27.08.2009 | Mannschaft |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt ... |
Trainierte bereits gestern mit der THW-Mannschaft: Daniel Narcisse. |
THW-Geschäftsführer Uli Derad wartet noch auf die Unterschriften aus Chambery: "Erst dann können wir endgültig Vollzug melden. Aber der erste große Schritt ist mit der heutigen Vertragsunterzeichnung durch Daniel getan."
"Air France" wird die Trikot-Nummer 25 tragen.
Über die genauen Modalitäten und Vertragsinhalte wurde Stillschweigen vereinbart.
Alte Bekannte: Alfred Gislason und Daniel Narcisse. |
THW-Trainer Alfred Gislason hält große Stücke auf Narcisse, den er bereits von 2006 bis 2007 in Gummersbach trainierte: "Daniel ist absolute Weltklasse, aber davon habe ich ja bereits schon viele Spieler. Daniel kann uns mit seiner Schnelligkeit und Explosivität in den schweren Spielen helfen. Er passt ins Team, hat keinerlei Starallüren. Und er ist ein kompletter Spieler, kann auf beiden Halbpositionen, auf der Mitte und sogar auf Linksaußen in Abwehr und Angriff eingesetzt werden."
Daniel Narcisse beim ersten Training. | Alfred Gislason und Daniel Narcisse beim ersten Training. | Daniel Narcisse beim ersten Training. | Daniel Narcisse beim ersten Training. | |||
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Alfred Gislason und Daniel Narcisse beim ersten Training. | Daniel Narcisse beim ersten Training. | Daniel Narcisse beim ersten Training. | ||||
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Nach der Rückkehr Nikola Karabatics nach Montpellier wirbelt der Wechsel Daniel Narcisses ausgerechnet zum THW Kiel erneut mächtig Staub in der französischen Liga LNH auf. Nach dem Weggang eines französischen Juwels hat sich der deutsche Rekordmeister das nächste gesichert. Mit dem auf La Reunion geborenen Sprungwunder kehrt der Most-Valuable-Player der Liga den Rücken. Die Savoyer aber verlieren mit "Air France" nicht nur ihren Denker und Lenker auf dem Parkett, sondern auch ihr Marketingzugferd und wichtigste Identifikationsfigur.
Dem Portal handzone.net zufolge habe sich Chambery nach dem Rückzug seines langjährigen Hauptsponsors Michel Simond zuletzt auch noch von seinem slowenischen Halbrechten Jure Natek (zu Velenje) trennen müssen. Ganzen vier Abgängen stehe in der Truppe von Trainer Philippe Gardent noch kein einziger Neuzugang gegenüber, und irgendwann könne sich vielleicht auch der junge Nationalrechtsaußen Guillaume Joli verabschieden.
Bereits während des Straßburger Eurotournois, an dem Narcisse nicht mehr teilgenommen haben soll, um etwaigen Verletzungen zu aus dem Weg zu gehen, war der Rest der Schwarz-Gelben um Joli und Nocar gezwungen, näher zusammenzurücken. "Es wird ein Leben nach Narcisse geben" titelte handzone net.
Offenbar konnten die Savoyer den sportlichen Zielsetzungen des 29-jährigen auf nationaler wie internationaler Ebene nicht länger entsprechen, vermutet L'Equipe: bei dem Projekt, dem er sich verschrieb, habe man einen Schritt zurück gemacht, verriet Narcisse dem Blatt. Bedingt durch die wirtschaftliche Situation seien auch die Sponsoren in Schwierigkeiten geraten. Dann habe er abgewartet, was nach Saisonende passiere. Das Projekt habe sich verzögert, und mit den Jahren verstreiche auch seine persönliche Zeit. Sein Abschied sei für alle das Beste. Für ihn sei es nun an der Zeit, um Titel mitzuspielen.
Bei der Frage nach dem lieben Geld im Zusammenhang mit dem Vereinswechsel sei es schwer, niemand zu kränken und nicht wie ein Söldner daher zu kommen. Daher wolle er einfach nur klarstellen, daß das Angebot der Kieler nicht das höchstdotierte gewesen sei, das man ihm unterbreitet habe.
Chambery, das den Olympiasieger im Jahre 2007 als Dreh- und Angelpunkt eines ambitionierten, großangelegten Projekts zurückgeholt habe, sei mittlerweile in finanzielle Schwierigkeiten geraten und auf dem Boden der Tatsachen zurück. In Kürze könne Narcisse nun dem Sirenengesang des Handballmonsters Kiel erliegen und der größte Transfer in der Geschichte des Handballs vonstatten gehen. Als einer der besten Spieler der Welt könne sich Daniel demnächst in einer Mannschaft wiederfinden, die seinen Ambitionen und seinem riesigen Talent entspräche.
Vor ungefähr einer Woche habe er sich mit der Vereinsführung des Vizemeisters getroffen und ihnen seinen Wunsch zu gehen mitgeteilt. Dabei hätten mehrere Faktoren eine Rolle gespielt. So habe ihn damals die Perspektive, eine große Mannschaft aufzubauen und mit ihr sowohl national wie auf europäischer Ebene - vor allem in der Königsklasse - Titel zu gewinnen, zu seiner Rückkehr nach Chambery bewogen. Nicht zuletzt auch durch die Wirtschaftslage habe das Projekt allerdings nicht mehr seinen Erwartungen entsprochen. Sponsoren hätten sich zurückgezogen und mehrere der besten Spieler hätten dem Klub nach zwei Jahren den Rücken gekehrt. Als jüngstes Beispiel führte Narcisse Natek an. Sobald sich ein Team aber nicht weiterentwickle und nicht länger wettbewerbsfähig sei, werde es schwer, die gemeinsamen Ziele zu erreichen.
Seitdem hätten die Verantwortlichen Kontakt aufgenommen, um die Vertragsangelegenheiten zu besprechen. Sobald sich beide Vereine einig seien, werde er schnellstmöglich gehen, einerseits um sich mit Kiel vorzubereiten, andererseits aber auch, damit sich Chambery in Ruhe auf die Saison vorbereiten könne.
(Von Oliver Schulz)
Aus den Kieler Nachrichten vom 28.08.2008:
Bei der Vertragsunterzeichnung war auch Narcisse' Berater Bhakti Ong zugegen. Obwohl die schriftliche Freigabe seines bisherigen Vereins Chambery HB noch nicht vorliege, gebe es überhaupt keine Probleme, sagt Ong. "Mündlich sind sich alle Seiten einig, es müssen nur noch die entsprechenden Dokumente unterzeichnet werden." Über die Höhe der Ablösesumme wollte Ong keine Auskünfte geben. "Es geht aber um viel Geld", sagte er. Kiels Geschäftsführer Uli Derad zeigte sich zurückhaltender. Er warte die Unterschriften aus Chambery ab. "Erst dann können wir endgültig Vollzug melden. Aber der erste Schritt ist mit der heutigen Vertragsunterzeichnung durch Daniel getan."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.08.2008)
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