16.09.2008 |
Keine Frage, Uwe Schwenker (49) zählt heute zu den innovativsten Köpfen im Handball. Seine Fachkompetenz ist unbestritten, sein Wort hat Gewicht - der Verein ist solide und hervorragend aufgestellt, seine Mannschaft hat Erfolg. Seit nunmehr 15 Jahren ist Schwenker als Geschäftsführer des THW Kiel die treibende wirtschaftliche Kraft des deutschen Rekordmeisters. Als der gelernte Versicherungskaufmann seinen Managerposten im Jahr 1993 zeitgleich mit dem neuen Trainer Noka Serdarusic antrat, waren die Zebras allerdings noch meilenweit vom heutigen Status des Branchenprimus entfernt. Elf deutsche Meisterschaften, fünf deutsche Pokalgewinne, drei EHF-Pokalsiege und nicht zuletzt einen Champions-League-Triumph später haben Schwenker und seine Mitstreiter den THW Kiel als Spitzenprodukt der Bundesliga etabliert und sich auch international höchste Anerkennung erarbeitet.
Mit großer Beständigkeit und Kontinuität formte Schwenker getreu seinem Motto "keine operative Hektik" in gut eineinhalb Jahrzehnten aus dem Handballklub THW Kiel ein florierendes Wirtschaftsunternehmen und schaffte so die Grundlage für die Entwicklung einer der besten Handballmannschaften der Welt. Das Renommee des Klubs ist groß, Stars wie die Olympiasieger Nikola Karabatic und Thierry Omeyer oder einst die großen "alten Schweden" Magnus Wislander und Staffan Olsson empfinden oder empfanden es als große Ehre, das Zebra-Trikot tragen zu dürfen. Und dafür schlug sogar so manch einer von ihnen finanziell lukrativere Angebote aus Spanien aus. "In Kiel ist der Handball einfach zu Hause, hier wird uns Spielern das perfekte Umfeld geboten", sagt beispielsweise Karabatic, der jüngst zum "Welthandballer des Jahres 2007" ernannt wurde.
Es sei der Verdienst des Managers, eine "leistungsstarke Wohlfühlfamilie für internationale Sportler" geschaffen zu haben, betont nun die angesehene Fachzeitschrift "Horizont Sportbusiness", die Uwe Schwenker deshalb zum "Sportmanager des Jahres 2008" wählte. Der THW sei ein "Fallbeispiel für schwache Regionen". Schließlich behauptete der THW Kiel dank Schwenkers Führungsgeschick in der vergangenen Saison den Platz an der Sonne im nationalen und internationalen Handball, so die Fachinformationsquelle für Sport und Wirtschaft.
Der Verein schaffte erneut das nationale Double und marschierte in der Champions League bis ins Finale. Trotz im Vergleich zum Fußball "begrenzter finanzieller Mittel" stehe Schwenker für "Kontinuität", so die von "Horizont Sportbusiness" beauftragte und hochkarätig besetzte Jury aus 17 Unternehmens-, Agentur- und Medienvertretern.
Kiels Manager nahm die Ehrung mit Freude und "ein wenig Stolz" zur Kenntnis. Das sei eine Würdigung für die in der Vergangenheit geleistete, nicht immer einfache Arbeit, sagte Schwenker. "Aber ich werte es auch als Auszeichnung für die Sportart Handball und den THW. Und es freut mich, dass eine Person aus dem Handball in Konkurrenz zum alles beherrschenden Fußball auch einmal die Nase vorn haben kann."
Nach zuletzt stürmischen Zeiten, die Schwenker jedoch einmal mehr mit viel Geschick und durch die sensationelle Verpflichtung des neuen Trainers Alfred Gislason in kräftigen Rückenwind für den THW Kiel verwandelte, dürfte diese Ehrung Balsam auf die Seelen sein. Zumal der THW Kiel einmal mehr durch das Geschick des Managers wirtschaftlich an der Spitze der Liga steht. Ein Produkt harter Arbeit, die nun eine öffentliche Anerkennung in der Welt der Wirtschaft findet. Die Preisverleihung findet am 23. Oktober im Rahmen der 14. Deutschen Sponsoringtage in Frankfurt statt. Neben Schwenker werden dann auch Dietmar Hopp, Macher beim Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim, als "Player des Jahres" sowie Degen-Olympiasiegerin Britta Heidemann als "Newcomerin des Jahres" geehrt.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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