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13./15.12.2007 - Letzte Aktualisierung: 15.12.2007 Bundesliga

Ende der Besinnlichkeit: Am Samstag ist Göppingen zu Gast

Fünf Spiele in 14 Tagen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von Frisch Auf Göppingen.
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Zwei Wochen ist es her, dass der THW Kiel in der Bundesliga zuletzt auf der Platte stand. 14 Tage, in denen die Zebras erst bei ihren Nationalmannschaften oder in der Heimat weilten, um sich dann auf die kommenden schweren 14 Tage vorzubereiten. Denn die Weihnachtszeit hält wenig Besinnliches für Handballer bereit. Fünf Spiele in 14 Tagen haben die Kieler zu absolvieren, den Auftakt macht am Samstag das Heimspiel gegen Frisch Auf! Göppingen. Anwurf in der ausverkauften Ostseehalle ist um 15 Uhr.
Gegen Göppingen (15.12.), im DHB-Pokal gegen Friesenheim (18.12.), auswärts in Wetzlar (23.12.) und in Kassel bei der MT Melsungen (26.12.), ehe das Heimspiel gegen den TV Großwallstadt (29.12.) das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte beschließt: Ein wahres Hammerprogramm wartet auf den THW Kiel in den nächsten zwei Wochen bis zum Jahreswechsel. Mit Frisch Auf! Göppingen haben die Kieler am Samstag eine Mannschaft zu Gast, bei der das EHF-Pokal-Finale 2006 die Wende einleiten sollte - nach Jahren der Bedeutungslosigkeit sollte es beim Traditionsklub wieder bergauf gehen.

Elf Deutsche Meisterschaften stehen bei den Baden-Württembergern ebenso wie zwei Europapokalsiege auf dem Briefkopf - Zeichen einer längst vergangenen Epoche, deren Hochzeit in den 1950er bis 1970er Jahren lag. Es folgten schwere Zeiten, die in Zwangs- und sportlichen Abstiegen bis hinunter in die Regionalliga gipfelten (siehe auch Gegnerdaten FA Göppingen). Doch Göppingen berappelte sich, kämpfte sich Schritt für Schritt wieder nach oben. Doch der Gipfelsturm bis in die Höhen Europas nahm am 30. April 2006 ein knappes Ende: Im Finale des EHF-Pokals verlor der Traditionsklub gegen den TBV Lemgo.

Kreisläufer Dalibor Anusic
Kreisläufer Dalibor Anusic
Dennoch sollte, so die Hoffnungen im Umfeld, dieser Achtungserfolg die Wende bringen. Die Wende hin zu besseren Zeiten, in denen man Frisch Auf! Göppingen wieder in einem Atemzug mit den Größen im Handball nennen sollte. Dazwischen kam die Bundesliga-Saison 2006/2007, in der man es trotz neun startberechtigter Bundesligaklubs im Europapokal nicht schaffte, über Rang zehn hinaus zu kommen.

Dazwischen kam aber auch die Weltmeisterschaft 2007, die einen jungen Göppinger Spieler zum begehrten Shootingstar der deutschen Handballszene machte: Michael "Mimi" Kraus, 24-Jähriger Mittelmann und Herz der Mischung aus jungen Deutschen und erfahrenen Internationalen bei FAG, beendete kurz vor dem Trainingsauftakt zur neuen Saison die Spekulationen um ein vorzeitiges Vertragsende und schloss sich dem TBV Lemgo an. Dafür sollen geschätzte 250.000 Euro geflossen sein - kein kleiner Betrag angesichts eines Saison-Etats von knapp drei Millionen Euro. Trotz dieses Schmerzensgeldes traf der Wechsel Kraus' die Bemühungen in Göppingen, sich langsam wieder in Richtung Spitze zu orientieren, ins Mark. "Er ist ein zentraler Bestandteil meiner Kaderplanung für die kommende Saison", hatte Frisch Auf-Trainerfuchs Velimir Petkovic noch kurz vor der Bekanntgabe des Kraus-Wechsels geäußert, "Kraus ist für die mittelfristige Entwicklung von Frisch Auf enorm wichtig. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre er für uns nicht mehr gleichwertig zu ersetzen."

Neuzugang auf Rechtsaußen: Gergely Harsanyi.
Neuzugang auf Rechtsaußen: Gergely Harsanyi.
Petkovic sollte Recht behalten. Denn für eine Nachfolgersuche war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät. Und so musste Petkovic nicht nur den Weggang Volker Michels, den es zur HSG Wetzlar zog, sondern auch noch den des ehemaligen "Bravo-Boys" Kraus kompensieren. Der FAG-Trainer beschränkte sich angesichts der fortgeschrittenen Zeit auf eine interne Lösung, die Spielmacherposition teilen sich fortan der erst 24-jährige Michael Schweickardt und der 20-fache serbische Nationalspieler Nikola Manojlovic. Für den Kreis holte Petkovic den kroatischen Nationalspieler Dalibor Anusic von RK Zagreb, der fortan neben dem von einer langfristigen Knieverletzung genesenen Silviu Baiceanu für Tore sorgen soll. Auch auf rechten Außenposition wurde Göppingen tätig: Der 54-fache ungarische Nationalspieler Gergely Harsanyi sorgt dort gemeinsam mit Christian Schöne für Wirbel. Mit dem tschechischen Nationalen Pavel Horak holte man zudem einen erst 25-jährigen Halblinken, der langfristig als Nachfolger des sprunggewaltigen und nach seiner Knieverletzung in den Kader zurück gekehrten Jaliesky Garcia aufgebaut werden soll.

Neben diesen namhaften Zugängen verfolgt Frisch Auf Göppingen weiterhin auch das Ziel, junge Nachwuchsspieler an den Kader und die Bundesliga heran zu führen. So freute man sich unlängst über die Vertragsverlängerung von Linksaußen Tim Kneule. "Ich traue ihm zu, dass er sich mit meiner Hilfe zum nächsten deutschen Nationalspieler im grün-weißen Dress entwickelt", so Petkovic mit Blick auf die mögliche Entwicklung des Junioren-Nationalspielers, der aus einer ganzen Reihe von jungen Spielern im Dress des Traditionsklubs heraus ragt. "Mit Kneule setzen wir unseren Weg, neben internationalen Handballstars auch junge deutsche Spieler aus der Region einzubinden und systematisch an das Bundesliganiveau heranzuführen, konsequent fort", skizziert FAG-Geschäftsführer Gerd Hofele das Konzept, das unlängst schon Kreisläufer Manuel Späth zum Stammspieler der Grün-Weißen werden ließ (siehe auch Gegnerkader Frisch Auf Göppingen). Bester Erfolgreichster Werfer Göppingens ist Dragos Oprea mit bisher erzielten 91 Toren, die ihn torgleich mit Nikola Karabatic auf Platz sieben der Bundesliga-Torschützen-Tabelle hievten.

Linksaußen mit Perspektive: Tim Kneule.
Linksaußen mit Perspektive: Tim Kneule.
Die Rotationen im Kader sorgten dann allerdings für ein "Wellenbad der Ergebnisse": Im ersten Saisonspiel war es ausgerechnet Michael Kraus, der den Göppingern mit sieben Treffern den Start verhagelte. Es folgte ein spektakulärer Punktgewinn in Nordhorn, aber auch Niederlagen in Melsungen und unlängst im Württemberg-Duell bei HBW Balingen-Weilstetten. Am meisten Aufsehen erregte bisher das 31:29 gegen die SG Flensburg-Handewitt. Zuletzt siegte das Petkovic-Team nach hartem Kampf gegen TuSEM Essen und festigte damit den achten Tabellenplatz (siehe auch Tabelle und Gegnerkurve Göppingen).

In bisher 36 Bundesliga-Spielen gegen Frisch Auf! verlor der THW bei zwei Unentschieden lediglich neun Mal - zuletzt am 06. Oktober 2004 mit 30:31. In der letzten Saison hatten die Kieler zweimal keine Probleme mit Frisch Auf: In der Ostseehalle siegten die Zebras mit 39:26, in der Stuttgarter Porsche-Arena siegte der THW nach Anlaufschwierigkeiten noch klar mit 39:32 (siehe auch Gegnerdaten FA Göppingen). Aber all dies ist für den THW kein Grund, überheblich zu werden. Die Zebras brauchen nach den drei doppelten Punktverlusten dieser Spielzeit jeden Sieg bis zum Jahresende, um den Kontakt zur Spitze nicht abreißen zu lassen. Für ein letztes Warnsignal könnte indes der Konkurrent aus Hamburg gesorgt haben: Der HSV erzielte gegen die absteigsbedrohte HSG Wetzlar am Dienstag nur ein 33:33 (19:13)-Remis, das einmal mehr zeigte, dass man in der TOYOTA Handball-Bundesliga nie einen Gegner zu früh als "besiegt" abstempeln sollte ... Fehlen wird den Zebras für den Rest des Jahres auf jeden Fall Viktor Szilagyi, der sich im Training einen Nasenbeinbruch zuzog (siehe Extra-Bericht). Vor der Begegnung gibt es tausende tolle Preise bei einer Benefiz-Tombola von "Handball hilft Helfen" zugunsten des Mukoviszidose e.V. zu gewinnen (siehe Extra-Bericht.

Die Schiedsrichter der Partie am Samstag sind Bernd und Reiner Methe (Vellmar).

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert ...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2007:

Kieler Weihnachtsmarathon

Der THW empfängt heute Frisch Auf Göppingen - "Bis zum Ende des Jahres alles gewinnen"
Kiel/Göppingen - Spannung in Göppingen, Selbstbewusstsein in Kiel - Altmeister Frisch Auf tritt heute (15 Uhr, Ostseehalle), nach einer zweiwöchigen Bundesliga-Pause, beim THW an.

Niederlagen in Gummersbachb im DHB-Pokal nach klarer Führung und die Pleite im prestigeträchtigen Süd-Derby gegen den Balingen-Weilstetten zerrten am Nervenkostüm. "Die vergangenen Wochen waren nicht einfach für das Team", sagt FAG-Trainer Velimir Petkovic, "die Verunsicherung war nicht zu übersehen". Auch der glanzlose 24:21-Sieg gegen Essen konnte die Stimmung nicht aufheitern. Wichtig war die Pause für Frisch Auf auch in Sachen Verletzungen. So konnten sich einige angeschlagene Spieler, darunter Nikola Manojlovic und Pavel Horak, regenerieren. Manojlovic rettete sich nahezu in der gesamten Vorrunde mit Rückenbeschwerden über die Runden. Eine Entzündung aufgrund einer Fehlbelastung zwang ihn schließlich zu einer längeren Pause. Ob er morgen aufläuft, wird Velimir Petkovic kurzfristig entscheiden. Diese Verletzung hinderte den 26-Jährigen bislang auch daran, in seine neue Rolle hineinzuwachsen. Der Serbe sollte gemeinsam mit Michael Schweikardt die Lücke schließen, die der Weggang von Spielmacher Michael Kraus zum TBV Lemgo hinterlassen hat. Was bislang allerdings noch nicht gelungen ist.

Insgesamt darf der Klub mit der Saison, in die die Göppinger mit der Zielsetzung gestartet sind, am Ende einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen, jedoch zufrieden sein. Mit Platz acht und 17:13 Zählern liegt man auf Kurs. Vor allem die beiden Außen Dragos Oprea und Christian Schöne überzeugten bislang. Das gilt auch für die Deckung und den exzellenten Torhüter Martin Galia. 392 Gegentore - so wenig hat kein anderes Team in der Liga bisher zugelassen. Und an einem guten Tag ist Göppingen durchaus in der Lage, ein Spitzenteam zu schlagen - was die SG Flensburg-Handewitt zu spüren bekam.

Aber auch die großen Schwankungen waren nicht zu übersehen. "Unser Hauptaugenmerk muss sich darauf richten, die Leistungen wieder zu stabilisieren und das Selbstvertrauen zurück zu bekommen", sagt Trainer Petkovic.

Die Begegnung in Kiel ist der Auftakt zu vier schweren Spielen zum Jahresausklang (Kiel, Hamburg, Berlin, Lemgo), in denen Frisch Auf vier Punkte anstrebt. Diese Zielsetzung hat das Management auch damit bekräftigt, dass laufende Vertragsverhandlungen Vertragsverhandlungen ausgesetzt und Personalplanungen ins Jahr 2008 geschoben wurden. "Wir haben den Druck erhöht", sagt Geschäftsführer Gerd Hofele.

Beim THW Kiel indes fällt schon in der kommenden Woche eine Entscheidung über eine mögliche Vertragsverlängerung von Rechtsaußen Vid Kavticnik über das Ende seines Kontraktes (bis 2008) hinaus. "Jetzt müssen wir bis zum Ende des Jahres alles gewinnen. Der HSV macht auch Fehler. Ich sehe keine Chance, die Göppingen in unserer Halle haben könnte", sagt der 23-jährige Slowene. "Unsere Leistung in Nordhorn war schlecht, aber das Leben geht weiter. Jetzt sind acht Punkte in den kommenden vier Spielen fest eingeplant."

Eine ausschweifende Feier wird es nach dem Spiel trotz des morgigen 24. Geburtstages von Dominik Klein nicht geben. "Wir müssen uns dann schon wieder auf das Pokalspiel am Dienstag vorbereiten - und dann kommen der 23., der 26., der 29.", sagt Kavticnik. Der Weihnachts-Marathon der "Zebras": am 23. Dezember (15 Uhr) bei der HSG Wetzlar, am zweiten Weihnachtstag (17 Uhr) in Melsungen sowie am 29. Dezember (15 Uhr) gegen den TV Großwallstadt.

(von Peter Wörz und Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2007)

 

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Radio- und Internet-Tipps:

  • TV: NDR:
    NDR-Logo Sa., ab 17.30 Uhr: Zusammenfassung THW Kiel - Frisch Auf Göppingen in der Sendung "liga1-handball"

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 15.00: Liveeinblendungen THW Kiel - Frisch Auf Göppingen
    (geplante Einblendungen um 15.30, 16.00, 16.30 und evtl. in der Schlussphase)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet: Die Kieler Nachrichten bieten einen Live-Ticker an unter www.kn-online.de.
  • Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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