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28.01.2008 EM 2008

KN-Interview mit Nikola Karabatic: "Das ist unmenschlich"

Aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2008:

Lillehammer - Der Bart ist ab. Nach der ersten Turnierniederlage wollte sich Nikola Karabatic (THW Kiel) rasieren. Er wuchs zehn Tage lang. Gestern konnte der Franzose allerdings wieder lachen - mit einem glatten Gesicht.
Kieler Nachrichten:
Gold verloren, Bronze gewonnen - welches Turnierfazit ziehen Sie?
Nikola Karabatic:
Für uns war es wichtig, nicht wieder das Spiel um Platz drei zu verlieren. Das ist uns bei der WM in Deutschland passiert, da haben wir keine Einstellung mehr gefunden. Diesmal war es anders, wir wollten auf keinen Fall Vierter werden, und diese Medaille haben wir uns auch verdient. Gegen Kroatien sind wir in die Falle gelaufen. Sie machen das Spiel langsam, liegen immer lange auf dem Boden rum, jeder Angriff dauert zwei Minuten - das hat unseren Rhythmus kaputt gemacht.
Kieler Nachrichten:
Acht Spiele in elf Tagen, wie geht es Ihnen nach dieser Strapaze?
Nikola Karabatic:
Ich weiß nicht, wie lange das so weitergehen soll. Das ist unmenschlich. Welche Versicherung soll denn dieses Risiko noch übernehmen? Am Ende sind alle verletzt und wir können nicht das zeigen, was unser Sport eigentlich zu bieten hat. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, dass ich im Spiel um Platz drei überhaupt noch laufen konnte
Kieler Nachrichten:
Freuen Sie schon auf Kiel?
Nikola Karabatic:
Klar. Ich sehe endlich meine Freunde und mein Auto (Audi R8, Anm. der Red.) wieder. Allerdings hat unser Trainer Noka Serdarusic vor der Europameisterschaft gesagt, dass er uns Montagabend in der Halle erwartet und Liniensprints mit uns machen will. Wenn er das ernst gemeint hat, sterbe ich.

(Das Interview führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2008)


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