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Tobias Reichmann war einziger THW-Spieler, der 60 Minuten
lang durchspielte. Der Rechtsaußen erzielte zwölf Tore.
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Gitta Wieberneit |
Der THW Kiel behält seine weiße "Vorbereitungs-Weste": Auch das dritte Testspiel
gewannen die Zebras souverän. Beim Hamburg-Ligisten TuS Aumühle-Wohltorf
siegte die Mannschaft von Trainer
Alfred Gislason
am Mittwochabend klar mit 42:10 (24:4). Bester Torschütze war
Tobias Reichmann
mit zwölf Treffern. Neuzugang
Milutin Dragicevic war acht Mal erfolgreich.
Für die Gastgeber, die vor ihrer ersten Saison in der Hamburg-Liga stehen,
war die Partie gegen den Champions-League-Sieger und Deutschen Meister
natürlich der Höhepunkt des Jahres. Möglich machte dies unter anderem
der Kieler Hauptsponsor "Provinzial", der nicht nur die Kontakte herstellte, sondern auch
alle Einnahmen des Spiels für die Jugendabteilung des TuS spenden wird.
Das Spiel anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums des TuS Aumühle-Wohltorf war binnen
kürzester Zeit ausverkauft. 400 Zuschauer drängten sich in der pickepackevollen
Halle in der Ernst-Anton-Straße. "Wir hätten mehr als 4000 Tickets verkaufen können", meinte
TuS-Spielwart Gerhard Stein.
Die vielen Zuschauer bekamen einen THW zu sehen, bei dem wegen Verletzungen wieder
Daniel Kubes, Christian Sprenger und
Kim Andersson nicht mitwirken konnten. Henrik Lundström
hat hingegen seine Blessuren aus dem Trainingslager auskuriert und spielte in der zweiten Hälfte durch.
Der THW startete mit
Marcus Ahlm und
Filip Jicha
im Mittelblock und schien das Testspiel beim Hamburg-Ligisten als Abwehr-Trainingseinheit
zu begreifen - was den Angreifern der Gastgeber natürlich wenig behagte. Viele Würfe wurden geblockt,
und wenn die Aumühler Offensive dann doch einmal bis zum Tor durchkam, zeigte
Thierry Omeyer
seine ganze Klasse. Aber auch im Angriff zeigten die Kieler ihre Stärken, als
Reichmann
aus dem Rückraum sprunggewaltig das 17:2 (18.) erzielte, gab es erstmals stehende Ovationen des Publikums.
Nach 22 Minuten ließ
Dragicevic Christian Zeitz im rechten
Rückraum ein wenig verschnaufen.
Dragicevic löste dann aus dem Rückraum an den
Kreis auf und erzielte die beiden letzten THW-Tore vor der Halbzeit.
In der zweiten Hälfte startete die Kieler Defensive mit
Daniel Narcisse auf
der vorgezogenen Position. Im Angriff bediente
Zeitz den serbischen
Neuzugang
Dragicevic zweimal mustergültig mit einem No-Look-Pass,
der Kieler Kreisläufer bedankte sich mit dem 32. und 33. Kieler Treffer (43.). Ab der 50. Minute
spielte
Dominik Klein auf der Mittelposition, sein Anspiel führte zum schönsten
Tor des Tages:
Reichmann hatte sich zum Kempa in die Hallenluft empor geschraubt und
verwandelte sicher zum 40:10 (57.) für den THW.
Die Zuschauer feierten den Deutschen Meister und auch eine engagierte Leistung der Gastgeber,
die aber körperlich wenig gegen einen in Saison-Form kommenden THW Kiel wenig ausrichten konnten.
Der nächste Test findet am Freitag, dem 6. August, in Lüneburg statt. Um 17 Uhr spielen die Kieler
im Rahmen des "Internationalen Heide-Cups" gegen die Spanier von CAI Aragon (siehe auch
Überblick über die Vorbereitung des THW).
(Christian Robohm)
- Torschützen TuS Aumühle-Wohltorf:
-
Klusmann (3), Kretzschmar (2), Dambel (2), Siepert (1), Korinth (1), Witt (1);
Trainer: Nielsen
- THW Kiel:
-
Omeyer (1.-30., 8 Paraden),
Palicka (31.-60., 5 Paraden);
Lundström (2),
Dragicevic (8),
Ahlm (3),
Reichmann (12),
Zeitz (4),
Narcisse (2),
Ilic (1),
Klein (6),
Jicha (4/2);
Trainer: Gislason
- Siebenmeter:
-
TuS: 0;
THW: 2/2
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:6 (5.), 2:10 (10.), 2:15 (15.), 3:18 (20.), 4:21 (25.), 4:24;
2. Hz.: 6:26 (35.), 7:29 (40.), 9:33 (45.), 9:35 (50.), 10:37 (55.), 10:42.
- Zuschauer:
-
400 (ausverkauft) (Heinrich-Willers-Halle, Aumühle)
Aus den Kieler Nachrichten vom 05.08.2010:
THW machte Aumühle glücklich
Aumühle. Für die Handballer des Aumühle-Wohltorfer TuS
war die Partie gegen den deutschen Rekordmeister THW
Kiel der Höhepunkt des Jahres. "Wir sind alle heiß auf
dieses Spiel", hatte Aumühles Trainer Holger Nielsen im
Vorfeld gesagt. Und im Jubiläumsspiel anlässlich des 100.
Geburtstages des TuS präsentierte sich der zweimalige
Champions-League-Sieger in bester Spiellaune. Zur Freude
der 400 Zuschauer in der ausverkauften Heinrich-Willers-Halle liefen die Zebras in
Bestbesetzung auf und siegten mit 42:10 (24:4).
Nach der anstrengenden Vorbereitung schienen die
Kieler froh über diese Trainingseinheit gewesen zu sein.
"Mit dem Ball bringt es immer Spaß. In den letzten Wochen
haben wir mehr Bäume und Tartanbahnen gesehen", so
Kiels Linksaußen Dominik Klein. Die Anfangsphase war
für THW-Coach Alfred Gislason dann aber doch ein wenig
zu ehrgeizig. "Ab dem 8:1 sollten wir es ein bisschen ruhiger
machen", verriet Christian Zeitz. Übel nahm es ihnen niemand.
Vielmehr hinterließ der THW staunende Gesichter.
"Das werde ich mein Leben lang in Erinnerung behalten.
Mich hat vor allem die Präzision der Kieler beeindruckt",
sagte Aumühles dreifacher Torschütze Henning Klusmann.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 05.08.2010)