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17.-19.03.2010 - Letzte Aktualisierung: 19.03.2010 Nationalmannschaft

DHB-Auswahl mit Unentschieden und Sieg gegen die Schweiz

Update #3 KN-Bericht vom 19.3. ergänzt ...

Ein Unentschieden, ein Sieg: Dies ist die Bilanz der beiden Testspiele der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen die Schweiz. Nachdem das Team von Heiner Brand am Dienstag am Dienstag in Aarau nicht über ein 26:26-Unentschieden gegen die Eidgenossen hinauskam, gab es 24 Stunden später einen deutlichen 34:26-Erfolg in Stuttgart.

Enttäuschendes Unentschieden in Aarau

Im ersten von zwei Testspiel-Vergleichen gegen die Schweiz ist die deutsche Handball-Nationalmannschaft in Aarau nur knapp an einer Niederlage vorbeigeschrammt. Heiner Brand verzichtete zwar auf mehrere EM-Fahrer, dafür feierten Dominik Klein und Pascal Hens ihr Comeback im DHB-Team. Holger Glandorf (Hüftprellung) und Uwe Gensheimer (grippaler Infekt) mussten kurzfristig absagen, für sie wurden Michael Müller und Dragos Oprea nachnominiert.

Doch mit einer bröckligen Abwehr, zu wenig Struktur im Aufbauspiel und einer schlechten Chancenverwertung rannten die Deutschen zunächst ständig einem leichten Rückstand hinterher. Besserung gab es erst in der zweiten Halbzeit, als Silvio Heinevetter ins Tor und Flensburgs Jacob Heinl an den Kreis rückte - aus einem zwischenzeitlichen 13:17 (37.) machte der Weltmeister von 2007 ein 20:19 (47.). Die knappe Führung jedoch konnte nicht ins Ziel gerettet werden, so dass letztlich ein leistungsgerechtes 26:26 zu Buche stand.

"Unser zentrales Problem war die fehlende Verantwortung für den Ball und die Mannschaft. Das ist eine Frage der Mentalität. In entscheidenden Momenten haben wir zu viele Bälle leichtfertig weggeworfen", monierte Bundestrainer Heiner Brand nach der Partie. Sein Gegenüber Goran Perkovac sah seine Mannschaft "fast 50 Minuten" als das bessere Team, jedoch: "Am Ende mussten wir froh sein, einen Punkt gerettet zu haben."

Lesen Sie auch den Spielbericht aus den Kieler Nachrichten.

16.03.10, Di., 20.00: Schweiz - Deutschland: 26:26 (12:11)

Schweiz:
Ro. Schelbert (53.-60.), Stauber (1.-53.); Goepfert (n.e.), Kurth (1), Liniger (6/3), Ursic (3), Schmid (5/1), Hess (n.e.), Graubner (4), Scheuner (3), Fellmann (2), Oltmanns (1), Vukelic (1), Hüsser (n.e.), Bucher, Ru. Schelbert (n.e.); Trainer: Perkovac
Deutschland:
Bitter (1.-18.), Heinevetter (18.-60.), Lichtlein (bei einem 7m); Hens (3), Oprea (2), Klein (1), Strobel (2), Preiß (1), Heinl (4), Flohr, Müller (2), Weinhold (2), Groetzki (1), Sprenger (1), Kaufmann (5), Haaß (2/1); Trainer: Brand
Schiedsrichter:
Matija Cubica / Boris Milosevic (Kroatien)
Zeitstrafen:
Schweiz: 2 (Graubner, Fellmann);
Deutschland: 3 (Heinl, Preiß, Flohr)
Siebenmeter:
Schweiz: 5/4 (Liniger scheitert an Lichtlein);
Deutschland: 4/1 (Klein und Sprenger scheitern an Stauber, Oprea an die Latte)
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0, 3:3, 8:5, 11:8, 11:11, 12:11;
2. Hz.: 17:13, 18:18 (42.), 19:20 (47.), 24:26, 26:26.
Zuschauer:
2.500 (ausverkauft) (Schachenhalle, Aarau (SUI))

Deutlicher Sieg im zweiten Test

Auch im zweiten Spiel gegen die Schweiz testete Bundestrainer Heiner Brand einige neue Abwehrvarianten. So ließ er in der Abwehr beispielsweise mit dem vorgezogenen Matthias Flohr spielen, später kam auch noch eine 3:3-Deckung zum Einsatz.

Das DHB-Team ging insgesamt konzentrierter als am Vortag zu Werke, manchmal allerdings stockte der Motor. Doch mit zwei starken Phase von 1:3 auf 6:3 und von 12:13 auf den 17:13-Halbzeitstand hielt Deutschland die Eidgenossen auf Distanz.

Mit den Seiten wurde auch die deutsche Mannschaft komplett durchgewechselt, und mit Hens, Haaß, Müller, Sprenger und Oprea wuchs der Vorsprung bis Mitte der Halbzeit vorentscheidend auf 27:19 an.

"Ich bin zufriedener als gestern, obwohl wir in der ersten Halbzeit ähnliche Probleme hatten", sagte Heiner Brand nach der Partie. "Es hat sich gezeigt, dass auch die Schweiz mittlerweile eine sehr starke Mannschaft stellt. Wir mussten uns unseren Vorsprung Zug um Zug erarbeiten. Der Angriff hat mir phasenweise sehr gut gefallen. Der Ball lief ohne Prellen, da war mehr Bewegung drin. Ich hoffe, dass die Mannschaft aus dieser Situation gelernt hat, dass ihr Erfolge nicht zufallen. Die offensive Abwehr, die wir in der Anfangsphase probiert haben, gibt uns mehr Möglichkeiten."

Im April stehen die letzten Tests der deutschen Mannschaft vor den WM-Qualifikations-Playoffs im Juni gegen Griechenland an: Neben einem Benefizspiel für Oleg Velyky (13. April) wartet der Bring-Cup in Norwegen (15.-17. April) auf das DHB-Team, wo es sich mit den Gastgebern, Schweden und Dänemark misst.

Lesen Sie auch den Spielbericht aus den Kieler Nachrichten.

17.03.10, Mi., 20.10: Deutschland - Schweiz: 34:26 (17:13)

Deutschland:
Bitter, Lichtlein, Heinevetter; Hens (3), Klein (4/1), Müller (4), Strobel, Preiß (4), Heinl (2), Flohr (1), Weinhold (2), Oprea (4), Groetzki (1), Sprenger (2), Kaufmann (4), Haaß (3); Trainer: Brand
Schweiz:
Ro. Schelbert, Stauber; Goepfert (2), Kurth (2/1), Liniger (5/1), Ursic (3), Schmid (3), Hess, Graubner (3), Scheuner (1), Fellmann, Oltmanns (1), Vukelic (6), Hüsser, Bucher, Ru. Schelbert; Trainer: Perkovac
Schiedsrichter:
Peter Herczeg / Peter Südi (Ungarn)
Zeitstrafen:
Deutschland: 6 (3x Heinl, Flohr, Strobel, Oprea);
Schweiz: 4 (Fellmann, Oltmanns, Bucher, Graubner)
Rote Karte:
Deutschland: Heinl (56.) nach dritter Zeitstrafe
Siebenmeter:
Deutschland: 4/1 (Haaß und Klein scheitern an Stauber, Flohr trifft im Nachwurf);
Schweiz: 4/2 (Lichtlein hält gegen Liniger, Heinevetter gegen Schmid)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:3 (3.), 6:3 (8.), 8:6 (13.), 8:8 (17.), 9:10 (21.), 12:13 (25.), 15:13 (28.), 17:13;
2. Hz.: 18:13 (31.), 22:15 (37.), 27:19 (45.), 29:24 (53.), 32:24 (57.), 34:26.
Zuschauer:
4.500 (Porsche-Arena, Stuttgart)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.03.2010:

DHB-Auswahl enttäuschte in der Schweiz

Nur 26:26 im ersten Testspiel nach dem verpatzten EM-Auftritt
Aarau - Knapp sieben Wochen nach der EM-Schmach haben Deutschlands Handballer die Zukunft mit einem enttäuschenden Unentschieden eingeläutet. Das Team von Bundestrainer Heiner Brand kam im ersten von zwei Länderspielen gegen die Schweiz in Aarau nicht über ein 26:26 (11:12) hinaus.

Vor 2000 Zuschauern verhinderten auch Lars Kaufmann (5 Tore/Göppingen) und Jacob Heinl (4/Flensburg) den missglückten Neuanfang nicht. In der personell umgekrempelten DHB-Auswahl, in der nur noch neun Spieler aus dem EM-Kader standen, feierten neben Pascal Hens (Hamburg) die ebenfalls beim Turnier in Österreich fehlenden Sebastian Preiß (Lemgo) und Dominik Klein (Kiel) ihr Comeback.

Heute stehen sich beide Teams in Stuttgart (20.15 Uhr) erneut gegenüber.

Beim ersten Auftritt nach dem enttäuschenden zehnten EM-Platz zeigten die ohne die geschonten Michael Kraus (Lemgo) und Torsten Jansen (Hamburg) angetretenen Gäste eine über weite Strecken schwache Leistung. Kein einziges Mal ging die deutsche Mannschaft bis zur Pause in Führung und vergab bis zur 23. Minute gleich drei Siebenmeter.

Erst nach der Einwechslung von Keeper Silvio Heinevetter (Füchse Berlin) für den unglücklich agierenden Hamburger Johannes Bitter (18.) fing sich der Weltmeister von 2007 zumindest in der Deckung. Pascal Hens musste nach 20 Minuten kurzzeitig mit einer Oberschenkelprellung ausgewechselt werden.

Nach dem Wechsel zogen die Schweizer sogar bis auf 17:13 (38.) davon, ehe Heinl neun Minuten später beim 20:19 die erste deutsche Führung erzielte. Sechs Sekunden vor dem Ende glich der Schweizer Andy Schmid zum 26:26 aus.

(aus den Kieler Nachrichten vom 17.03.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.03.2010:

Große Probleme waren nicht zu übersehen

Nach Remis am Vortag: DHB-Auswahl bezwingt Schweiz im zweiten Anlauf
Stuttgart - Im zweiten Anlauf ist den deutschen Handballern nach der EM-Enttäuschung ein Neuanfang nach Maß geglückt. 24 Stunden nach dem enttäuschenden Unentschieden in der Schweiz (26:26) besiegte das Team von Bundestrainer Heiner Brand gestern Abend die Eidgenossen in Stuttgart mit 34:26 (17:13). Einen Tag nach dürftigen Vorstellung in Aarau zeigte der Weltmeister von 2007 besonders in der zweiten Hälfte eine deutliche Leistungssteigerung - ohne gänzlich zu überzeugen. Der Testspiel-Doppelpack gegen die zweitklassigen Eidgenossen diente der Vorbereitung auf die beiden WM-Qualifikationsspiele im Juni gegen Griechenland.

Auch im zweiten Länderspiel nach dem zehnten Platz bei der EM offenbarte das umgekrempelte deutsche Zeam in der ersten Halbzeit große Abstimmungsprobleme in Angriff und Abwehr. Zunächst konnten nur die Rückkehrer Pascal Hens (Hamburg), Preiß und Klein, die bei der EM gefehlt hatten, Akzente setzen. Das Trio war mit fünf Treffern maßgeblich an der zwischenzeitlichen 8:5-Führung (12.) beteiligt.

Nach einem Zwischenspurt der Schweizer, die die offensive Deckung der Gastgeber immer wieder düpierten, war Torhüter Carsten Lichtlein (Lemgo) mit zehn Paraden der Garant der Vier-Tore-Halbzeitführung. Nach der Pause wechselte Brand munter durch. Einige Pluspunkte sammelten dabei der Göppinger Linksaußen Oprea und der Berliner Torhüter Silvio Heinevetter, die mit starken Aktionen den Grundstein zur vorentscheidenden 28:20-Führung (48.) legten.

(aus den Kieler Nachrichten vom 18.03.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2010:

Brand: Demut lernen und Handball arbeiten

Nationalmannschaft hat viele Baustellen zu beackern - Gelungenes Klein-Comeback
Stuttgart - Dem holprigen Neustart von Deutschlands Handballern nach der EM-Pleite folgte das Machtwort von Heiner Brand. Nach einem Sieg und einem Unentschieden gegen die Schweiz hat der Bundestrainer eine Marschroute für den steinigen Weg zurück an die Weltspitze festgelegt: Demut lernen und Handball arbeiten.

"Wir sind nicht mehr der Weltmeister 2007, wir sind die Mannschaft von 2010. Und die muss lernen, dass ihr die Erfolge nicht zufallen", sagte Brand und kündigte die Besinnung auf deutsche Tugenden an: "Nur mit unbedingtem Willen, bedingungslosem Einsatz und voller Konzentration können wir wieder nach oben kommen. Und da wollen wir schließlich wieder hin."

Sieben Wochen nach der schlechtesten EM-Platzierung überhaupt zeigte die umgekrempelte Mannschaft des EM-Zehnten in den Länderspielen gegen die Schweiz in Stuttgart (34:26) und am Tag zuvor in Aarau (26:26) Stärken und Schwächen. "Es gibt noch viele Baustellen. Unsere Leistung beim Unentschieden war katastrophal. Aber wir müssen und werden hart an uns arbeiten", sagte Rückkehrer Pascal Hens, der insgesamt sechsmal traf.

Der Hamburger Torjäger feierte nach 413-tägiger Abstinenz ebenso ein gelungenes Nationalmannschafts-Comeback wie Sebastian Preiß (Lemgo) und Dominik Klein (Kiel/beide 5 Tore). "Sie sind nicht die Retter des deutschen Handballs. Aber Pascal beispielsweise tut der Mannschaft als Persönlichkeit sehr gut", sagte Brand über den 2,03-m-Schlaks. Hens vertrat den diesmal geschonten und bei der EM enttäuschenden Spielmacher Michael Kraus als Kapitän. Brand will aber weiterhin an Kraus als Spielführer festhalten.

Insgesamt standen nur noch sieben Spieler aus dem EM-Kader im DHB-Aufgebot. "Aber alle anderen gehören weiterhin zur Mannschaft. Es ist doch normal, dass man nach einem Großereignis Alternativen testet", sagte Brand. Neben Kraus fehlten unter anderem die Routiniers Holger Glandorf (Lemgo), Torsten Jansen (Hamburg) und Oliver Roggisch (RN Löwen).

Empfehlen konnten sich von den unerfahrenen Kräften vor allem Linksaußen Dragos Oprea (4/Göppingen) und Kreisläufer Jacob Heinl (6). Der Flensburger sah in Stuttgart nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte (56.). Doch nicht zuletzt in die erfahrenen Kräfte wie Ex-Weltmeister Hens ("Seine Spielfreude ist enorm") setzt Brand mit Blick auf die WM-Qualifikationsspiele am 12. und 19. Juni gegen Griechenland große Hoffnungen. Vor der Pflichtaufgabe gegen die Griechen steht beim Sechs-Nationen-Turnier in Norwegen (15. bis 17. April) ein letzter Härtetest an. Was künftig mehr denn je auf die DHB-Auswahl zukommt, verdeutlichte Brand seinen Schützlingen jüngst bei einer Ansprache. "Wir müssen uns jeden Sieg hart erarbeiten. Ich hoffe, die Mannschaft hat diese Situation verstanden", sagte der 57-Jährige.

(aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2010)


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