20.01.2009 | Bundesliga |
Die Macht in den Farben des THW Kiel hat verschiedene Namen. Einer ist zweifelsohne Nikola Karabatic, der am Rande der Weltmeisterschaft in Kroatien noch einmal seine enge Freundschaft zu Serdarusic und ebenso enge Kontakte zu den Löwen bekräftigte. Gerüchten zufolge sei ihm ein Brutto-Monatsgehalt von 80 000 Euro angeboten worden, sollte er seinen Wirkungskreis in die SAP-Arena verlegen. THW-Trainer Alfred Gislason nahm zudem irritiert zur Kenntnis, dass auch Rückraum-Spieler Filip Jicha und Rechtsaußen Vid Kavticnik Angebote vorliegen sollen.
"Thorsten Storm wedelt mit Fußball-Verträgen. Ob der Verein die Gehälter auch bezahlen kann, ist eine andere Frage - dort wurden so weit ich weiß auch schon Gehälter zurückgehalten. Storm hat keine Linie", sagt Gislason. Noch im November habe der Löwen-Manager, so der Isländer, "über Preistreiberei gemeckert und gefordert, dass alle vernünftig werden müssen." Jetzt starte der Ex-Kieler Storm ein "Taktik-Manöver" nach dem anderen, "um Unruhe zu stiften". Der 24-jährige Kavticnik, bis 2012 vertraglich an die "Zebras" gebunden, dementierte das Angebot nicht: "Ich habe mehrere Angebote, das ist doch normal." Im nächsten halben Jahr wolle er sich voll auf den THW konzentrieren und sagte zu der Frage nach der weiteren Zukunft nur: "Ich fühle mich wohl beim THW, genau wie glaube ich alle meine Mitspieler auch. Über alles weitere müssten die Verantwortlichen eh mit dem THW sprechen, und das scheint im Moment schwer zu sein."
Das stimmt, lauscht man den Worten von THW-Manager Uwe Schwenker, der fest davon ausgeht, dass keiner seiner Spieler zur nächsten Saison den THW verlassen werde. "Wir gedenken, unsere Verträge zu erfüllen und werden auch keine Freigaben erteilen. Von Angeboten an Jicha oder Kavticnik ist mir nichts bekannt."
Sorgen macht sich Alfred Gislason dennoch. "Wichtig ist, die Mannschaft zusammenzuhalten. Wir haben nichts zu verschenken", so der 49-Jährige, den andere moralische Grundsätze bei seiner Arbeit lenken als die "Rebellen" aus Mannheim: "Ich lasse Mannschaften in Ruhe, die ich zuvor trainiert habe. Für mich ist es gegenüber meinem letzten Arbeitgeber nicht vertretbar, Spieler anzusprechen und damit das, was ich selbst dort aufgebaut habe, zu gefährden." Zuletzt war Gislason mit dem Gummersbacher Momir Ilic in Verbindung gebracht worden, dementierte jedoch ein Interesse an dem Serben als möglichem Ersatz für Karabatic. Die Gepflogenheiten auf der dunklen Seite der Macht sehen anders aus.
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 20.01.2009)
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