22./23.08.2008 - Letzte Aktualisierung: 23.08.2008 | Olympia 2008 / Nationalmannschaften |
Update #3 | Spielbericht der KN und Fotos ergänzt ... |
Frankreich bezwang Kroatien mit 25:23.
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Renate Butler |
Frankreich jubelt nach dem Einzug ins Finale.
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Renate Butler |
Die erste Viertelstunde war ausgeglichen, Kroatien legte vor, Frankreich zog nach. Dann setzte sich Kroatien von 6:6 (14.) auf 9:6 (16.), doch sieben Minuten später hatte Frankreich ausgeglichen (10:10) und ging eine Minute später sogar mit 11:10 in Führung. Zur Pause stand es 12:11 für "Les Bleus".
In der zweiten Halbzeit wechselte die Führung bis zum 22:22 (52.) mehrfach, kein Team hatte sich bis dahin auf mehr als zwei Tore absetzen können. Dann aber trafen Guigou und Narcisse zweimal (25:22, 59.) - die Partie war entschieden.
Thierry Omeyer im französischen Tor.
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Im Finale am Sonntag trifft Frankreich auf Island.
Jubel bei den isländischen Fans.
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Island legte einen Blitzstart hin und führte nach fünf Minuten mit 5:0 und brach auch bis zur 9. Minute (8:3) nicht ein. Doch sieben Minuten später egalisierte Demetrio Lozano mit seinem einzigen Treffer zum 9:9 (16.), nachdem die Isländer mehrere technische Fehler machten oder an David Barrufet gescheitert waren. Doch Island ließ sich von diesem Rückschlag nicht beeindrucken und ging wieder mit 13:9 (22.) in Führung. Auch der 13:13-Ausgleich der Spanier in der 27. Minute zeigte keine längerfristige Wirkung bei den Nordmännern, die mit einer 17:15-Führung in die Kabine gingen.
In der zweiten Halbzeit dagegen gelang den Spaniern dann nie mehr der Ausgleich, stattdessen bauten die Isländer ihre Führung kontinuierlich aus: 19:17 (34.), 24:20 (39.), 27:22 (43.), 30:24 (48.), 33:26 (53.). In den verbleibenden sieben Minuten konnten die Iberer zwar noch einmal verkürzen (29:33, 57.), das Spiel aber nicht mehr wenden.
Demetrio Lozano verließ enttäuscht das "National Indoor Stadium".
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Im Finale trifft Island auf Frankreich, Spanien kämpft mit Kroatien umd die Bronzemedaille..
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.08.2008:
Wenn Frechheit siegt, dann waren die Franzosen gestern frech wie Rotzlöffel. Gleich dreimal wendeten sie jenes Kunststück an, dem Bernhard Kempa seinen Namen gegeben hat. "Wir haben bei Frisch Auf Göppingen immer viel im Training ausprobiert, wir wollten Spaß haben. Dabei erfand ich den Trick", schilderte der ehemalige Feld-Weltmeister einmal die Geschichte dieser spektakulären Wurfvariante.
Die Spaß-Handballer von Monsieur Claude Onesta griffen also dreimal in die Trickkiste. Kroatien führt 18:17 und spielt in Überzahl, als Cedric Burdet und Daniel Narcisse zum ersten Streich schreiten. Das muss Narcisse, gemeinsam mit Burdet (je 6) bester Werfer seines Teams, so gut gefallen haben, dass der Ex-Gummersbacher es beim 20:20 mit Luc Abalo als Partner erfolgreich versucht.
100 Sekunden vor Schluss, Frankreich führt 24:22, wirkt Linksaußen Michael Guigou scheinbar etwas ratlos, als er eine Ecke ausführen soll. Plötzlich läuft Narcisse ein paar schnelle Schritte. Guigou versteht sofort, lupft den Ball in den kroatischen Siebenmeter-Raum, wo sich sein sprunggewaltiger Kollege in die zweite Etage schraubt und das Spielgerät aus luftiger Höhe ins Netz dreht. 25:22 - die Entscheidung.
Zauber-Handball im Halbfinale, wie ist das möglich? "Ich weiß es auch nicht", lacht Frankreichs Torhüter Thierry Omeyer, "ich habe ja auch nur zugesehen, was die da vorne gemacht haben. Es war phantastisch." Der 31-Jährige will die Zeit bis zum Endspiel genießen ("Es ist das Größte, was man als Sportler erreichen kann, es ist unglaublich") und nächste Woche optimal dekoriert nach Kiel zurückkehren: "Das ist klar, jetzt wollen wir die Goldmedaille."
Das zweite "Zebra" bei den "Blauen", Nikola Karabatic, tat derweil so, als wäre so viel Leichtigkeit in der Luft die einfachste Sache der Welt: "So ist Handball, einer wirft den Ball hoch, einer springt hoch, und schon er drin." Doch der aktuelle Welthandballer des Jahres wusste natürlich, dass der Olympiasieger von 2004 mit Kabinettstückchen allein nicht zu bezwingen war: "Wir konnten uns auf unsere Abwehr und Thierry verlassen, und als es in der Schlussphase immer noch eng war, haben wir nicht die Nerven verloren."
Davor Dominikovic, ehemaliger Kieler bei den Kroaten, gratulierte den Franzosen anschließend zu ihrer Leistung: "Sie waren einfach besser, wir standen in der Abwehr nicht gut und haben in Überzahl zu viele Bälle verworfen." Neidlose Anerkennung kam auch vom Ex-Flensburger und Neu-Hamburger Blazenko Lackovic: "Die Franzosen haben das Endspiel verdient."
Doch dort werden die Karten neu gemischt. Island bot im anschließenden Halbfinale variablen Tempo-Handball, führte schnell 5:0 und ließ sich auch vom ersten Ausgleich (9:9) nicht vom Kurs abringen. Beim 26:33 (54.) konnten die Spanier spätestens ihre Hoffnungen begraben. Der Lemgoer Logi Geirsson und Rhein-Neckar-Löwe Gudjon Sigurdsson, mit sieben Treffern erfolgreichste Insulaner, kamen übrigens ohne Trick-Tore aus.
(Von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2008)
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