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09.08.2010 Interview

KN-Interview mit Filip Jicha: "Nicht darüber gesprochen, aber alle haben daran gedacht"

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.08.2010:

Nach der schweren Knieverletzung von Daniel Narcisse beim internationalen Heide-Cup in Lüneburg und Schneverdingen sprach KN-Redakteur Wolf Paarmann mit THW-Rückraumspieler Filip Jicha.
Kieler Nachrichten:
Wie sehr hat die Verletzung von Daniel Narcisse die Mannschaft geschockt?
Filip Jicha:
Sehr. Beim Abendessen am Freitag standen wir alle unter Schock. Wir haben nicht darüber gesprochen, daran gedacht haben alle. Inzwischen haben wir uns aber damit abgefunden, "Titi" (Thierry Omeyer, Anm. der Red.) hat mit ihm telefoniert, er hat uns alle herzlich gegrüßt. Er hatte schon einmal einen Kreuzbandriss und konnte danach auch wieder springen wie ein Junger, er wird es diesmal auch schaffen. Für mich persönlich war es eine doppelt schwierige Situation, schließlich wurde ich für ihn eingewechselt. Für mich war das Spiel gelaufen, ich habe die letzten zehn Minuten lediglich irgendwie auf dem Feld verbracht, bin jedem Zweikampf aus dem Weg gegangen.
Kieler Nachrichten:
In der vergangenen Saison hatte der THW vier Mittelmänner. Nach dem Wechsel von Börge Lund zu den Löwen und der Verletzung von Narcisse sind es nur noch zwei. Zu wenig?
Filip Jicha:
Nein. Ich habe damals in der Hinrunde auch fast durchgehend auf dieser Position gespielt, weil Börge und Daniel lange verletzt gewesen sind. Für Aron Palmarsson ist es eine Chance, mehr Spielanteile zu bekommen. Er hat das Potenzial, auf dieser Position ein Weltklasse-Mann zu werden. Jetzt muss er noch die in der Bundesliga nötige Konstanz erwerben. Unsere Aufgabe wird es sein, eine so erfolgreiche Hinrunde zu spielen, dass Narcisse nach seiner Rückkehr mit uns noch etwas gewinnen kann.
Kieler Nachrichten:
Der THW hat beim Heide-Cup sehr souverän gespielt. Ist die Mannschaft weiter als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr?
Filip Jicha:
Es war auf jeden Fall zu sehen, dass wir durch diesen unglaublichen Monat, in dem wir die Champions League und die Meisterschaft gewonnen haben, sehr viel Selbstvertrauen getankt haben. Außerdem haben wir uns mit Daniel Kubes und Milutin Dragicevic auf Positionen verbessert, auf denen wir Baustellen hatten. Besonders Milutin hat mich beeindruckt, das ist eine richtige Maschine. Wir haben uns auf jeden Fall verstärkt und werden noch besseren Handball spielen können.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.08.2010)


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