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08.09.2009 Mannschaft

Zebra: Sieben auf einen Streich

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Einige der Neuen beim THW: Momir Ilic, Peter Gentzel, Geschäftsführer Uli Derad, Tobias Reichmann, Christian Sprenger (v.l.n.r)
Klicken Sie zum Vergrößern! Einige der Neuen beim THW: Momir Ilic, Peter Gentzel, Geschäftsführer Uli Derad, Tobias Reichmann, Christian Sprenger (v.l.n.r)

Jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Mit dem Startschuss in die neue Saison hat sich vieles verändert beim THW Kiel. Stefan Lövgren feierte nach zehn Jahren im Zebradress am 8. August seinen großen Abschied aus Kiel, während sich insgesamt sieben Neuzugänge in der Stadt an der Förde niederließen.
Neben dem Denker und Lenker des Teams - Stefan Lövgren - gingen zum Saisonende auch Nikola Karabatic und Vid Kavticnik. Gleich sieben neue Spieler kamen indes: viel Bewegung also im Team um Trainer Alfred Gislason, der aber frohen Mutes in die Zukunft blickt: "Die Vorbereitung lief gut, und ich war überrascht über die schnelle und problemlose Integration der neuen Spieler", so der Isländer. Gleichwertig könne man die Spieler, die sich verabschiedet haben, nicht ersetzen, und die Lücke, die Lövgren hinterlassen habe, könne man ebenfalls nicht von heute auf morgen schließen. "Aber meine Mannschaft ist stark genug, um den Standard des THW Kiel zu halten."

Um dem Anspruch, weiterhin attraktiven und erfolgreichen Handball zu spielen, gerecht zu werden, verpflichtete der THW Kiel namenhafte Spieler sowie hoffnungsvolle, junge Talente, die auch in der Zukunft die Klasse der Zebras demonstrieren wollen.

Der schwedische Oldie
Peter Gentzel
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Mit Peter Gentzel heuerte der 224-fache schwedische Nationaltorhüter bei den Kielern an, der eigentlich seine sportliche Karriere bei der HSG Nordhorn-Lingen sanft ausklingen lassen wollte. Nach einem Anruf des THW entschied Gentzel sich jedoch anders: Nun vertritt der Kult-Keeper seinen Landsmann, den verletzten Andreas Palicka, für eine Saison zwischen den Pfosten. Und nicht nur die unbändige Motivation, die den "Oldie" seit Jahren antreibt, immer sein Bestes zu geben, sondern auch die unendlich lange Titelsammlung des Keepers ist beeindruckend. Schon in Schweden wurde er mit Redbergslids Göteborg fünffacher schwedischer Meister und dreimaliger Pokalsieger, drei Mal sicherte er sich Europameisterschaftsgold. Gentzel wurde im Jahr 1999 Weltmeister, und an seiner Medaillenwand hängt die olympische Silbermedaille von 2000. Trotz alledem kämpft er sich erneut durch eine harte Vorbereitung und misst sich mit seinem Torhüterkollegen, dem Besten auf dieser Position - Thierry Omeyer. "Es macht Spaß mit ihm zusammen zu trainieren und zu spielen. Ich versuche schon die ganze Zeit, meine Französischkenntnisse dabei ein bisschen aufzubessern, das ist mir allerdings noch nicht gelungen", witzelte er am Rande der Saisoneröffnungspressekonferenz.
Das Kraftpaket im linken Rückraum
Momir Ilic
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Ein weiterer Neuzugang, Momir Ilic vom VfL Gummersbach, bezeichnet seinen Vertrag beim THW Kiel als seinen "Traum, der wahr geworden ist". Zwei Meter groß und 100 Kilogramm schwer - an Momir Ilic kommt so schnell keiner auf dem Handballparkett vorbei. Ilic soll die Lücke im linken Rückraum schließen, die Nikola Karabatic hinterlassen hat. Wenn es einer kann - dann Ilic. Bei der Wahl zum Spieler der Saison in der TOYOTA Handball-Bundesliga landete der Rechtshänder hinter Thierry Omeyer auf Platz zwei. Eine Auszeichnung nicht zuletzt für die 233 Tore, die Ilic im vergangenen Jahr erzielte. Die Vorbereitung beim THW Kiel absolvierte der Serbe ebenso souverän, wie er auch in der vergangenen Saison ins Eckige traf. "Ich bin begeistert. Ich bin in einer tollen Mannschaft gelandet und fühle mich mit meiner Frau Maja hier in Kiel sehr wohl", so der Rückraumspieler mit der Trikotnummer 31. Mit dem VfL Gummersbach gelang ihm zum Ende seiner Vertragszeit der Sieg im EHF-Pokal, ein Erfolg, der Lust auf mehr machte. Beim THW Kiel hofft er nun, die gesteckten Ziele erreichen zu können und dabei noch eine Menge Spaß zusammen mit dem Team und den Fans zu haben.
Der Schnelle auf Rechtsaußen
Christian Sprenger
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Trainer Alfred Gislason kennt ihn schon seit Jahren. Bereits zu seiner Magdeburger Zeit entdeckte der heutige THW-Trainer den damals noch jungen Christian Sprenger und führte ihn an die Bundesliga heran. Mit seiner Schnelligkeit und Sicherheit bei den Siebenmetern empfahl Sprenger sich für den THW Kiel - so schließt sich der Kreis. "Er ist mit Abstand einer der schnellsten Spieler in der Liga", beschreibt Gislason eines der herausragenden Talente Sprengers. Er sei nicht vergleichbar mit Vid Kavticnik, aber von der Außenposition unglaublich stark, so der Kieler Trainer. Mit Freundin Beate bezog der 26-Jährige eine Wohnung in Meimersdorf und fühlte sich in der etwas ländlicheren Gegend auf Anhieb wohl. "Im vergangenen Jahr am Silversterabend hatte es mit einem Gespräch mit Alfred angefangen. Er fragte mich, ob ich mir das beim THW Kiel vorstellen könnte. Nun aber tatsächlich hier zu sein und mit dieser Mannschaft zu spielen und zu trainieren ist einfach toll", versucht Sprenger seine Begeisterung für den neuen Club in Worte zu fassen. Er sei stolz, ein Teil dieses Teams zu sein, und gab zu, dass er beim SC Magdeburg immer gedacht habe, es gäbe keinen professionelleren Verein, nun aber eines Besseren belehrt wurde. "Kiel ist das Nonplusultra im Handball."
Air France
Daniel Narcisse
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Seine Verpflichtung schlug ein wie eine Bombe. Erst wenige Tage vor dem Saisonstart wurde bekannt, dass der von Medien wegen seiner Sprungkraft "Air France" getaufte Daniel Narcisse das THW-Team in der kommenden Saison verstärken wird. Der 29-Jährige kommt vom französischen Erstligisten Chambery HB. Von 2004 bis 2007 trug der 1,89 Meter große Handballer das Trikot des Bundesligisten VfL Gummersbach, kennt somit die Geflogenheiten in Deutschland und viele seiner heutigen Teamkollegen. Beim VfL avancierte Narcisse schnell zu einem der Publikumslieblinge und Leistungsträger in der Mannschaft. Besonders Momir Ilic freute sich über den neuen Neuzugang, denn Jahre zuvor standen beide im selben Team und kämpften schon einmal für die gleichen Ziele. Weit über 150 Länderspiele für sein Heimatland Frankreich stehen auf dem Konto von Daniel Narcisse, über 500 Tore erzielte er für seine Nationalmannschaft. Erst vor kurzem wurden er und sein Landsmann und jetziger Teamkollege Thierry Omeyer Weltmeister und vor etwas über einem Jahr Olympiasieger von Peking.
Die Jugend greift an
Aron Palmarsson
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Auch in dieser Saison setzt der THW Kiel auf talentierte Nachwuchsspieler. Mit Aron Palmarsson verpflichteten die Kieler schon im Winter des vergangenen Jahres eines der nach Expertenansicht größten Handballtalente der heutigen Zeit. So wurde Palmarsson zum vielversprechendsten Spieler und besten Angriffsspieler der isländischen Liga gewählt. Elf Jahre spielte Palmarsson bei seinem Heimatverein FH Hafnarfjördur auf der Regisseursposition im mittleren Rückraum und schaffte von dort den Sprung sowohl in die Jugend-, Junioren-, als auch die A-Nationalmannschaft - eine Menge Erfahrung für einen jungen Mann mit gerade einmal 19 Jahren. Dass in Deutschland jedoch ein anderer Wind weht, das hat auch Aron Palmarsson schnell gemerkt. "Der Unterschied zur isländischen Liga ist enorm. Ich habe nicht gedacht, dass es doch so schwierig sein würde, Schritt halten zu können", so der Blondschopf, der jeden Tag hart dafür kämpft Anschluss zu finden und mithalten zu können mit seinen Teamkollegen. "Ehrgeizig und zielstrebig bin ich und werde hart an mir arbeiten, um möglichst schnell eine Verstärkung für die Mannschaft sein zu können." Ein großes Problem sind jedoch auch die Verständigungsschwierigkeiten des 1,92 Meter großen Mannes. Als einziger Neuzugang spricht er noch kein Deutsch. Der Sprachkurs ist aber schon gebucht, und die ersten Unterrichtsstunden stehen kurz bevor, so dass dem sympathischen Nordeuropäer dem Scherzen mit Mitspielern und Plaudern mit Fans bald nichts mehr im Wege stehen dürfte.
Ein bekanntes Gesicht
Hendrik Pekeler
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Nach einer Saison im Dress des TSV Altenholz ist der Kreisläufer Hendrik Pekeler nun endgültig ein Zebra. Schon in der vergangenen Saison trainierte der 18-jährige Jungnationalspieler beim THW Kiel, war aber noch nicht spielberechtigt. In dieser Spielzeit steht er hauptsächlich am Kreis des THW Junior Teams, soll dort zum Leistungsträger werden und von den zahlreichen Trainingseinheiten mit Marcus Ahlm und Kurzeinsätzen in der Bundesligamannschaft profitieren. Am Kreis ist er eines der hoffnungsvollsten deutschen Talente und bewies seine Klasse schon in der Jugendnationalmannschaft. Auch beim TSV Altenholz in der zweiten Handball-Bundesliga wuchs Pekeler zu einer echten Größe heran.
Das Sprungwunder
Tobias Reichmann
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Ebenfalls ein Jung-Nationalspieler ist Tobias Reichmann. Mit seinen 21 Jahren ist er der älteste der "jungen Wilden" und machte durch hervorragende Leistung im Juniorennationalteam auf sich aufmerksam. "Sprungwunder" nannte Lövgren den Handballer des SC Magdeburg nach wenigen Probetrainingseinheiten und attestierte ihm eine Menge Potential. Eine Weile wird es jedoch noch dauern, bis der Linkshänder die Truppe um Trainer Alfred Gislason verstärken kann. Bei einem Spiel der DHB-Junioren erlitt Reichmann einen Kreuzbandriss und wurde im vergangenen Mai von Dr. Frank Pries operiert. "Der Heilungsprozess verläuft gut. Ich bin guter Dinge, dass ich zum Ende des Jahres hin wieder spielen kann", gab sich der Rechtsaußen optimistisch. Er trainiere jetzt schon hart für sein Comeback und freue sich auf die ersten Trainingseinheiten mit dem neuen Team. "In Kiel ist alles so riesig und imposant", schildert er seine Eindrücke. "Aber hier kann sich ein Sportler voll und ganz auf seinen Sport konzentrieren." Auch er möchte bald sich bald nur noch auf den Sport konzentrieren und mit dem THW Kiel ganz oben stehen.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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