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20.01.2009 Mannschaft

Kieler Nachrichten-Kommentar: Vereint im Kampf

Von Gerhard Müller: Das Werben um THW-Asse

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.01.2009:

Wenn das Titelrennen in der Handball-Bundesliga schon langweilig und der bei Halbzeit um acht Punkte enteilte THW Kiel an der Spitze vereinsamt ist, muss die bemitleidenswerte Konkurrenz mit anderen Mitteln für Spannung sorgen. Insofern könnte man den Rhein-Neckar-Löwen und ihrem Manager Thorsten Storm dankbar sein, dass er mit dem Werben um THW-Asse wie Nikola Karabatic, Filip Jicha und Vid Kavticnik für einen gewissen Unterhaltungswert sorgt.
Bei Storms Aktivitäten handelt es sich jedoch nicht um einen Marketing-Effekt, für den ihm die Bundesliga irgendwann eine Verdienstmedaille verleihen wird. Storm spornt etwas ganz anderes an: Seit seinem Weggang in Kiel konnte er weder in Flensburg noch in Mannheim den THW von der Spitze stürzen. Nun aber hat er mit Noka Serdarusic einen Gesinnungsgenossen gefunden, womit die Geschichte zweifellos an Brisanz gewinnt.

Serdarusic wurde bekanntlich im Juni 2008 auf ebenso spektakuläre wie undurchsichtige Art und Weise in Kiel vom Trainer-Thron gestürzt. Die Vermutung liegt nahe, dass ein Meistermacher eine solche Demontage als schlimmste Form der Demütigung betrachtet. Und ebenso nahe liegt die Vermutung, dass so viel enttäuschte Liebe Rachegelüste weckt. Storm und Serdarusic, vor sechs Monaten noch verfeindet, führen nun gemeinsam den Kampf gegen den THW und speziell dessen Manager Uwe Schwenker. Sie wollen ihn gewinnen, mit allen Mitteln. Und das ist keine Vermutung.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 20.01.2009)


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