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06.-09.08.2010 - Letzte Aktualisierung: 09.08.2010 Vorbereitung

Turnier in Lüneburg: THW überrollt Kielce im Finale

Update #6 KN-Turnierbericht, KN-Turniersplitter und Fotos ergänzt...

Marcus Ahlm erzielte im Finale sechs Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm erzielte im Finale sechs Tore.
Der THW Kiel hat den Internationalen Heide-Cup in Lüneburg und Schneverdingen für sich entschieden. Nach dem 39:25 (19:9) am Freitagabend gegen die spanische Mannschaft von CAI Aragon (siehe Spielbericht) und dem 39:20 (23:11 siehe Spielbericht) gegen den TV Großwallstadt gewannen die Kieler auch das Finale deutlich. Die "kleine Generalprobe" für die Champions League-Gruppe A, in der beide Mannschaften ebenfalls aufeinander treffen, entschieden die Zebras mit 40:24 (19:11, siehe Spielbericht) gegen den polnischen Spitzenclub KS Vive Kielce für sich. Bester THW-Torschütze im Finale war Filip Jicha mit 8/4 Treffern.
Den dritten Platz holten sich die Kadetten Schaffhausen (SUI), die den TV Großwallstadt mit 27:25 schlugen. Fünfter wurde der HSV Hamburg nach einem 40:14-Kantersieg gegen KIF Kolding, die Füchser Berlin sicherten sich mit einem 29:28-Erfolg gegen CAI Aragon Platz sieben.

 

Internationaler Heide-Cup in Lüneburg und Schneverdingen, Ergebnisse:

06.08.10., 17.30 THW Kiel -CAI Aragon (ESP): 39:25 (19:9) Bericht | Spielstatistik
06.08.10., 17.30 HSV Hamburg (GER) -Kadetten Schaffhausen (SUI): 25:31 (11:14)
06.08.10., 20.00 KIF Kolding (DEN) -TV Großwallstadt (GER): 27:32 (12:13)
06.08.10., 20.00 Füchse Berlin (GER) -KS Vive Kielce (POL): 30:31
07.08.10., 15.00 CAI Aragon (ESP) -KIF Kolding (DEN): 27:28
07.08.10., 15.00 HSV Hamburg (GER) -Füchse Berlin (GER): 32:24
07.08.10., 18.00 THW Kiel -TV Großwallstadt (GER): 39:20 (23:11) Bericht | Spielstatistik
07.08.10., 18.00 Kadetten Schaffhausen (SUI) -KS Vive Kielce (POL): 33:34
08.08.10., 14.00 CAI Aragon (ESP) -Füchse Berlin (GER): 28:29
08.08.10., 14.30 KIF Kolding (DEN) -HSV Handball (GER): 14:40
08.08.10., 16.00 TV Großwallstadt (GER) -Kadetten Schaffhausen (SUI): 25:27
08.08.10., 17.00 THW Kiel-KS Vive Kielce: 40:24 (19:11) Bericht | Spielstatistik

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THW gewinnt Auftaktspiel
Mit einer tollen Abwehrleistung setzte der THW das spanische Team von CAI Aragon  unter Druck.
Klicken Sie zum Vergrößern! Mit einer tollen Abwehrleistung setzte der THW das spanische Team von CAI Aragon unter Druck.
Der THW Kiel hat beim Internationalen Heide-Cup in Lüneburg sein Auftaktmatch gewonnen: Gegen den spanischen Club CAI Aragon mit Ex-Zebra Demetrio Lozano gewannen die Kieler am Freitagabend mit 39:25 (19:9 siehe Spielbericht). Milutin Dragicevic war erfolgreichster Werfer mit elf Treffern. Am Sonnabend treffen die Kieler auf den TV Großwallstadt, der KIF Kolding mit 32:27 schlug.

In der Partie verletzte sich Daniel Narcisse am linken Knie. In der Partie verletzte sich Daniel Narcisse am linken Knie. Mehr zur Verletzung von Daniel Narcisse steht in diesem Extra-Bericht.

Gegen das runderneuerte spanische Team von Ex-Zebra Demetrio Lozano traten die Zebras ohne die noch immer angeschlagenen Christian Sprenger, Daniel Kubes und Kim Andersson an. Außerdem nahm Marcus Ahlm hinter der Bank Platz, er wurde geschont.

In der ersten Halbzeit ließ Alfred Gislason auf der linken und der mittleren Rückraumposition munter Daniel Narcisse, Momir Ilic und Filip Jicha rotieren. In der Abwehr bildeten Jicha und Ilic den Mittelblock in der defensive 6-0-Variante. Und diese machte den Spanier am Anfang mächtig zu schaffen. Sie fanden kein Mittel, um die THW-Deckung zu überwinden. Und wenn doch einmal ein gegnerischer Angreifer durchkam, zeigte sich Thierry Omeyer wieder von seiner unüberwindbaren Seite. Sechs Minuten dauerte es, bis die Spanier den ersten Torferfolg bejubeln konnten: Masachs verwandelte einen Siebenmeter zum 1:2 aus Aragons Sicht. Zuvor hatten die rund 900 Zuschauer im nicht ausverkauften Sportpark Kreideberg zwei gewaltige Torwürfe von Zeitz und Jicha erlebt.

Tobias Reichmann und Dominik Klein legten Demetrio Lozano an die Kette.
Klicken Sie zum Vergrößern! Tobias Reichmann und Dominik Klein legten Demetrio Lozano an die Kette.
Doch auch Aragons Anschlusstreffer warf den Zebra-Express nicht aus der Bahn. Dieser drehte jetzt vielmehr richtig auf: Aus der konzentrierten Abwehr heraus setzten sich die Kieler weiter ab. Zeitz traf zum 3:1, Ilic erhöhte mit einem Billardtor, und in der achten Minute waren zunächst Tobias Reichmann und dann Dominik Klein per Tempogegenstoß erfolgreich. Jicha krönte den Zwischenspurt mit einer feinen Einzelleistung im Eins-gegen-Eins zum 7:1 (10.). Bis zur 15. Minute konnte Aragon - vor allem durch Tore von Lozano, auf 4:9 verkürzen, ehe die Zebras wieder Gas gaben. Stoppen konnte sie nur der Basketballkorb, der sich in der 17. Minute von der Hallendecke in Richtung Spielfeld bewegte - die kurze Unterbrechung tat dem Spielfluß der Zebras jedoch keinen Abbruch. Bis zur Halbzeit zogen sie auf 19:9 davon.

Die ersten Minuten nach der Pause gehörten den Spaniern, die mit drei Toren in Folge verkürzen konnten. Jicha beendete in der 33. Minute den "Sturmlauf" Aragons mit einem Gewaltwurf - von da ab lief es wieder rund beim THW, der fortan auch in der Abwehr seine Konzentration wieder fand. In der Offensive präsentierte sich Dragicevic in klasse Form. Immer wieder brachte Zeitz den wendigen Kreisläufer mit tollen Anspielen in Position, der Serbe verwandelte zumeist traumwandlerisch sicher. Auch Jicha bediente Dragicevic einige Male mustergültig, und als Klein den bis zur 48. Minute durchspielenden Zeitz auf Halbrechts ersetzt hatte, fand auch dessen No-Look-Pass an den Kreis seinen vorbestimmten Adressaten zum 31:19, das Dragicevic nach einer Drehung erzielte.

Betroffene Mienen: Alfred Gislason und Dennis Missling kümmern sich um Daniel Narcisse.
Klicken Sie zum Vergrößern! Betroffene Mienen: Alfred Gislason und Dennis Missling kümmern sich um Daniel Narcisse.
Das Spiel war zu dieser Zeit natürlich längst entschieden, und dennoch trübte ein Wermutstropfen die tolle THW-Leistung in diesem ersten Härtetest: In der 49. Minute eines insgesamt fairen Spiels pflückte ein Gegenspieler Daniel Narcisse aus der Luft. Das französische Sprungwunder verdrehte sich bei der Landung das linke Knie und musste von Dennis Missling und Milutin Dragicevic gestützt vom Feld gebracht werden. Laut ersten Untersuchungsergebnissen besteht der Verdacht, dass sich Narcisse dsa Kreuzband gerissen haben könnte. Dieser bestätigte sich am Freitagabend (siehe Extra-Bericht).

(Christian Robohm)

Lesen Sie bitte auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.


06.08.10, Fr., 17.30: THW Kiel - CAI Aragon (ESP): 39:25 (19:9)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-30., 8 Paraden), Palicka (31.-60., 7 Paraden); Lundström (3), Dragicevic (11), Reichmann (4), Zeitz (6), Narcisse (1), Ilic (3), Klein (5), Jicha (6); Trainer: Gislason
CAI Aragon (ESP Flagge ESP)
Malumbre (1.-30., 2 Paraden), Hernandez (31.-60., 5 Paraden); Sorli Lahuerta (2), Maqueda Peno (1), Val (1), Stankovic (2), Grebenar, Larsson, Lozano (7), Casanova (1), Rodriguez Prendes (2), Masachs (3/2), Carton (2), Arrhenius (n.e.), Stojanovic (4); Trainer: Ortega
Zeitstrafen:
THW: 2 (Ilic (23.), Klein (49.));
Aragon: 2 (Casanova (12.), Val (27.))
Siebenmeter:
THW: 1/0 (Ilic an die Latte (4.));
Aragon: 3/2 (Omeyer hält Stojanovic (20.))
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0 (5.), 7:1 (10.), 9:4 (15.), 12:6 (20.), 15:8 (24.), 19:9;
2. Hz.: 21:14 (35.), 24:16 (40.), 30:18 (45.), 32:20 (50.), 34:25 (55.), 39:25
Zuschauer:
900 (Sportpark Kreideberg, Lüneburg)

 

THW siegt deutlich gegen Großwallstadt
Christian Zeitz erzielte gegen Großwallstadt fünf Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz erzielte gegen Großwallstadt fünf Tore.
Der THW Kiel hat beim Internationalen Heide-Cup in Lüneburg auch sein zweites Spiel gewonnen. Nach dem 39:25 (19:9) am Freitagabend gegen die spanische Mannschaft von CAI Aragon (siehe Spielbericht) siegten die Kieler auch am Sonnabend gegen den Bundesliga-Kontrahenten TV Großwallstadt. Bester Schütze beim deutlichen 39:20 (23:11) war Tobias Reichmann mit acht Treffern.

Durch den zweiten klaren Erfolg qualifizierten sich die Zebras für das Finale, das am Sonntag um 17 Uhr in Lüneburg ausgetragen wird. Gegner im Endspiel ist die polnische Mannschaft KS Vive Kielce, die am Sonnabend mit 34:33 gegen die Kadetten Schaffhausen (SUI) gewann. Damit kommt es im Lüneburger Finale zu einer kleinen Generalprobe für die Champions League-Gruppe A, in der beide Mannschaften ebenfalls aufeinander treffen.

Die Kieler mussten in diesem Spiel erstmals auf Daniel Narcisse verzichten, der nach dem Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie voraussichtlich bis zur Rückrunde ausfallen wird (siehe Extra-Bericht). Neben Daniel Narcisse musste Alfred Gislason auch weiterhin die verletzten oder angeschlagenen Christian Sprenger und Kim Andersson ersetzten. Wieder dabei war hingegen Daniel Kubes, der in der zweiten Halbzeit im Angriff/Abwehr-Wechsel mit Christian Zeitz zum Einsatz kam. Mit von der Partie war ebenfalls wieder Aron Palmarsson, der am Vortag von der U-20-WM mit Island zurück zum Kieler Kader gestoßen war.

Legte mit seinen Paraden den Grundstein zur hohen Halbzeitführung: Andreas Palicka.
Klicken Sie zum Vergrößern! Legte mit seinen Paraden den Grundstein zur hohen Halbzeitführung: Andreas Palicka.
Gegen den Bundesliga-Kontrahenten durfte erstmals Andreas Palicka im Tor beginnen. Nach einigen Problemen in den ersten Minuten waren es dann die Paraden des Schweden, die den THW Kiel richtig auf Touren brachten. Mit vollem Tempo überrollten die Zebras einen Gegner, dem nach der Vorbereitung die müden Beine deutlich anzumerken waren. Das musste auch Michael Biegler an der Seitenlinie schnell erkennen, doch auch sein engagiertes Coaching half dem TVG nicht. Von 9:5 zog der THW Kiel auf 13:6 weg, Ilic per Siebenmeter, Ahlm mit einem tollen Tor nach Palmarsson-Traumpass, Reichmann von Außen und Zeitz hatten in dieser Phase getroffen.

Die Kieler, bei denen in der ersten Hälfte nicht gewechselt wurde, zeigten insgesamt eine geschlossene Leistung, bis zur 20. Minute hatten sich bereits alle Zebras - bis auf Palicka - in die Torschützenliste eingetragen. Filip Jicha verfolgte die erste Halbzeit von der Bank aus. Als Jakobsson eine Zwei-Minuten-Strafe etwas zu deutlich kommentierte und dafür einen zweiminütigen "Nachschlag" erhielt (23.), gaben die Kieler noch ein wenig mehr Gas. Bezeichnend für das von vielen technischen Fehlern geprägte Spiel der Großwallstädter dann das 21:9 (28.): Palmarsson fing einen Pass ab und schickte Ilic auf die Gegenstoßreise, bevor der klasse Regie führende Palmarsson mit einem trockenen Wurf aus dem rechten Rückraum den 23:11-Halbzeitstand markieren konnte.

Zurück von der isländischen U20-Nationalmannschaft: Aron Palmarsson.
Klicken Sie zum Vergrößern! Zurück von der isländischen U20-Nationalmannschaft: Aron Palmarsson.
Zur zweiten Hälfte rückte Omeyer ins Tor, im Mittelblock setzte Gislason nun auf das tschechische Duo Jicha/Kubes, das wenig später für zwei Minuten gesprengt wurde: Kubes erhielt eine Zeitstrafe, der folgenden Manndeckung entzog sich Jicha auf Linksaußen, während Klein für den Tschechen in den Rückraum rückte. Doch alle taktischen Maßnahmen der Großwallstädter halfen nichts - der THW blieb die klar dominierende Mannschaft. Am Kreis sah Dragicevic gegen Jakobsson allerdings wenig Land, doch die TVG-Konzentration auf die Mitte brachte Räume für die Außen und auch Christian Zeitz: Der erzielte zwischen der 34. und 38. Minute einen lupenreinen Hattrick, nach seinem dritten Tor in Folge zum 28:12 war die Partie endgültig entschieden.

Am Ende konnte die Kieler Bank trotz des Narcisse-Ausfalls am Vortag wieder ein wenig lächeln. Gislason hatte ein Spiel gesehen, in dem der THW Kiel einmal mehr seine beeindruckende Frühform unter Beweis gestellt hatte. 16 Tore von den Außen Reichmann, Lundström und Klein waren zudem ein Zeichen, dass der THW wieder sein Express-Tempo aufgenommen hat.

(Christian Robohm)

07.08.10, Sa., 18.00: THW Kiel - TV Großwallstadt: 39:20 (23:11)

Logo THW Kiel:
Omeyer (31.-60. und 2 Siebenmeter, 8 Paraden), Palicka (1.-30., 9 Paraden); Lundström (5), Dragicevic, Ahlm (4), Kubes, Reichmann (8), Zeitz (5), Palmarsson (2), Ilic (5/2), Klein (4), Jicha (6/5); Trainer: Gislason
Logo TV Großwallstadt:
Rominger (22.-38., 2 Paraden), Andersson (1.-22., 38.-60., 11 Paraden); Spatz (1), Weinhold (1), Kneer (3), Tiedtke (2), Larsson (3), Jakobsson, Schäpsmeier (3), Kunz (5/3), Reuter, Köhrmann (n.e.), Szücs (2), Kossler, Schmeißer, Liebald; Trainer: Biegler
Zeitstrafen:
THW: 3 (Ahlm (11.), Kubes (32.), Ilic (57.));
TVG: (2x Jakobsson (23.), Kneer (45.), Kossler (48.), Schäpsmeier (52.), Szücs (59.))
Siebenmeter:
THW: 7/7;
TVG: 3/3
Spielfilm:
1. Hz.: 4:2 (5.), 7:4 (10.), 9:5 (15.), 13:6 (20.), 17:9 (25.), 23:11;
2. Hz.: 26:12 (35.), 29:13 (40.), 31:15 (45.), 34:15 (50.), 37:17 (55.), 39:20
Zuschauer:
800 (Sportpark Kreideberg, Lüneburg)

 

THW überrollt Kielce im Finale
Marcus Ahlm erzielte im Finale sechs Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm erzielte im Finale sechs Tore.
Der THW Kiel hat den Internationalen Heide-Cup in Lüneburg und Schneverdingen für sich entschieden. Nach dem 39:25 (19:9) am Freitagabend gegen die spanische Mannschaft von CAI Aragon (siehe Spielbericht) und dem 39:20 (23:11 siehe Spielbericht) gegen den TV Großwallstadt gewannen die Kieler auch das Finale deutlich. Die "kleine Generalprobe" für die Champions League-Gruppe A, in der beide Mannschaften ebenfalls aufeinander treffen, entschieden die Zebras mit 40:24 (19:11, siehe Spielbericht) gegen den polnischen Spitzenclub KS Vive Kielce für sich. Bester THW-Torschütze im Finale war Filip Jicha mit 8/4 Treffern.

Den dritten Platz holten sich die Kadetten Schaffhausen (SUI), die den TV Großwallstadt mit 27:25 schlugen. Fünfter wurde der HSV Hamburg nach einem 40:14-Kantersieg gegen KIF Kolding, die Füchser Berlin sicherten sich mit einem 29:28-Erfolg gegen CAI Aragon Platz sieben.

Milutin Dragicevic und Henrik Lundström.
Klicken Sie zum Vergrößern! Milutin Dragicevic und Henrik Lundström.
Anders als am Vortag gegen Großwallstadt, als THW-Trainer Alfred Gislason seine erste sieben eine Halbzeit lang durchspielen ließ, wurde im Finale viel gewechselt. Im Angriff tauschten Momir Ilic, Filip Jicha und Aron Palmarsson munter durch, auch Daniel Kubes entlastete seine Mannschaftskameraden in der Abwehr. Auf der Torhüterposition setzte Gislason dieses Mal zum Start auf Omeyer, der seine Weltklasse nicht nur beim gehaltenen Siebenmeter gegen Knudsen (7.) unter Beweis stellte.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzten die Kieler in dieser Partie nach 13 Minuten ihren gefürchteten Zwischenspurt an. Wie schon in den Tagen zuvor waren dafür eine extrem bewegliche und schnelle Abwehr sowie eine tolle Torhüterleistung die Basis. Von 5:4 (13.) zogen die Kieler bis zur 21. Minute auf
Christian Zeitz narrte die polnische Deckung nicht nur einmal.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz narrte die polnische Deckung nicht nur einmal.
13:6 davon und zeigten dabei das komplette Repertoire einer Weltklasse-Mannschaft: Christian Zeitz legte nach einer Eins-gegen-Eins-Situation vor, Ilic verwandelte einen Siebenmeter, Omeyer parierte und schickte Tobias Reichmann, Klein traf von Linksaußen, Reichmann legte noch einen Gegenstoß nach, Ahlm traf vom Kreis, Ilic suchte und fand einen gewaltigen Abschluss aus dem Rückraum, und auch Klein wurde von Omeyer mustergültig bedient - der 8-1-Zwischenspurt schien nicht nur die top-besetzte Mannschaft um Rechtsaußen Mirza Dzomba zu beeindrucken. Die 1300 Fans in der ausverkauften Sporthalle am Kreideberg erhoben sich von den Sitzen, um den deutschen Rekordmeister zu feiern. Dieser hielt die Führung bis zur Pause beständig bei einem Acht-Tore-Vorsprung.

Nagelte seinen Kasten zu: Andreas Palicka.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nagelte seinen Kasten zu: Andreas Palicka.
Aus den Kabinen zurück, machten die Zebras furios da weiter, wo sie vor der Halbzeit aufgehört hatten. Allerdings dauerte es zwei Minuten, bis Zeitz mit einem krachenden Unterarmwurf den Torreigen eröffnete. Kurz darauf schnappte sich Jicha in der eigenen Abwehr den Ball, schaute an der Mittellinie kurz, um dann ein paar Schritte zu machen und den Ball aus elf Metern satt zum 21:11 zu verwandeln. Zeitz ging Eins-gegen-Eins: 22:11 (34.) - das Finale war entschieden. Auch, weil Andreas Palicka nun zu ganz großer Form auflief. Erst kaufte er dem frei am Kreis auftauchenden Zoltak den Ball ab, wofür der Schwede Szenenapplaus erhielt. Und auch im weiteren Verlauf sollte Palicka zum menschlichen Alptraum der Polen werden. Immer wieder stand er Dzomba, Jurasik und Co. im Weg - gleichzeitig leitete er mit gezielten Würfen Tempogegenstöße über Reichmann ein, der wie beim 24:11 (37.) keine Probleme mit dem Verwandeln hatte.

Die Zebras bei der Siegerehrung.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Zebras bei der Siegerehrung.
Wie sehr der THW in dieser Partie überlegen war, zeigte er auch noch mal zehn Minuten vor dem Ende. Jicha band Kielces Abwehr, legte auf Lundström ab, der zum 33:18 traf. Und weil dieser Trick so gut geklappt hatte, spielten ihn die Zebras gleich noch zweimal: Lundström erhöhte so auf 35:19, ehe Palicka Kielces Linksaußen Kostrzewa auch noch einen Treffer nach Tempogegenstoß verwehrte.

Mit einer in dieser Phase der Vorbereitung beeindruckenden Leistung hatten sich die Kieler das 40:24 im Finale genauso verdient wie den Pokal. Wer in drei Spielen nie mit weniger als 14 Toren Differenz gewinnt, für den kann die Saison kommen - trotz allen Verletzungspechs.

Am kommenden Mittwoch bestreiten die Kieler ihr nächstes Testspiel. Die Generalprobe für den stark besetzten Schlecker-Cup im schwäbischen Ehingen (14. und 15. August) steigt in der Treene-Halle in Tarp. Gegner ist um 19 Uhr der Regionalligist HSG Tarp-Wanderup (siehe auch Überblick über die Vorbereitung des THW).

(Christian Robohm)

Stimmen zum Finale:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Es war ein sehr schönes Turnier, und es hat mich gefreut, wie wir gespielt haben. Wir sind deutlich weiter als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Aber man muss bedenken: Wir stecken noch mitten in der Vorbereitungsphase. Tragisch ist für uns der Ausfall von Daniel Narcisse.
Kielces Trainer Bogdan Wenta:
Das war heute eine gute Lektion für uns. Wir haben zu ängstlich gespielt. Man hatte den Eindruck, meine Spieler haben immer nur auf die Kieler Seite geschaut, wer da alles so spielt. Ich hoffe, dass wir in der Champions-League-Gruppenphase den Kampf besser annehmen werden.
Aragons Demetrio Lozano zum Turnier:
Es war hier nicht einfach für uns. Wir haben eine junge Mannschaft und stehen ganz am Anfang der Vorbereitung. Es war trotzdem ein sehr gutes Gefühl, wieder hier in Deutschland zu sein und meine Freunde umarmen zu können.

08.08.10, So., 17.00: THW Kiel - KS Vive Kielce (POL): 40:24 (19:11)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-30., 7/1 Paraden), Palicka (31.-60., 11 Paraden); Lundström (3), Dragicevic (2), Ahlm (6), Kubes, Reichmann (5), Zeitz (7), Palmarsson (1), Ilic (5/2), Klein (3), Jicha (8/4); Trainer: Gislason
KS Vive Kielce (POL Flagge POL):
Cleverly (1.-30., 4/1 Paraden), Kotlinsky (31.-60., 3 Paraden); Grabarczyk, Krieger, Zaremba, Kuchczynski (1), Dzomba (1), Jurasik (2), Jachlewski, Kostrzewa (4), Stojkovic (4/2), Glinski (n.e.), Adamuszek, Zoltak (1), Knudsen (5), Rosinski (2), Konitz (2), Bult, Nat (2); Trainer: Wenta
Zeitstrafen:
THW: 2 (Ilic (42.), Ahlm (47.));
Kielce: 5 (2x Zoltak (8., 54.), 2x Kostrzewa (40., 46.), Kuchczynski (50.))
Siebenmeter:
THW: 7/6 (Cleverly hält Ilic (18.));
Kielce: 3/2 (Omeyer hält Knudsen (7.))
Spielfilm:
1. Hz.: 2:2 (5.), 4:3 (10.), 10:5 (16.), 12:6 (20.), 15:9 (25.), 19:11;
2. Hz.: 22:11 (35.), 27:12 (40.), 29:14 (45.), 31:18 (50.), 36:21 (55.), 40:24.
Zuschauer:
1300 (ausverkauft) (Sportpark Kreideberg, Lüneburg)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.08.2010:

Verletzung von Narcisse überschattet THW-Sieg

Rückraum-Ass schied mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus - 39:25 über Aragon
Lüneburg. Das war ein Sieg beim dreitägigen Heide-Cup in Lüneburg, über den sich beim Handballmeister THW Kiel keiner freuen konnte. Die schwere Verletzung von Daniel Narcisse überschattete gestern den 39:25 (19:9)-Erfolg gegen den spanischen Erstligisten CAI Aragon.

In der 50. Minute rutschte der Franzose aus und humpelte, auf den Physiotherapeuten Dennis Missling und den elffachen Torschützen Milutin Dragicevic gestützt, vom Feld. In der mit 650 Zuschauern gefüllten Sporthalle am Kreidepark wurde es still wie in einem Völkerkundemuseum. "Das sieht nicht gut aus", meinte THW-Trainer Alfred Gislason direkt nach dem Abpfiff, sichtlich geschockt über das erneute Unglück des Olympiasiegers, der bereits in der vergangenen Saison eine Achterbahnfahrt der besonderen Art erlebt hatte. "Wir haben von den Spitzenmannschaften den kleinsten Kader, diese Verletzung ist eine Katastrophe." Fassungslosigkeit auch bei den Kollegen. "Mir ist sofort schlecht geworden", meinte Neuzugang Daniel Kubes, der wegen seiner Oberschenkelzerrung nur Zuschauer war. "Nach der Verletzung von Daniel muss ich jetzt vielleicht doch schon früher ran."

Narcisse wurde umgehend in eine Lüneburger Klinik gebracht, eine klinische Untersuchung gab am späten Abend ersten Aufschluss darüber, wie schwer sein linkes Knie in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die traurige Nachricht: Verdacht auf Kreuzbandriss. Narcisse fuhr umgehend nach Kiel, heute soll eine Kernspintomografie endgültig Klarheit schaffen.

"Der THW hat zum Glück Doktor Pries", fand Ex-"Zebra" Demetrio Lozano, seit Saisonbeginn in Diensten von Aragon, tröstende Worte. Frank Pries, einer der Mannschaftsärzte des Rekordmeisters, hatte einst "Deme" nach einer schweren Knieverletzung die Fortsetzung seiner Karriere ermöglicht. "Inzwischen bin ich ein Opa", meinte Lozano (34), der immerhin sieben Tore gegen seinen Ex-Klub warf. Lozano, der mit Aragon-Trainer Mariano Ortega vier Jahre in der spanischen Nationalmannschaft spielte, soll der jungen Truppe aus Saragossa einen Kopf aufsetzen. Gestern gelang das nicht. Elf endlose Minuten mussten die in allen Belangen unterlegenen Spanier auf ihr erstes Feldtor warten. Da führten die Kieler, die sich auf ihre sattelfeste Abwehr verlassen konnten, bereits 8:2. Auch ohne Kapitän Marcus Ahlm, der wegen Problemen mit dem Ellenbogen geschont wurde. Heute (18.30 Uhr) spielt der THW um Gruppenplatz eins gegen den TV Großwallstadt, der Kolding IF mit 32:27 (13:12) bezwang. Ein Finale gegen den HSV Handball, der in Schneverdingen spielt, wird es nicht mehr geben. Der Vizemeister strandete erst mit dem Bus im Stau und dann als Mannschaft auf dem Spielfeld gegen Kadetten Schaffhausen (25:31).

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.08.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.08.2010:

Weiter als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres

THW drückte Kielce beim 40:24-Finalsieg an die Wand - Drei Spiele, drei Siege
Lüneburg. Der THW Kiel hat in souveräner Manier den Heide-Cup in Lüneburg und Schneverdingen gewonnen. Im Finale setzte sich der Handballmeister gestern Nachmittag gegen den polnischen Spitzenclub KS Kielce mit 40:24 (19:11) durch. Vor 1200 Zuschauern im Sportpark am Kreideberg in Lüneburg boten die "Zebras" Spitzensport aus einem Guss.

"Wir sind eingespielt und deutlich weiter als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr", freute sich Trainer Alfred Gislason über den dritten Sieg im dritten Spiel. Die Entscheidung gegen Kielce, immerhin Gruppengegner des THW in der Champions League, fiel in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit. Die Beton-Deckung und der starke Andreas Palicka ließen in dieser Phase nur ein Feldtor zu.

Für den THW blieb zum Abschluss des dreitägigen Turniers ein echter Stresstest aus. Zuvor hatte Kiel im Spaziergang den spanischen Erstligisten CAI Aragon (39:25) und den TV Großwallstadt (39:20) besiegt. Besonders die Franken gaben am Sonnabend ein erschreckendes Bild ab. Überraschend, hatten sie am Freitag doch den dänischen Vizemeister Kolding IF 32:27 besiegt. "Wir haben alles in dieses Spiel gelegt, das wollten wir unbedingt gewinnen", meinte TVG-Torhüter Mattias Andersson. "Gegen Kiel wollen wir es entspannt angehen lassen, aber so entspannt auch wieder nicht."

Regie führte gegen Großwallstadt erstmals der 20-jährige Aron Palmarsson, der tags zuvor aus der Slowakei angereist war. Seine Isländer hatten sich bei der Junioren-EM in Bratislava vorzeitig verabschiedet. Auch Neuzugang Daniel Kubes gab nach überstandener Oberschenkelzerrung sein Debüt. Gislason konnte zudem Kapitän Marcus Ahlm einsetzen, den starke Schmerzen im linken Ellenbogen daran hinderten, am Freitag gegen Aragon mitzuspielen. So hatte Milutin Dragicevic seine Bühne bekommen und eindrucksvoll genutzt. Zwölf Würfe, elf Tore.

Da der Startschuss in der Liga Asobal erst am 11. September fällt, zwei Wochen nach dem Bundesliga-Auftakt, hatten die Spanier zudem eine entsprechend kürzere Vorbereitung absolviert. Als Ausrede wollte Demetrio Lozano, zu Saisonbeginn vom FC Barcelona gekommen, dies nicht bemühen. "Kiel hat eine Super-Mannschaft und wir keine Chance."

Tröstlich endete der Cup für den HSV Handball, der zum Auftakt gegen Schaffhausen (25:31) ein Finale gegen Kiel verspielt hatte. In Schneverdingen ließ der Vizemeister klare Siege gegen Berlin (32:24) und Kolding (40:14) folgen. Die Dänen, die unter anderem Lars Krogh Jeppesen und Lars Christiansen verpflichtet haben, hatten mit dem Turnier aber schon am Sonnabend abgeschlossen. Vor dem gestrigen Spiel um Platz fünf gegen den HSV präsentierten die Dänen an der Hotelbar bis kurz vor Mitternacht eine Geschlossenheit, die ihnen nach dem Anpfiff fehlen sollte.

Mit dem Gastspiel beim Regionalligisten HSG Tarp-Wanderup setzen die "Zebras", die heute trainingsfrei haben, am Mittwoch (19 Uhr) ihr Programm fort.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.08.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.08.2010:

Cup-Splitter

  • Schön vernäht
  • - Einen Arzt gab es nicht, Michal Kubisztal konnte trotzdem geholfen werden. Der Pole in Diensten des Bundesligisten Füchse Berlin zog sich gestern gegen die Spanier von Aragon eine klaffende Kopfwunde zu. Da auch der Berliner Bundesligist keinen Arzt mit in die Heide genommen hatte, half der THW Kiel. Über Umwege. Martina Schön, Lebensgefährtin von THW-Physiotherapeut Dennis Missling, nähte die Kopfwunde des 30-Jährigen nach Spielende in der Halle. Ohne Betäubung. Schön, als Ärztin in Rendsburg beschäftigt, hatte ihr Handwerkszeug eingepackt, nachdem sie am Freitag bei der Verletzung von Daniel Narcisse miterleben musste, dass der Veranstalter keinen Turnierarzt bestellt hatte.

    (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.08.2010)


    (06.-09.08.2010) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite