22.01.2008 | EM 2008 |
Der 31-Jährige glaubt auch nicht daran, dass der kleine Kader ein Problem werden könnte. "Andere Mannschaften haben auch keinen breiteren Kader." Zudem wächst bei den Franzosen die Hoffnung, dass Cedric Burdet sein Comeback feiern kann. Der 33-Jährige von Montpellier HB, der zuletzt über Rückenprobleme klagte, wäre der erste Linkshänder, den die Franzosen bei diesem Turnier im Rückraum einsetzen könnten.
Zuversicht strahlt auch Daniel Narcisse aus, der nach drei Jahren beim VfL Gummersbach im Sommer 2007 zum französischen Erstligisten Chambery wechselte und seine außergewöhnliche Klasse bewahrt zu haben scheint. "Vor dem Island-Spiel waren wir alle ein bisschen nervös. Schließlich mussten wir hier erleben, dass wir zwei Gesichter haben." Deshalb, so der 151-fache Nationalspieler, sei dieser Sieg besonders wichtig gewesen. "Wir haben gesehen, dass unsere Form inzwischen stabil ist. Das ist beruhigend."
Sorgen, dass Frankreich die intensive 5:1-Deckung nicht bis zum Finale durchhalten kann, hat auch Narcisse nicht. "Warum? Das haben wir bei der EM 2006 auch geschafft. Gegen Island haben wir viel getauscht und das Niveau gehalten. Ich bin optimistisch." Gerüchte, er werde schon bald in die Bundesliga zurückkehren, erteilte der 28-Jährige am Sonntag eine deutliche Absage. "Das ist völliger Blödsinn", meinte der Rückraumspieler, der Deutschland in erster Linie verlassen hatte, weil seine Ehefrau Emmanuelle Heimweh plagte. "Diese Spekulationen über mich sind eine Katastrophe. Ich weiß nicht, aus welcher Ecke sie kommen. Ich fühle mich in Chambery wohl und werde da auch bleiben. Das ist sicher."
Angeblich hatten zuletzt die Rhein-Neckar Löwen ihre Fühler nach Narcisse ausgestreckt, weil er seinen Unmut darüber geäußert hatte, wie viele Schläge er im französischen Ligabetrieb einstecken muss. Zumindest einen Wechsel nach Mannheim hält auch Gregory Anquetil für ausgeschlossen. Der 37-Jährige, der 2001 mit Narcisse Weltmeister wurde und bei der EM in Norwegen als Co-Kommentator für einen französischen Sender arbeitet, sieht Narcisse in Chambery sesshaft werden. "Wenn überhaupt, würde er nur für Gummersbach spielen. Da hat er sich wohl gefühlt. Aber seine Frau hat sich nie mit Deutschland angefreundet. Und er hört auf sie."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2008)
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