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27.08.2009 Mannschaft

Daniel Narcisse wechselt zum THW

"Air France" ist gelandet! Der französische Rückraumstar erhält einen Vertrag bis 2013

Update #1 KN-Bericht ergänzt ...

Trainierte bereits gestern mit der THW-Mannschaft: Daniel Narcisse.
Klicken Sie für weitere Infos! Trainierte bereits gestern mit der THW-Mannschaft: Daniel Narcisse.
Der 29-jährige französische Nationalspieler Daniel Narcisse hat heute - nach positiv verlaufenem Medizincheck - beim THW Kiel einen Vierjahresvertrag unterschrieben.
Die schriftliche Freigabe seines bisherigen Clubs Chambery HB liegt zwar noch nicht vor, aber - so Spielerberater Bhakti Ong - "mündlich sind sich alle Parteien einig, es sind nur noch die entsprechenden Dokumente zu unterzeichnen. Es gibt überhaupt keine Probleme mit Chambery".

THW-Geschäftsführer Uli Derad wartet noch auf die Unterschriften aus Chambery: "Erst dann können wir endgültig Vollzug melden. Aber der erste große Schritt ist mit der heutigen Vertragsunterzeichnung durch Daniel getan."

"Air France" wird die Trikot-Nummer 25 tragen.

Über die genauen Modalitäten und Vertragsinhalte wurde Stillschweigen vereinbart.

Das ist Daniel Narcisse

Alte Bekannte:  Alfred Gislason und Daniel Narcisse.
Klicken Sie zum Vergrößern! Alte Bekannte: Alfred Gislason und Daniel Narcisse.
Daniel Narcisse ist einer der Stars im Welthandball. Den deutschen Fans ist der auf der im indischen Ozean gelegenen französischen Insel La Reunion geborene Rückraumspieler vor allem durch sein Engagement beim VfL Gummersbach in Erinnerung, wo er in drei Spielzeiten (2004 - 2007) mehr als 500 Tore warf. Seine größten Erfolge verzeichnete der 29-Jährige jedoch im Dress der französischen Nationalmannschaft: Goldmedaille in Peking 2008, Weltmeistertitel 2001 und 2009 und Europameistertitel 2006 sind die größten Triumphe des mehr als 190fachen Nationalspielers. Der Rechtshänder, als Sprungwunder mit dem Spitznamen "Air France" belegt, ist nicht nur wurfgewaltig, sondern auch ein intelligenter Anspieler. Daher ist der 1,89 Meter große und 93 Kilogramm schwere Familienvater im Rückraum variabel einsetzbar.

THW-Trainer Alfred Gislason hält große Stücke auf Narcisse, den er bereits von 2006 bis 2007 in Gummersbach trainierte: "Daniel ist absolute Weltklasse, aber davon habe ich ja bereits schon viele Spieler. Daniel kann uns mit seiner Schnelligkeit und Explosivität in den schweren Spielen helfen. Er passt ins Team, hat keinerlei Starallüren. Und er ist ein kompletter Spieler, kann auf beiden Halbpositionen, auf der Mitte und sogar auf Linksaußen in Abwehr und Angriff eingesetzt werden."

Fotos vom ersten Training

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Daniel Narcisse beim ersten Training. Alfred Gislason und Daniel Narcisse beim ersten Training. Daniel Narcisse beim ersten Training. Daniel Narcisse beim ersten Training.
Daniel Narcisse beim ersten Training. Alfred Gislason und Daniel Narcisse beim ersten Training. Daniel Narcisse beim ersten Training. Daniel Narcisse beim ersten Training.
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Alfred Gislason und Daniel Narcisse beim ersten Training. Daniel Narcisse beim ersten Training. Daniel Narcisse beim ersten Training.
Alfred Gislason und Daniel Narcisse beim ersten Training. Daniel Narcisse beim ersten Training. Daniel Narcisse beim ersten Training.
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Presseschau

Juwel Narcisse in Kürze auf Titeljagd in Kiel
Von Oliver Schulz:

Nach der Rückkehr Nikola Karabatics nach Montpellier wirbelt der Wechsel Daniel Narcisses ausgerechnet zum THW Kiel erneut mächtig Staub in der französischen Liga LNH auf. Nach dem Weggang eines französischen Juwels hat sich der deutsche Rekordmeister das nächste gesichert. Mit dem auf La Reunion geborenen Sprungwunder kehrt der Most-Valuable-Player der Liga den Rücken. Die Savoyer aber verlieren mit "Air France" nicht nur ihren Denker und Lenker auf dem Parkett, sondern auch ihr Marketingzugferd und wichtigste Identifikationsfigur.

Dem Portal handzone.net zufolge habe sich Chambery nach dem Rückzug seines langjährigen Hauptsponsors Michel Simond zuletzt auch noch von seinem slowenischen Halbrechten Jure Natek (zu Velenje) trennen müssen. Ganzen vier Abgängen stehe in der Truppe von Trainer Philippe Gardent noch kein einziger Neuzugang gegenüber, und irgendwann könne sich vielleicht auch der junge Nationalrechtsaußen Guillaume Joli verabschieden.

Frankreich ohne MVP: Montpellier und dann lange nichts?
In der LNH könnte durch den Transfer in der kommenden Spielzeit das in den letzten zehn Jahren oftmals spannende Duell zwischen Abonnementsmeister Montpellier und dem "ewigen Zweiten" aus den Savoyer Alpen ausbleiben. Montpellier - ohnehin bereits das Maß aller Dinge im Lande - hat sich durch das Trio Karabatic, Kavticnik, Hammed noch einmal massiv verstärkt. Ob Chambery nach dem Verlust Narcisses noch genügend Schlagkraft besitzt, erneut um den Titel mitzuspielen, oder ob ihnen gar durch die aufrüstenden dritt- bis sechstplazierten Teams - allen voran Tremblay und Saint Raphael - von unten das Wasser abgegraben wird, bleibt abzuwarten.

Bereits während des Straßburger Eurotournois, an dem Narcisse nicht mehr teilgenommen haben soll, um etwaigen Verletzungen zu aus dem Weg zu gehen, war der Rest der Schwarz-Gelben um Joli und Nocar gezwungen, näher zusammenzurücken. "Es wird ein Leben nach Narcisse geben" titelte handzone net.

Kieler Interesse schon allein eine Ehre
Der Tageszeitung "L'Equipe" schilderte der MVP und beste Halblinke der abgelaufenen Spielzeit am vergangenen Sonntag seine Motivation, sich dem deutschen Rekordmeister anzuschließen: er selbst habe sich für den THW entschieden. Der Verein habe ihn gewollt, und dies allein sei bereits eine Ehre. Nun denke er an die Freude, die er den Fans bereiten wolle, aber auch daran, die Erwartungshaltung der Verantwortlichen zu erfüllen, die ja schließlich die Mittel bereitgestellt hätten, ihn unter Vertrag zu nehmen.

Offenbar konnten die Savoyer den sportlichen Zielsetzungen des 29-jährigen auf nationaler wie internationaler Ebene nicht länger entsprechen, vermutet L'Equipe: bei dem Projekt, dem er sich verschrieb, habe man einen Schritt zurück gemacht, verriet Narcisse dem Blatt. Bedingt durch die wirtschaftliche Situation seien auch die Sponsoren in Schwierigkeiten geraten. Dann habe er abgewartet, was nach Saisonende passiere. Das Projekt habe sich verzögert, und mit den Jahren verstreiche auch seine persönliche Zeit. Sein Abschied sei für alle das Beste. Für ihn sei es nun an der Zeit, um Titel mitzuspielen.

Bei der Frage nach dem lieben Geld im Zusammenhang mit dem Vereinswechsel sei es schwer, niemand zu kränken und nicht wie ein Söldner daher zu kommen. Daher wolle er einfach nur klarstellen, daß das Angebot der Kieler nicht das höchstdotierte gewesen sei, das man ihm unterbreitet habe.

Ehrenbürger in der Heimat
Narcisse war Ende Juni zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt auf La Reunion ernannt worden. Auch in Peking habe er niemals vergessen, woher er stamme. La Reunion habe ihn zu dem gemacht, der er heute sei, erläuterte der Franzose damals dem Inselportal clicanoo.com. Am Wochenende spekulierte es denn auch über die Beweggründe des Sprungwunders.

Chambery, das den Olympiasieger im Jahre 2007 als Dreh- und Angelpunkt eines ambitionierten, großangelegten Projekts zurückgeholt habe, sei mittlerweile in finanzielle Schwierigkeiten geraten und auf dem Boden der Tatsachen zurück. In Kürze könne Narcisse nun dem Sirenengesang des Handballmonsters Kiel erliegen und der größte Transfer in der Geschichte des Handballs vonstatten gehen. Als einer der besten Spieler der Welt könne sich Daniel demnächst in einer Mannschaft wiederfinden, die seinen Ambitionen und seinem riesigen Talent entspräche.

Vor ungefähr einer Woche habe er sich mit der Vereinsführung des Vizemeisters getroffen und ihnen seinen Wunsch zu gehen mitgeteilt. Dabei hätten mehrere Faktoren eine Rolle gespielt. So habe ihn damals die Perspektive, eine große Mannschaft aufzubauen und mit ihr sowohl national wie auf europäischer Ebene - vor allem in der Königsklasse - Titel zu gewinnen, zu seiner Rückkehr nach Chambery bewogen. Nicht zuletzt auch durch die Wirtschaftslage habe das Projekt allerdings nicht mehr seinen Erwartungen entsprochen. Sponsoren hätten sich zurückgezogen und mehrere der besten Spieler hätten dem Klub nach zwei Jahren den Rücken gekehrt. Als jüngstes Beispiel führte Narcisse Natek an. Sobald sich ein Team aber nicht weiterentwickle und nicht länger wettbewerbsfähig sei, werde es schwer, die gemeinsamen Ziele zu erreichen.

Kiel auch ohne Karabatic und Lövgren eine mächtige Truppe
Zwar hätten mehrere Vereine die Fühler nach ihm ausgestreckt, führte Narcisse gegenüber clicanoo.com weiter aus. Kiel - eine der besten Mannschaften der Welt - habe ihn aber am meisten interessiert. Trotz der Abgänge Nikola Karabatics und Stefan Lövgrens sei das eine mächtige Truppe. Es falle schwer, darauf nicht anzuspringen. Auch wisse er, daß das Kieler Publikum seinen Spielern immer einen Riesenempfang bereite. Jedes Mal spiele man vor 10.000 Zuschauern. Es seien echte Fans, die ihre Mannschaft - ganz egal in welcher Situation - stets unterstützten.

Seitdem hätten die Verantwortlichen Kontakt aufgenommen, um die Vertragsangelegenheiten zu besprechen. Sobald sich beide Vereine einig seien, werde er schnellstmöglich gehen, einerseits um sich mit Kiel vorzubereiten, andererseits aber auch, damit sich Chambery in Ruhe auf die Saison vorbereiten könne.

(Von Oliver Schulz)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 28.08.2008:

Vier Jahre THW: Narcisse hat unterschrieben

Kiel - Perfekt. Daniel Narcisse zählt seit gestern auch offiziell zum Kader von Handballmeister THW Kiel. Der 29-jährige Rückraumspieler, der auf der Insel La Reunion im Indischen Ozean geboren wurde und dort aufwuchs, unterschrieb in der THW-Geschäftsstelle einen Vier-Jahres-Vertrag bei den "Zebras". Zuvor hatte sich der Franzose einem Medizincheck unterzogen. Der Olympiasieger trägt künftig das Trikot mit der Rückennummer 25.

Bei der Vertragsunterzeichnung war auch Narcisse' Berater Bhakti Ong zugegen. Obwohl die schriftliche Freigabe seines bisherigen Vereins Chambery HB noch nicht vorliege, gebe es überhaupt keine Probleme, sagt Ong. "Mündlich sind sich alle Seiten einig, es müssen nur noch die entsprechenden Dokumente unterzeichnet werden." Über die Höhe der Ablösesumme wollte Ong keine Auskünfte geben. "Es geht aber um viel Geld", sagte er. Kiels Geschäftsführer Uli Derad zeigte sich zurückhaltender. Er warte die Unterschriften aus Chambery ab. "Erst dann können wir endgültig Vollzug melden. Aber der erste Schritt ist mit der heutigen Vertragsunterzeichnung durch Daniel getan."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.08.2008)


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