdan Wenta Titelverteidger Schweden nach dem 30:24 vom Donnerstag bereits zum zweiten Mal - diesmal war es aber deutlich knapper.

In einer abwechslungsreichen und von starken Torhüterleistungen auf beiden Seiten geprägten Partie sah Schweden bereits zweimal wie der sichere Sieger aus: Nach einer durchweg ausgeglichenen ersten Halbzeit setzten sich die Skandinavier, bei denen Ystads junger Linkshänder Oscar Carlen bester Torschütze war, mit vier Treffern in Folge auf 19:14 ab, bis zum 22:18 Mitte des zweiten Durchgangs sah es so aus, als würde Schweden den Titel verteidigen können. Dann aber gelang Ingemar Linnells Truppe acht Minuten lang kein Treffer, Polen ging in der 52. Minute wieder mit 23:22 in Führung.

Nun aber wachten die Schweden wieder auf, trafen ihrerseits viermal in den folgenden fünf Minuten und ließen nicht einen Gegentreffer zu: So führte man 26:23 nach 56 Minuten. Doch der Vize-Weltmeister, bei dem die Magdeburger Bielecki (6), Tkaczyk (5) und Jurecki (3) für mehr als die Hälfte der Treffer verantwortlich waren, schaffte erneut den Ausgleich, ehe der Rhein-Neckar Löwe Mariusz Jurasik mit seinem vierten Treffer sechs Sekunden vor Schluss gar den Siegtreffer schaffte.

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht der Kieler Nachrichten.

28.10.07, So., 17.30, Endspiel: Polen - Schweden: 27:26 (14:15)

Polen:
Szmal, Weiner; Bielecki (6), Tkaczyk (5), Jachlewski (4/1), Jurasik (4), B. Jurecki (3), Kuchczynski (2), Wleklak (1), Siodmiak (1), M. Lijewski (1), Orzlowski, Jaszka, M. Jurecki, Kuptel, Tluczynski
Schweden:
Svensson, Beutler, Sandström; Carlen (5), Arrhenius (4), Larholm (4), Boquist (4), Källman (3), Lundström (3), Lindahl (1), Lennartsson (1), Ahlm (1), Jakobsson, Karlsson, Petersson, Linders
Schiedsrichter:
Lemme / Ullrich (Deutschland)
Siebenmeter:
Polen: 3/1;
Schweden: 1/0
Zeitstrafen:
Polen: 3 (2x M. Lijewski, Jurasik);
Schweden: 2 (2x Karlsson)
Spielfilm:
1. Hz.: 2:4, 4:4 (7.), 5:7 (10.), 7:7 (11.), 8:8 (16.), 10:9 (20.), 12:13 (27.), 14:15
2. Hz.: 14:19 (36.), 18:22 (44.), 23:22 (52.), 23:26 (57.), 26:26 (59.), 27:26
Zuschauer:
7100 (Westfalenhalle, Dortmund)
 

Gruppen:

Der QS-Supercup der Nationalmannschaften findet vom 24. bis 28. Oktober in Deutschland statt.
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Gruppe A:
  • Deutschland: Aufgebot
  • Serbien
  • Russland
Gruppe B:

 

Spielplan:

Gruppenspiele:
24.10.07, Mi. - Gruppenphase, 1. Spieltag - Westfalenhalle, Dortmund
Gruppe A17.25 Deutschland-Russland :35:38(17:16) Bericht | Statistik
Gruppe B19.30 Polen-Tschechien :27:25(15:12)
25.10.07, Do. - Gruppenphase, 2. Spieltag - Westfalenhalle, Dortmund
Gruppe B18.00 Schweden-Polen :24:30(12:13) Bericht | Statistik
Gruppe A20.00 Serbien-Russland :36:36(20:17)
26.10.07, Fr. - Gruppenphase, 3. Spieltag - Gerry-Weber-Stadion, Halle/Westfalen
Gruppe A16.05 Deutschland-Serbien :41:30(22:16) Bericht | Statistik
Gruppe B18.30 Schweden-Tschechien :30:29(15:14) Bericht | Statistik
Tabellen
Tabelle Gruppe A
PlatzNationPunkteTore
1.Russland3:174:71
2.Deutschland2:276:68
3.Serbien1:366:77

Tabelle Gruppe B
PlatzNationPunkteTore
1.Polen4:057:49
2.Schweden2:254:59
3.Tschechien0:454:57

Finalspiele:
27.10.07, Sa. - Gerry-Weber-Stadion, Halle/Westfalen
1. Halbfinale14.15 Deutschland-Polen :28:32(11:14) Bericht | Statistik
Spiel um Platz 516.45 Serbien-Tschechien :31:38(17:17)
2. Halbfinale 19.15 Russland-Schweden :28:33(14:16) Bericht | Statistik
28.10.07, So. - Finalspiele - Westfalenhalle, Dortmund
Spiel um Platz 315.00 Deutschland-Russland :36:27(18:11) Bericht | Statistik
Finale 17.30 Polen-Schweden :27:26(14:15) Bericht | Statistik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.10.2007:

Supercup: Fehlstart der müden Weltmeister

38:35 - Russland gewinnt das Auftaktspiel gegen deutsche Handballer
Dortmund - Zum Auftakt des Handball-Supercups kassierte Weltmeister Deutschland gestern in Dortmund eine unerwartete 35:38 (17:16)-Niederlage gegen Russland. Vor 6400 Zuschauern in der Westfalenhalle konnte der Gastgeber nicht an die großartigen Leistungen von der Heim-WM anknüpfen. Lediglich der Nordhorner Holger Glandorf (10 Tore) bewies tolle Form. Das zweite Turnier- Spiel bestreitet die Deutschen morgen (16.05 Uhr/ZDF live) in Halle/Westfalen gegen Serbien.

Nach der Terminhatz durch Bundesliga und Champions League in den vergangenen Wochen mangelte es den Weltmeistern sichtlich an Frische. Nur eine komplette Trainingseinheit im Vorfeld des Supercups ließ zudem wenig Gelegenheit, die spielerische Harmonie von der Heim-WM aufzufrischen. Zahlreiche technische Fehler auf Seiten der Gastgeber ebenso wie bei den Russen verhinderten ein ansehnliches Spiel.

Schon zeitig nutzte Brand den Einstand ins Sechs-Nationen-Turnier zu Experimenten. Der starke Lemgoer Carsten Lichtlein ersetzte den Mannheimer Henning Fritz zwischen den Pfosten, sein Club-Kollege Sebastian Preiß kam am Kreis für Andrej Klimowets und Oleg Velyky löste Markus Baur auf der Spielmacher-Position ab. "Wir werden im Kader den Konkurrenzkampf bis zur EM aufrecht erhalten. Dem müssen sich natürlich auch die Weltmeister stellen", erklärte Brand. Doch mehr Spielfluss lösten seine Umstellungen nicht aus. Allein Glandorf strahlte beständig Torgefahr aus und sorgte für eine 20:18-Führung (34.). Obwohl das DHB-Team anschließend mit 22:26 (42.) in Rückstand geriet, schöpfte Brand nicht alle Alternativen aus. So erhielt Pascal Hens (Hamburg) nur wenige Spielanteile und Rückkehrer Frank von Behren (Flensburg-Handewitt) stand erst gar nicht auf dem Spielberichtsbogen.

(aus den Kieler Nachrichten vom 25.10.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.10.2007:

Schaulaufen beim 41:30 gegen Serbien

Handballer im Halbfinale nun gegen Polen
Halle/Westfalen - 41 Tore und Zauber-Handball: Weltmeister Deutschland hat mit dem 41:30 (22:16) über Serbien das Supercup-Halbfinale erreicht, in dem heute (14.15 Uhr, live im ZDF) Vizeweltmeister Polen wartet.

"Meine Mannschaft hat sich freigespielt. Das war in einigen Bereichen sehr schön, auch wenn wir das Spiel nicht überbewerten wollen. Wir haben noch Steigerungsbedarf. Die Serben haben gegen Russland auch viel Kraft gelassen", meinte Bundestrainer Heiner Brand und ergänzte: "Wir wollen uns hier als Weltmeister präsentieren und gewinnen, auch wenn es sich um ein Vorbereitungsturnier handelt."

Vor 7600 Zuschauern, die im Gerry-Weber-Stadion teilweise für WM-Stimmung sorgten, zeigte sich das Team von Heiner Brand gegenüber der Auftaktniederlage gegen die Russen (35:38) in allen Mannschaftsteilen deutlich verbessert. Im Tor boten der Hamburger Johannes Bitter und der Lemgoer Carsten Lichtlein starke Leistungen. Die Abwehr trat wesentlich aggressiver auf, und im Angriff führten schöne Kombinationen immer wieder zu Torerfolgen.

Besonders Michael Kraus (Lemgo) und Pascal Hens (Hamburg) glänzten immer wieder mit sehenswerten Zuspielen an den Kreis und auf die Außenpositionen. So setzte sich die Brand-Truppe von 9:9 (14.) auf 13:9 (18.) ab. Die schwachen Serben, die sich von Russland 36:36 getrennt hatten, konnten dem deutschen Angriffswirbel im ersten Durchgang trotz einer offensiven Deckung nicht viel entgegensetzen.

Da störte es auch nicht, dass Brand Torhüter Henning Fritz (Rhein-Neckar Löwen) ebenso eine Pause gönnte wie dessen Teamkameraden Oleg Velyky. Dafür feierte Frank von Behren nach 13 Monaten Pause sein Comeback. Zwei Knieverletzungen und ein Daumenbruch hatten den Flensburger immer wieder zurückgeworfen. In seinem 159. Länderspiel kam der Olympia-Zweite von Athen erstmals in der 20. Minute in der Abwehr zum Einsatz. Nach der Pause wechselte Brand munter durch und gönnte einigen Leistungsträgern im Hinblick auf das Halbfinale eine Pause. Trotzdem setzte sich der Favorit bis zur 42. Minute auf zwölf Tore ab (30:18). Der Rest glich zur Freude der begeisterten Zuschauer einem munteren deutschen Schaulaufen.

(aus den Kieler Nachrichten vom 27.10.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2007:

Polen feiern ersten Sieg im Supercup

DHB-Auswahl gewinnt das "kleine Finale"
Dortmund - Das WM-Finale gegen Deutschland verloren, den Supercup in Deutschland zum ersten Mal gewonnen: Mit 27:26 (14:15) gewann Polen gestern in Dortmund das Endspiel des Sechs-Nationen-Turniers gegen Schweden. Im "kleinen Finale" hatte die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes zuvor leichtes Spiel mit Russland (36:27) gehabt.

"Ich bin weder optimistisch noch pessimistisch, ich kann das Turnier realistisch einschätzen, und an ein paar Schwächen müssen wir noch arbeiten", zog Bundestrainer Heiner Brand bereits nach der verlorenen WM-Revanche im Halbfinale gegen Polen (28:32) Bilanz.

Für ihn zählt vor der EM im Januar (17. bis 27.) in Norwegen und den Olympischen Spielen im August in Peking nur die "Weiterentwicklung" seines Teams: "Wir werden sicherlich noch besser, wenn wir im Januar einige Tage zusammen sind, dann geht die Form erfahrungsgemäß immer nach oben." Beim Sechs-Länder-Turnier in Dortmund und Halle/Westfalen, wo die Zuschauer teilweise schon wieder WM-Lautstärke erreichten, wies sein Team nach der Niederlage gegen Russland (35:38) zum Auftakt, der Glanzleistung gegen Serbien (41:30), dem großen Kampf gegen Polen und der geglückten Revanche gegen Russland am Ende eine ausgeglichene Bilanz auf. Gestern war die Abwehr sichere Grundlage für den Sieg im "kleinen Finale", vorne Florian Kehrmann (Lemgo) mit acht Treffern bester deutscher Werfer. Die personellen Probleme im Rückraum fielen da gar nicht mehr groß ins Gewicht.

Denn vor allem im ersten Aufeinandertreffen mit den Polen seit dem Gold-Coup von Köln war die deutsche Mannschaft mit ihrem auffälligsten Supercup-Feldspieler Holger Glandorf schon wieder vom Pech verfolgt. Pascal Hens (Fußprobleme) und Oleg Velyky (Rippenprellung) konnten gar nicht erst mitspielen, und nachdem Lars Kaufmann mit Verdacht auf eine erneute Innenbandverletzung am rechten Knie ausgefallen war, stand die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) fast ohne Rückraum da. Heiner Brand, der für Kaufmann kurzfristig dessen Vereinskollegen Sven-Sören Christophersen nachnominierte, meinte: "Die 6:0-Abwehr der Polen war stark. Aber unsere Möglichkeiten im Angriff waren begrenzt, und wenn Markus Baur halblinks spielen muss, dann entspricht das nicht höchsten internationalen Ansprüchen."

Ganz anders sah es auf der Torhüterposition aus, wo Henning Fritz (Rhein-Neckar Löwen), der Lemgoer Carsten Lichtlein und Johannes Bitter aus Hamburg fast durchweg hervorragende Leistungen boten. So ließ sich auch WM-Held Fritz nicht aus der Ruhe bringen. "Es wäre nicht realistisch gewesen, wenn wir gegen Polen gewonnen hätten. Aber wir haben nicht viele Möglichkeiten, gemeinsam zu trainieren, und die wollen wir nutzen", sagte der 33-Jährige.

Schließlich hat auch der 15. Supercup gezeigt, dass die Weltspitze immer enger zusammenrückt. Linksaußen Dominik Klein vom THW Kiel setzt deshalb auf die WM-Begeisterung: "Derzeit hat man immer auch die Bundesliga im Kopf, man hat ja auch bei der WM gesehen, wie wir da im Vorfeld gespielt haben. Dann kam im Trainingslager der Geist vom Ammersee, diesmal wollen wir eben den Geist von Rostock beschwören."

Eine offene Frage wurde am Rande des Supercups beantwortet: Markus Baur bleibt Spielertrainer des schweizerischen Erstligisten Pfadi Winterthur, bei dem er bis 2010 unter Vertrag steht. Der 36-Jährige wurde bereits als Nachfolger von Bogdan Wenta gehandelt, dessen 2008 auslaufender Vertrag beim Bundesligisten SC Magdeburg wohl nicht verlängert wird.

(aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2007:

Deutsch-polnisches Verhältnis gestört

Die Neuauflage des WM-Endspiels endete fast mit Schlägerei
Dortmund - Die Neuauflage des WM-Endspiels im Supercup-Halbfinale zwischen Weltmeister Deutschland und Polen war weniger ein erhofftes Handball-Fest als vielmehr ein offener Schlagabtausch. "Was mich gestört hat, war die gesamte Atmosphäre", kritisierte Brand und meinte in Richtung seines Kollegen Bogdan Wenta: "Dass er das als WM-Revanche gesehen hat, bringt uns nicht weiter."

Trauriger Tiefpunkt der Partie waren die rüden Fouls des Polen Pawel Orzlowski. Der Abwehr-Koloss versetzte erst Holger Glandorf einen Schlag ins Gesicht (19.) und wenige Minuten später auch noch Kapitän Markus Baur. Während Glandorf wegen einer blutenden Platzwunde erst im zweiten Durchgang wieder mitwirken konnte, ging es bei Baur glimpflicher aus. Doch Wenta wollte das Fehlverhalten nicht wahrhaben. "Wenn er mir sagt, dass er nicht ins Gesicht geschlagen hat, glaube ich ihm das", sagte Wenta, in Personalunion Trainer des Bundesligisten SC Magdeburg.

Die Fernsehbilder belegten eindeutig die bösen Fouls. "Holger Glandorf blutet ja nicht, weil er sich beim Rasieren geschnitten hat", sagte Brand. Am Ende verhinderte nur die Besonnenheit der Deutschen einen Eklat. Wenta, der während des Spiels wie ein Einpeitscher mit wilden und wütenden Gesten an der Seitenlinie herumtobte und gar mit TV-Reportern diskutierte, versuchte sich zu rechtfertigen. "Wir sind keine Schlägertruppe. Man will nur seine Haut so teuer wie möglich verkaufen", sagte der ehemalige deutsche und polnische Nationalspieler. Doch konnte er nur schwerlich die Revanchegelüste für die Finalniederlage bei der WM verbergen. Er wittert Verschwörung. "Wie war das denn mit dem Wechselfehler nach der Verletzung von Fritz?" erinnerte er an das Spiel vom 4. Februar. Weil Johannes Bitter seinen verletzten Kollegen vom Feld getragen hatte und damit zwei Torhüter auf dem Parkett waren, fühlt sich Wenta noch heute benachteiligt.

Für Heiner Brand ging das alles zu weit. "So machst du dir keine Freunde", sagte der Bundestrainer zu seinem einstigen Auswahlspieler, den er als "sehr emotionalen Typ" bezeichnete.

(aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2007:

Top-Nationen machten um das Turnier einen großen Bogen

Kroatien, Frankreich und Spanien sagten ab - Dänemark wurde nicht eingeladen
Halle/Westfalen - Für Horst Bredemeier ist die Welt in Ordnung. "Wir sind mit der Qualität der teilnehmenden Teams zufrieden", erklärte der Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB) vor Turnierbeginn. Die Abstimmung der Fans jedoch fiel vernichtend aus. Trotz des Weltmeistertitels vor erst acht Monaten verfolgten höchstens 4000 Zuschauer, darunter viele Kinder, in der Dortmunder Westfalenhalle das Auftaktspiel gegen Russland (der DHB vermeldete offiziell 6400). Und auch die Fernsehsender nervt das unattraktive Teilnehmerfeld. "Wir sind nicht glücklich darüber, wer hier spielt", ärgert sich Rüdiger Hamel von der SportA, der Rechteagentur von ARD und ZDF, die im Wechsel alle deutschen Spiele live übertrugen.

Fest steht: Alle vier Nationalmannschaften, die von den Buchmachern für die EM 2008 in Norwegen stärker eingeschätzt werden als Deutschland, sind dem Turnier ferngeblieben. Dem Olympiasieger aus Kroatien sei "das Turnier zu schwer" gewesen, berichtet Bredemeier - vier Partien in fünf Tagen, das war den Stars um den besten Handballer der Welt, Ivano Balic, zu anstrengend. Die spielstarken Dänen seien nicht eingeladen worden, da sie noch nie einen Titel gewonnen hätten. Europameister Frankreich und Spanien, der Weltmeister von 2005, haben "aus unterschiedlichen Gründen" (Bredemeier) abgesagt. Das Klima zwischen Deutschland und Frankreich ist extrem frostig, seitdem der französische Coach Claude Onesta bei der WM eine "deutsche Mafia" am Werk sah. Den Spaniern schwoll nach dem verlorenen WM-Viertelfinale gegen den Gastgeber der Hals, weil sie sich ebenfalls von den Schiedsrichtern schwer benachteiligt fühlten. Selbst die anwesenden Mannschaften reisten nur ersatzgeschwächt an. Bei den Russen fehlt mit Linksaußen Eduard Koksharov der stärkste Individualist. Der tschechische Rückraumstar Filip Jicha (Kiel) und der beste serbische Einzelspieler Momir Ilic (Gummersbach) sind verletzt. Und bei den zuletzt zweitklassigen Schweden sagte Aufbauspieler Ljubomir Vranjes mit der Begründung ab, er wolle mit der SG Flensburg Titel gewinnen.

"Solche Turniere wird es bald nicht mehr geben, weil sie einfach nicht attraktiv genug sind", meint nicht nur Kenner Wolfgang Gütschow, der bis 2002 die russische Nationalmannschaft managte. Sollte der Supercup sterben, ginge dem DHB, dessen Etat für 2008 rund fünf Millionen Euro beträgt, eine wichtige Finanzquelle verloren. Kann der Verband doch lediglich aus Freundschaftsspielen TV-Erlöse generieren - bis 2009 berappt der Partner SportA jährlich rund eine halbe Million Euro. Auch für die EM-Vorbereitung im Januar gab es schon Debatten zwischen Fernsehen und Handballbund. "Das Fernsehen ist auch nicht begeistert, dass wir gegen Montenegro spielen", sagt Bredemeier. Aber auch das sei schon "diskutiert und kein Thema mehr".

(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2007:

Kommentar zum Handball-Suoercup: Nichtssagend

Kroatien, Frankreich und Spanien sagten ab - Dänemark wurde nicht eingeladen
Was sagt der dritte Platz beim Supercup über die Leistungsfähigkeit der deutschen Handball-Nationalmannschaft aus? "Nicht viel", meinte Kapitän Markus Baur und brachte den Nährwert des Sechs-Nationen-Turniers auf den Punkt. Dass der Weltmeister Pascal Hens im linken Rückraum nicht ersetzen kann, war bekannt. Auch, dass auf der Spielmacherposition viele Fragezeichen bleiben. Für den 36-jährigen Baur, mittlerweile in die Schweiz abgewandert, bricht der Spätherbst seiner Karriere an. Oleg Velyky ist aufgrund seiner großen Verletzungsprobleme keine verlässliche Größe und Jung-Star Michael Kraus den Beweis internationaler Klasse bislang noch schuldig geblieben.

Auch war der Supercup für einen echten Leistungsvergleich nicht geeignet. Mitten in der Saison fehlte den Aktiven für ein so intensives Turnier mit vier Spielen in fünf Tagen die nötige Frische. Außerdem mangelte es an entsprechenden Gegnern. Mit Frankreich, Kroatien, Dänemark und Spanien waren vier Top-Adressen gar nicht dabei. Und wer gemeldet hatte, trat - außer Vize-Weltmeister Polen - nicht in Bestbesetzung an. Mit diesem Teilnehmerfeld stellte der Supercup sich selbst in Frage.

Sicher, das öffentliche Interesse an Handball ist nach dem WM-Sieg gestiegen. Und das ist auch gut so. Doch wer dem Fernsehen nur ein Turnier mit farblosen und wenig spektakulär aufspielenden Teams aus Russland, Serbien und Tschechien anzubieten hat, darf sich nicht wundern, wenn die TV-Sender bald wieder abschalten.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2007)

 

Die Nationalspieler in der "Handball-Woche"-Einzelbewertung

Wie nach jedem Nationalmannschaftsturnier hat die "Handball-Woche" in Ausgabe 44/2007 die Leistungen der deutschen Nationalspieler einzelnd bewertet. Hier die Meinung von HW-Redakteur Burchard Forth zu den aktuellen und ehemaligen THW-Spielern:
  • Dominik Klein:
    Traf in der Endphase in der Vorrunde gegen Russland aus extremen Winkem. Verfügt mittlerweile über ein großes Wurfrepertoire. Sehr agil als Vorgezogener in der Defensive.
  • Henning Fritz:
    Sein Highlght gegen die Russen in der Vorrunde war ein gehaltener Siebenmeter. Die alte Klasse blitzte gegen Polen auf. Ein Auftritt mit gewohnten Emotionen.
  • Sebastian Preiß:
    Gewohnt solide Leistung mit geringer Fehlerquote.
(Aus der "Handball-Woche" 44/2007)

 

Fotos vom QS-Supercup

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QS-Supercup 2007: Filip Jicha konnte verletzungsbedingt nur zuschauen. QS-Supercup 2007: Dominik Klein. QS-Supercup 2007: Dominik Klein. QS-Supercup 2007: Henning Fritz.
QS-Supercup 2007: Filip Jicha konnte verletzungsbedingt nur zuschauen. QS-Supercup 2007: Dominik Klein. QS-Supercup 2007: Dominik Klein. QS-Supercup 2007: Henning Fritz.
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QS-Supercup 2007: Henning Fritz. QS-Supercup 2007:  Filip Jicha konnte verletzungsbedingt nur zuschauen. QS-Supercup 2007: Henrik Lundström, im Huntergrund Pelle Linders. QS-Supercup 2007: Kehrmann zupft Klein am Trikot.
QS-Supercup 2007: Henning Fritz. QS-Supercup 2007: Filip Jicha konnte verletzungsbedingt nur zuschauen. QS-Supercup 2007: Henrik Lundström, im Huntergrund Pelle Linders. QS-Supercup 2007: Kehrmann zupft Klein am Trikot.
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QS-Supercup 2007: Dominik Klein. QS-Supercup 2007: Polen - Schweden. QS-Supercup 2007: Schwedens Kapitän Marcus Ahlm mit dem Pokal für den Zweitplatzierten. QS-Supercup 2007: Johan Pettersson - stark bandagiert.
QS-Supercup 2007: Dominik Klein. QS-Supercup 2007: Polen - Schweden. QS-Supercup 2007: Schwedens Kapitän Marcus Ahlm mit dem Pokal für den Zweitplatzierten. QS-Supercup 2007: Johan Pettersson - stark bandagiert.
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QS-Supercup 2007: Johan Pettersson. QS-Supercup 2007: Johan Pettersson.
QS-Supercup 2007: Johan Pettersson. QS-Supercup 2007: Johan Pettersson.
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(24.10.-02.11.2007) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite