THW-Logo
31.01.2011 Mannschaft

Der Welthandballer kam nur als Zuschauer

Warum sich Filip Jicha nicht als der Beste fühlt

Filip Jicha, Welthandballer des Jahres 2010.
Klicken Sie für weitere Infos! Filip Jicha, Welthandballer des Jahres 2010.
Aus den Kieler Nachrichten vom 31.01.2011:

Malmö. Die Siegerehrung erlebte Filip Jicha im Sitzen. Völlig erschöpft klebte der Tscheche neben seinem Freund und Vereinskollegen Daniel Kubes auf dem Stuhl. Was der FC Barcelona im Champions-League-Finale im Mai 2010 nicht gelungen war, schafften gestern in der Malmö-Arena viele Fragen. "Ich bin völlig leer", sagte der 28-Jährige, der vor dem Finale als Welthandballer 2010 geehrt worden war. "Ich bin um elf Uhr angekommenund direkt in den Presseraum gefahren. Hier hat dann ein Interview das nächste abgelöst."

Er antwortete, vergaß das Trinken, das Essen. Der Rückraumspieler des THW Kiel hatte die vom Weltverband IHF durchgeführte Wahl mit 31 Prozent der Stimmen gewonnen. Drei Prozent mehr als Nikola Karabatic (Montpellier HB). Gewählt hatten Fans, Journalisten und Trainer.

Bei den Frauen gewann die 22-jährige Rumänin Cristina Neagu. Bei der Europameisterschaft in Dänemark hatte die Rückraumspielerin ihre Mannschaft als beste Torschützin (53) und beste Anspielerin (36 Torvorlagen) zur Bronzemedaille geführt.

Beide erhielten aus den Händen von IHF-Präsident Dr. Hassan Moustafa einen Scheck über 10 000 Euro. Jicha, der mit Ehefrau Hana und Töchterchen Valeria das Wochenende in Malmö verbracht hatte, erlebte das WM-Finale als Zuschauer. Eine ungewohnte Rolle. Eine lustige, wie er fand. "Ich habe es beiden Teams gegönnt, keinem die Daumen gedrückt. Am Ende habe ich mich aber tierisch für die Franzosen gefreut." Vor ihnen, ihrer Körpersprache, ihrem Siegeswille, könne man nur den Hut ziehen. Auch als Welthandballer.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 31.01.2011)


(31.01.2011) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite