15./17.12.2007 - Letzte Aktualisierung: 17.12.2007 | Bundesliga |
Update #3 | KN-Bericht, Fotos, Stimmen und Spielbericht ergänzt ... |
Trotz Magen-Darm-Virus fünf Treffer: Marcus Ahlm. |
Nach einem nervösen Beginn beider Teams, war es Nikola Karabatic, der in der zweiten Minute die Torflaute zuerst beendete. Da wenig später auch Henrik Lundström per Siebenmeter und Dominik Klein per Tempogegenstoß trafen, führte der THW bereits mit 3:0, ehe Vukasin Rajkovic erstmals für die Gäste treffen konnte. Kim Andersson nahm kurz darauf ein paar Schritte Anlauf, ehe er den Ball mit 113 Kilometern pro Stunde Geschwindigkeit in die Maschen hämmerte - 4:1 nach neun Minuten. Der THW baute vor seinem Tor endlich wieder einmal sein legendäres Abwehrbollwerk auf, machte es so den Göppingern unheimlich schwer, zum Torerfolg zu kommen. Hinter der offensiv ausgerichteten Abwehr zeigte Omeyer eine ganze Reihe toller Paraden. Dennoch konnten die Gäste nach einer knappen Viertelstunde auf 6:7 verkürzen.
Artistisch - aber nicht regelkonform: Igor Anic. |
Erfolgreichster Torschütze: Nikola Karabatic. |
(Christian Robohm)
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Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Der THW hat natürlich verdient gewonnen, keine Frage. Wir sind allerdings ein wenig traurig, dass man nicht für gewonnene Halbzeiten Punkte erhält - denn die zweite Hälfte haben wir ja gewonnen. Im Ernst: Die erste Halbzeit war natürlich eine Katastrophe - unsere Angreifer schlossen überhastet ab und luden den THW zu Gegenstößen ein. In der zweiten Hälfte haben wir Moral, Charakter und ein gutes Spiel gezeigt. Das Ziel für uns bleibt der einstellige Tabellenplatz - und wir sind heiß auf Hamburg!Gegenüber den KN:
Ich habe meinem Spieler Nikola Manojlovic gesagt, dass er seine Verletzung auskurieren soll, dass wir ihn in Kiel nicht brauchen und hier auch ohne ihn gewinnen können. Das war vielleicht etwas zu optimistisch.
Ich war ein wenig überrascht, dass wir die erste Hälfte so hoch gewonnen haben. Aber wir haben in der Abwehr eine super Leistung gezeigt, Thierry Omeyer war heute vielleicht sogar der beste Spieler. Die letzten 15 Minuten der zweiten Häfte waren hingegen im Angriff eine Katastrophe. Dort haben wir soviele Bälle verdaddelt, dass Frisch Auf das Ergebnis im Rahmen halten konnte. Aber ich weiß um die Probleme meiner Mannschaft, deshalb bin ich froh, dass wir heute gewonnen haben. Omeyer und Lövgren haben aus Ägypten einen Virus mitgebracht. Stefan und Karabatic haben seit fünf Tagen nur Infusionen bekommen. Marcus Ahlm hat mir erst kurz vor dem Spiel signalisiert, dass er uns im Notfall helfen könne. Bei Igor Anic war es dasselbe. Der Virus ist noch nicht richtig raus, ich weiß deshalb nicht, wielange er sich noch bei uns hält und wie es weiter geht. Bei Lövgren schien er bereits weg, dann kam er zurück. Welcher Virus es genau ist, weiß ich nicht. Einige sagen, es sei der Noro-Virus, andere sehen einen Magen-Darm-Virus, vielleicht ist es auch ein Ägypten-Virus (schmunzelt)...
Das wichtigste heute waren die zwei Punkte. Wir wissen selbst, dass wir momentan nicht auf so hohem Niveau spielen, wie im vergangenen Jahr. Aber viele Spieler waren heute durch den Virus geschwächt... Trotzdem haben wir 40 Minuten lang ordentlich gespielt, danach war es allerdings kein Handball mehr, was wir zeigten. Wir müssen nun die nächsten vier Spiele überstehen und punkten. Ich bin weiter optimistisch, dass uns das gelingen wird.Am kommenden Dienstag hoffe ich auch angesichts der moderaten Preise und des guten Zwecks auf viele Zuschauer gegen Friesenheim. Bisher haben wir 3.000 Tickets verkauft.
Es war heute wichtig, in der Abwehr gut zu stehen. Jetzt haben wir in diesem Jahr noch vier Spiele und müssen uns in jedem steigern.
Wir haben nur 24 Gegentore kassiert - das können wir an Positivem aus diesem Spiel mitnehmen. Ich glaube, es wird noch ein fröhlicher Dezember.
Zuerst dachten wir, Thierry und ich hätten ein Virus aus Ägypten mitgebracht. Aber ich hatte Nikola seitdem gar nicht getroffen, dann hatte es ihn trotzdem erwischt und mich noch ein zweites Mal. Es ist wohl nur ein Magen-Darm-Virus.
Mit ein wenig Glück hätten wir gewinnen können. Aber wir mussten zu viel arbeiten und haben in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit viele technische Fehler gemacht und zu viele Bälle verworfen.
Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Vid Kavticnik.
Aus den Kieler Nachrichten vom 17.12.2007:
Zweimal versagte die Musikanlage vor dem Spiel den Einheiz-Dienst, das Bild auf den Leinwänden flackerte bedrohlich. Die THW-Spieler Stefan Lövgren, Nikola Karabatic und Marcus Ahlm, der erst unmittelbar vor dem Spiel zur Mannschaft stieß und sie nach dem Schlusspfiff in Windeseile wieder verließ, gingen durch ein Magen-Darm-Virus gehandicapt ins erste Bundesliga-Rennen seit zwei Wochen.
Dass die Partie dennoch gefällig begann, lag auch am Gegner. "Unser Angriff war eine Katastrophe am Anfang. Mit diesem Fehlwurf-Festival haben wir den THW zum Tempospiel eingeladen", zürnte Frisch-Auf-Trainer Velimir Petkovic später. Als der Gast, der jetzt Hast gegen vorweihnachtliche Geduld im Erarbeiten von Wurfchancen eingetauscht hatte, auf 6:7 verkürzte (14.), reagierte THW-Trainer Noka Serdarusic, brachte Lövgren für Börge Lund in der Rückraum-Mitte und Ahlm für Igor Anic am Kreis.
Der Effekt: Drei Treffer von Karabatic, Tore von Ahlm und Vid Kavticnik, über dessen vermeintliche Vertragsverlängerung Manager Uwe Schwenker in der kommenden Woche berichten will, sorgten für das 12:6 (24.). Alles lief nach Plan, Göppingen verhaspelte sich in individuellen Fehlern, konnte sich zwar auf Martin Galia im Tor verlassen, der Dominik Klein (wurde gestern 24 Jahre alt) und Ales Pajovic Tempogegenstöße "abgekaufte", durfte sich jedoch über den 18:11-Pausenstand gewiss nicht beschweren.
Ebenso wenig wie über den weiteren Spielverlauf, der den in Island eingebürgerten Kubaner Jaliesky Garcia als überforderten Regisseur entblößte, während Kavticnik auf der linken Abwehrseite immer wieder weit bis auf neun, zehn Meter heraustrat und den rechten Rückraum des Gegners über weite Strecken deutlich hemmte.
Ein "blindes" Anspiel des einen "Kranken" (Lövgren) auf den anderen (Ahlm), das der in beeindruckender Manier zum 24:15 verwertete (47.), bildete den zwischenzeitlichen Höhepunkt eines Nachmittags, der nun doch in die Liste der unterhaltsameren einzugehen vermocht hätte, wenn nicht plötzlich auch noch das Virus "Nachlässigkeit simplex" die "Zebra"-Herde infiziert hätte.
"Ich bin froh, dass Karabatic, Lövgren und Ahlm durchgehalten haben und uns so viel helfen konnten", resümierte Serdarusic nach einer Schlussphase voller Unkonzentriertheiten. Die verschafften plötzlich dem tschechischen Halblinken Pavel Horak eine Bühne für drei Treffer, während sich die Kieler, in deren Reihen der anfangs sehr starke Karabatic nun von Michael Schweikardt in Manndeckung genommen wurde, auf Einzelaktionen beschränkten.
Selbige Unkonzentriertheiten animierten zudem das Publikum, das von Viren nichts wissen konnte, zu anfangs verhaltenen, dann nicht mehr ganz so verhaltenen Pfiffen. Pfiffe hatte THW-Keeper Thierry Omeyer zwar nicht gehört, aber auch nicht mehr als 30 Minuten lang ein "sehr gutes Spiel" seines Teams gesehen, in einem Dezember, der es laut Geburtstagskind "Mini" Klein ("Wir feiern nicht so viel, denn am Dienstag spielen wir schon wieder") "in sich" haben werde. Von Viren war dabei keine Rede.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 17.12.2007)
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