Aus den Kieler Nachrichten vom 28.08.2009):
Kiel - Mit Ehefrau Emmanuelle, seinen
Kindern Noa und Aimy traf
Daniel Narcisse am Mittwoch in Kiel
ein. Die Familie bekam den 29-jährigen künftigen THW-Spielmacher
danach kaum zu sehen. Vertragsunterzeichnung, Medizincheck, erste
Trainingseinheiten in der Russeer Sporthalle.
Narcisse Terminplan ist
bis an den Rand gefüllt.
Mit dem künftigen Spielmacher des
Handballmeisters THW Kiel,
Daniel Narcisse, sprach Reimer Plöhn für die
Kieler Nachrichten.
- Kieler Nachrichten:
-
Daniel Narcisse, bitte erzählen Sie, was Sie
in Kiel zuerst erledigen möchten?
- Daniel Narcisse:
-
Ich würde es liebend gerne in fließendem
Deutsch machen. Es tut mir aber leid,
dass es nicht so klappt, obwohl ich drei
Jahre in Deutschland, von 2004 bis 2007, in Gummersbach gespielt habe. Man vergisst
so viel. So ist es für mich ganz wichtig, wieder gut Deutsch zu sprechen.
Dass mir heute nach der Taktik-Einheit von Trainer Alfred Gislason der Kopf
brummt, liegt aber eher daran, dass so viele neue Spielzüge mit neuen Mitspielern
auf mich eingeprasselt sind. Also, ich hoffe, dass ich schnell in eine Sprachschule
gehen werde. Außerdem sind wir bei der Suche nach einem Haus noch
nicht fündig geworden. Wir wohnen allesamt
bei der Familie von Thierry Omeyer.
Mit Laurant und "Titi" sind wir auch
sehr gut befreundet, die Kinder verstehen
sich toll. Aber ein ganzes Jahr können wir ihnen das nicht zumuten.
- Kieler Nachrichten:
-
Warum wollten Sie Chambery HB so unbedingt
verlassen?
- Daniel Narcisse:
-
Chambery hatte 2007 ein großes Projekt
versprochen. Es sollten eine neue, größere
Halle gebaut werden, Stars geholt und viele Sponsoren geworben werden. Aber
das Projekt ist gescheitert. Es machte für mich keinen Sinn mehr. Mit der Nationalmanschaft
habe ich alles gewonnen,
aber nur 2001 die Meisterschaft mit Chambery. Ich will jetzt endlich Titel mit
dem Verein gewinnen.
- Kieler Nachrichten:
-
Und das, glauben Sie, klappt mit Kiel?
- Daniel Narcisse:
-
Ich bin da total zuversichtlich. Die Kieler
haben eine großartige jüngere Vergangenheit
mit Titeln und tollen Erfolgen in der Champions League, sie standen in
den vergangenen drei Jahren immer im Finale. Es gab zwar Angebote von anderen
Vereinen, aber Kiel war mein Wunschclub. Auch, weil hier
Alfred Gislason
das Sagen hat, Omeyer hier ist, und
mit Momir Ilic habe ich ebenfalls zusammen
gespielt.
- Kieler Nachrichten:
-
Ihr Landsmann Nikola Karabatic hat Kiel
verlassen, haben Sie mit ihm gesprochen?
- Daniel Narcisse:
-
Kaum. Wir haben gemeinsam auf La Reunion
Urlaub gemacht, mit der gesamten Nationalmannschaft übrigens. Das war
sehr schön, über Handball haben wir aber nur wenig geredet.
- Kieler Nachrichten:
-
Ihr Spitzname ist "Air France". Wie finden
sie den?
- Daniel Narcisse:
-
Der wurde mir nicht von Mitspielern
oder Freunden verpasst, sondern von der
Presse. Ich kann darüber schmunzeln.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.08.2009)