24.01.2009 | Mannschaft / Medien |
In allen drei Fällen wurde über menschliche Werte räsoniert, was hier und da auf fruchtbaren Boden fiel: Geld ist nicht alles, Gott sei dank, es gibt noch Anstand im Profisport. Längst vergangen geglaubte Romantik umfängt die Herzen der Fans.
In der warmen Spur, die die Kicker gelegt haben, läuft Karabatic zu Glanzform auf: "Wenn ich eines Tages den THW Kiel für einen anderen Verein verlassen werde, ist es nur, weil ich die menschlichen Werte über alles andere stelle." Daher zieht es Karabatic zu den Rhein-Neckar Löwen, angeblich nur wegen des Trainers Noka Serdarusic, der so schnöde aus dem Zebrastall verbannt wurde. Enttäuscht ist Karabatic vom wortbrüchigen Kieler Management und von Fans, die seine Haltung (Werte, Ehre und so) nicht verstehen. Geld spiele keine Rolle, üüüberhaupt nicht.
Schade, dass es nicht zum echten Charaktertest kommt, etwa indem Serdarusic ein ehrgeiziges Aufbauprojekt in Stralsund, Wetzlar oder Balingen startet. Leider erfährt man nicht, ob ihm Karabatic auch dorthin folgen würde.
Der sich da auf seiner Internetseite so schwülstig über Werte und Versprechen, die zu halten sind, verbreitet, hat offenbar vergessen, dass er auch schon Verträge in die Tonne getreten hat.
Für Träumer ist es an der Zeit, aufzuwachen. Profisportler verfahren nach der Regel: Erst wenn die Kohle stimmt, kann man sich auch ein wenig Moral leisten. Wer etwas anderes glaubt, kauft eine Kiste Sprotten als pures Gold oder lässt sich weismachen, dass Peter Bond im Dschungel einsaß, weil er es schätzte, sich schleimen und federn zu lassen.
(Kommentar von Jan Wrege, aus sh:z vom 24.01.2009)
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