22.01.2008 | EM 2008 |
"Man bekommt richtig Kribbeln im Bauch", gesteht mit Johnny Jensen einer, der kaum einen Hexenkessel in Europa ausgelassen hat. "Natürlich gibt es in anderen Ländern größere Hallen mit viel mehr Zuschauern. Aber hier haben wir immer Heimspiel, und eine ganze Nation steht hinter uns. Das ist einmalig und erzeugt ein ganz eigenes Gefühl", versichert der Abwehrchef der SG Flensburg-Handewitt.
Erst einmal vom grasierenden EM-Fieber infiziert, schwangen sich die Norweger gegen Russland zur Höchstform auf. Den stärksten Auftritt einer norwegische Männer-Nationalmannschaft aller Zeiten wollen viele Zeitzeugen erlebt haben. Russen-Coach Maksimow konnte diese Einschätzung weder über die historische 21:32-Niederlage und schon gar nicht über den anschließenden EM-K.O. hinwegtrösten.
Außerhalb des schicksalsträchtigen Schauplatzes scheint das EM-Flair allerdings vom frischböigen Meereswind wie weggeblasen. In der 56 000 Einwohner zählenden Kleinstadt herrscht winterliche Alltags-Stimmung. Der Zauber, den die Ballwerfer aus dem Land der Trolle im Schulterschluss mit ihren Fans versprühen, leidet außerhalb der Drammenshallen über schwindende Faszination. "Jetzt wollen wir Stavanger entfesseln", kennt Jensen den Auftrag des Geheimfavoriten nur zu gut.
(von Rouven Möller, aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2008)
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