Aus den Kieler Nachrichten vom 11.03.2008:
Kiel/Nordhorn - Der "Group Club Handball" gehören die Klubs an, die
seit 2001 einen Europapokal gewonnen oder mindestens das Halbfinale
der Champions League erreicht haben. So gesellte sich zu den 14
Gründungsmitgliedern inzwischen CBM Valladolid. Nicht mit im Boot sitzt
dagegen TuSEM Essen. Der Traditionsklub gewann zwar 2005 den EHF-Cup,
musste anschließend aber Konkurs anmelden und kam bei Gründung
der Vereinigung im November 2006 als Zweitligist für eine Mitgliedschaft
nicht in Frage. Ohne Titel wurden KIF Kolding (Dänemark), RK Zagreb
(Kroatien) und MKB Veszprem (Ungarn) wegen ihrer angeblich besonderen
Bedeutung für den Handballmarkt aufgenommen.
Zu den Treffen der "GCH", die sich auf ihrer Homepage als "circle of the
best" bezeichnet, werden regelmäßig die Vertreter zehn weiterer potenter
Klubs, u.a. HSV Hamburg und Rhein-Neckar Löwen, eingeladen.
In der Europaliga sollen 24 Vereine zunächst in vier Gruppen gegeneinander
spielen. Aus Deutschland und Spanien dürfen maximal sechs Klubs
mitspielen. Absteigen werden mindestens zwei Vereine, auf jeden Fall
die beiden schlechtesten Klubs aus Spanien und Deutschland. In der
Saison Nummer eins würde dieses System dazu führen, dass der SC
Magdeburg, in der Bundesliga nur graues Mittelmaß, einen Startplatz
hätte. Für aktuelle Spitzenklubs wie die HSG Nordhorn oder den VfL
Gummersbach bliebe die Tür verschlossen.
"Das wäre bitter für Nordhorn", meint Bernd Rigterink, Manager des
Bundesliga-Vierten. "Es sollten sich die besten Mannschaften
qualifizieren können." Grundsätzlich würde er sich dieser Liga nicht
verschließen, auch wenn die Niedersachsen unter anderem wegen ihrer
kleinen Halle (3300 Zuschauer) kein Wunschkandidat der "GCH" sind.
"Wenn die Klubs mehr Geld verdienen können, sollte darüber nachgedacht
werden." Rigterink mahnte aber Sorgfalt an, schließlich habe
sich die Champions League als Format inzwischen etabliert.
"Wir werden Fehler machen", räumt Geschäftsführer GCH-Gerd Butzeck
ein, der von der Zukunftsfähigkeit der Liga, die parallel zu den nationalen
Meisterschaften ausgetragen werden soll, überzeugt ist. "Es ist
schließlich ein offenes System, in dem Ab- und Aufstieg möglich sind."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.03.2008)