Am drittletzten Bundesliga-Spieltag hat sich der THW Kiel
die Tabellenführung in der TOYOTA Handball-Bundesliga
durch einen
33:31-Auswärtssieg im
Spitzenspiel beim HSV Hamburg zurückerobert. Damit hat der
Rekordmeister beste Chancen, seinen sechsten Meistertitel
in Folge einzufahren - eine endgültige Entscheidung steht
aber noch aus. An anderen Positionen der Tabelle
sind am Pfingstwochenende hingegen erste Entscheidungen gefallen.
Flensburg sichert sich Champions-League-Qualifikation
Nach Kiel und Hamburg hat sich die SG Flensburg-Handewitt am
Sonntag als drittes Team für die Champions League der
kommenden Spielzeit qualifiziert. Der Königsklassen-Finalist
von 2004 und 2007 erledigte am Freitag zunächst seine
Pflichtaufgabe bei GWD Minden souverän mit 40:22. Die endgültige
Sicherung des 3. Platzes gelang aber erst durch den
unerwarteten Patzer der Konkurrenz: Die Rhein-Neckar Löwen
kassierten gegen die Füchse Berlin am Sonntag eine überraschende
26:33-Heimpleite (siehe
Extra-Bericht)
und liegen damit zwei Spieltage vor Schluss
uneinholbare fünf Punkte hinter den Schleswig-Holsteinern zurück.
Die Mannschaft von Ola Lindgren muss damit ernsthaft um die
dritte Teilnahme an der Champions League bangen, denn ob der
Tabellenvierte erneut die Chance bekommt, sich über ein Wildcard-Turnier
nachträglich für die lukrative Königsklasse zu qualifizieren,
steht derzeit noch in den Sternen. Außerdem haben die Rhein-Neckar Löwen
selbst diesen Platz alles andere als sicher, denn Frisch Auf Göppingen
hat aktuell einen Minuspunkt weniger auf dem Konto und könnte an den
letzten drei Spieltagen noch an Kronau/Östringen vorbeiziehen. Mit
Gummersbach und Lemgo warten allerdings denkbar schwere Auswärtsgegner
auf die Mannschaft von Velimir Petkovic. Diese könnte theoretisch
sogar noch an Flensburg vorbeiziehen, aber ein Rückstand von 108
Toren wird wohl kaum aufgeholt werden können.
Balingen feiert Klassenerhalt, Abstiegsentscheidung vertagt
Auch die HBW Balingen-Weilstetten hatte am Wochenende Grund
zum Feiern. Zwar kassierten die Schwaben am Samstag eine überraschend
deutliche 29:36-Heimpleite gegen den TuS N-Lübbecke, doch
durch das 28:28-Unentschieden zwischen Dormagen und Magdeburg
hat die Mannschaft von Dr. Rolf Brack nun vier Punkte und
93 Tore Vorsprung auf den Relegationsplatz - trotz des schweren
Restprogramms mit Spielen gegen die Titelanwärter Kiel und
Hamburg kann man in Balingen also für die fünfte Bundesligasaison
in Folge planen. Der TSV Dormagen, nächste Saison unter dem Namen
DHC Rheinland firmierend, muss hingegen noch ein wenig um den
Relegationsplatz bangen. Dadurch, dass man gegen Magdeburg einen
sicher geglaubten Sieg in den Schlussminuten noch herschenkte,
benötigt der TSV noch einen Punkt aus den restlichen beiden
Partien oder "Ausrutscher" der fast als Absteiger feststehenden
Kellerkinder aus Minden und Düsseldorf.
Bergischer HC gegen Emsdetten in Relegations-Qualifikation
In den 2. Bundesligen fand am Samstag bereits der letzte Spieltag
statt. Dabei sicherte sich der Bergische HC durch einen 29:22-Erfolg
in einem echten "Endspiel" gegen den TV Hüttenberg den zweiten Platz
in der Südstaffel und die damit verbundene Teilnahme an den Aufstiegsplayoffs
gegen den TV Emsdetten. Während der Nordzweite noch nie Erstligaluft
schnupperte, aber seit 25 Jahren fast ununterbrochen im "Unterbau" spielte,
haben die "Bergischen Löwen" bereits gewisse Bundesligaerfahrung sammeln
können: Der Verein entstand 2006 aus der Fusion der SG Solingen und dem
LTV Wuppertal, welche beide um die Jahrtausendwende in der Bundesliga
spielten: Solingen (u.a. mit
Torsten Jansen und Dimitri Torgowanow)
spielte zwei Jahre von 2000 bis 2002, Wuppertal (mit dem jungen Olafur
Stefansson) sogar vier Jahre von 1997 bis 2001 in der ersten Liga.
Die Relegationspartien finden am 29. Mai und voraussichtlich am 5. Juni
statt, der Sieger spielt erneut in Hin- und Rückspiel auf den 16. der
TOYOTA HBL den letzten Platz in der Bundesliga aus.
Bereits eine Woche zuvor hatten sich der ASV Hamm (nächste Saison:
HSG Ahlen-Hamm) und die TSG Friesenheim vorzeitig die Meisterschaften
der zweiten Ligen und damit den Aufstieg in die Beletage des deutschen
Handball gesichert (siehe Extra-Bericht).