Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Mit einem veränderten Gesicht geht der THW Kiel in die
neue Spielzeit. Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft
wurden indes frühzeitig gestellt. Die Zebras sind bereit
für neue Erfolge.
Ein leichtes Lächeln huscht über das Gesicht von Trainer
Alfred Gislason, wenn man ihn
nach den Zielen für die Spielzeit befragt. "Wir wollen
weiterhin erfolgreichen und attraktiven Handball spielen",
gibt der Isländer dann zu Protokoll. Keine Titelvorgabe,
kein Muss. "Nur" erfolgreichen und attraktiven Handball
spielen. Ruhig und sachlich geht es zu beim THW Kiel -
und das nach einer Saison, die zu Höhenflügen allen Anlass
gegeben hätte. Rekorde um Rekorde fuhren die Zebras im
vergangenen Jahr ein, ließen die Konkurrenz früh die Segel
im Kampf um Titel streichen. Doch nach solch einem
erfolgreichen Jahr ist ein Umbruch nicht ungewöhnlich. Und
so prognostizierten Handball-Experten dem THW ein schweres
Jahr, nachdem der endgültige Abschied von Kapitän und Lenker
Stefan Lövgren sowie
Nikola Karabatic und
Vid Kavticnik bekannt geworden
war. Doch Bangemachen gilt nicht - und schon gar nicht beim
Aushängeschild des deutschen Handballs. Mit
Momir Ilic verpflichteten die
Kieler einen Rückraumspieler, der in den vergangenen Jahren
stets zu den Top-Torschützen der Liga zählte. Mit
Christian Sprenger wurde ein
National-Rechtsaußen verpflichtet,
Tobias Reichmann wird eine große
Zukunft auf der gleichen Position vorhergesagt. Gleiches
gilt für den Mittelmann
Aron Palmarsson,
der aus
Gislasons Heimat Island
zu den Zebras stieß und dafür halb Handball-Europa einen Korb
verpasste. Im Tor sorgt Oldie
Peter Gentzel
dafür, dass
Andreas Palicka sich
nach seiner schweren Verletzung in aller Ruhe der Genesung
widmen kann. Und dann war da ja auch noch
Daniel Narcisse: Mit ihm sorgten
die Zebras wieder dafür, dass die TOYOTA Handball-Bundesliga
wieder das Zittern beim Lesen des Namens THW bekommt. Der
französische Superstar, von Medien aufgrund seiner Sprungkraft
"Air France" getauft, ist das vorerst letzte Mosaiksteinchen
in der Saisonplanung
Alfred Gislasons. "
Daniel ist absolute
Weltklasse, aber davon habe ich ja bereits schon viele Spieler",
freute sich der Trainer über den Transfer, "er kann uns mit
seiner Schnelligkeit und Explosivität in den schweren Spielen
helfen.
Daniel passt ins Team, hat keinerlei Starallüren. Und
er ist ein kompletter Spieler, kann auf beiden Halbpositionen,
auf der Mitte und sogar auf Linksaußen in Abwehr und Angriff
eingesetzt werden." Sportlich sei er davon überzeugt, dass
der THW nicht schlechter als im vergangenen Jahr besetzt ist.
"Wir wollen mit attraktivem Handball wieder um alle Titel
mitspielen. Daran hat sich trotz der namhaften Abgänge nichts
geändert. Wir werden den gleichen Standard wie im letzten Jahr
haben."
Die Vorbereitung sei gut verlaufen, berichtet
Gislason. "Bis auf die Sprachprobleme
von Aron hat die Integration der
Neuzugänge sehr schnell geklappt. Man hat den Eindruck, als seien
die Neuen schon immer Teil der Mannschaft gewesen. Sie werden uns
in dieser Saison und in den nächsten Jahren sehr viel helfen."
Dass mit dem THW Kiel auch in dieser Spielzeit zu rechnen sein
wird, denkt auch ein Großteil der Bundesliga-Trainer. In einer
Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa nannten die 18
Bundesliga-Trainer den Titelverteidiger 17-mal als Nummer eins.
Mit ihrer Prognose erteilten die Trainer einem Kopf-an-Kopf-Rennen
mit dem Nord-Rivalen HSV Hamburg eine Absage. Der Vorjahreszweite
bekam nur zehn Nennungen. In der Befragung, bei der Mehrfachnennungen
möglich waren, folgten die Rhein-Neckar Löwen (6) sowie der TBV
Lemgo und die SG Flensburg-Handewitt (je 2) auf den nächsten
Plätzen. In Kiel freut man sich über derartiges Lob - allerdings
wird dies nicht den Blick für die Zukunft trüben. Denn die soll
erfolgreich bleiben, wenn man das Lächeln von
Alfred Gislason richtig deutet ...
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)