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In Wien findet am Montag um 19.00 Uhr die Auslosung der Achtelfinal-Partien in der
Champions League statt.
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Am Montag findet um 19.00 Uhr im Gartenhotel Altmannsdorf in Wien die
Auslosung für das
Achtelfinale der Champions League
statt. Die "Zebras" stehen bereits vor dem Anpfiff der abschließenden Gruppenpartie
am Sonntag (18.30 Uhr, live auf Eurosport) beim polnischen Meister KS Vive
Kielce als Sieger der
Gruppe A fest,
nachdem die Rhein-Neckar Löwen am Samstagabend beim französischen Vizemeister
Chambery Savoie HB mit 27:32 (16:17) unterlagen. Damit bekommt es der THW
in der ersten K.O.-Runde, die in jeweils zwei Partien zwischen dem
23. März und dem 3. April ausgetragen wird, mit einem Gruppenvierten zu
tun und genießt beim entscheidenden Rückspiel Heimrecht. Die Auslosung
wird live im Internet übertragen, unter
www.ehftv.com
gibt es einen Livestream von der Auslosung mit anschließenden Interviews.
Die 16 Teilnehmer am Achtelfinale stehen seit Samstag fest, Chambery (FRA)
und Bosna Sarajevo (BIH) sicherten sich die letzten Plätze. Nur in
Gruppe B fallen am Sonntagnachmittag noch zwei wichtige
Entscheidungen um die Endplatzierung der qualifizierten Teams, wobei zwei
echte "Endspiele" anstehen: In Montpellier geht es gegen den ungarischen
Serienmeister MKB Veszprem KC um den Gruppensieg, die Franzosen um
Nikola Karabatic und
Vid Kavticnik
benötigen dafür einen Sieg mit zwei Toren Vorsprung oder mit weniger als
27 Gegentoren, um die Tabellenspitze noch zu erklimmen. In der Alsterdorfer
Sporthalle findet hingegen fast gleichzeitig das Spiel um den dritten
Platz in der Gruppe zwischen dem HSV Hamburg und KIF Kolding statt.
Dem Tabellenführer der TOYOTA Handball-Bundesliga genügt dabei ein
Unentschieden, um Platz 3 zu verteidigen.
Das Auslosungs-Prozedere
Die Auslosung der Achtelfinals findet wie im Vorjahr unter folgenden
Vorgaben statt: Gruppensiegern werden Gruppenvierte zugelost, Gruppenzweite
treffen auf Gruppendritte. Die besser platzierten Teams genießen im
Rückspiel Heimrecht. Dabei gibt es lediglich die Einschränkung, dass
Mannschaften nicht noch einmal aufeinandertreffen, gegen die sie in der
Gruppenphase schon spielten. Für den THW Kiel als Sieger der
Gruppe A bedeutet dies im Klartext,
dass er auf den Vierten der
Gruppe B
(Hamburg oder Kolding), den Vierten der
Gruppe C
(Kadetten Schaffhausen (SUI)) oder den Vierten der
Gruppe D (RK Bosna Sarajevo (BIH)) trifft.
Kadetten Schaffhausen
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Im Kader des schweizer Meister Kadetten Schaffhausen stehen einige
aus der Bundesliga bekannte Namen: Auf Rechtsaußen spielt beispielsweise
der mittlerweile 37-jährige tschechische Routinier Jan Filip, der einst
für die HSG Nordhorn und die Rhein-Neckar Löwen auf Torejagd ging. Auch
der slowakische Spielmacher Petr Kukucka und Kreisläufer Iwan Ursic
spielten für die Grafschafter, der rumänische Linkshänder Rares Jurca
zwei Jahre für Frisch Auf Göppingen und Vaclav Vrany für TuSEM Essen.
Zu den weiteren Leistungsträgern im Team zählen der Serbe Aleksandar
Stojanovic (früher bei Celje) und der isländische Nationalkeeper
Björgvin Gustavsson, der in der kommenden Spielzeit beim SC Magdeburg
das Tor hüten wird. Bester Torschütze bei den Eidgenossen, die ihre
Königsklassen-Heimspiele in der Eulachhalle im 30 Kilometer entfernten
Winterthur austragen, ist aber ein Spieler, auf den sich THW-Fans
besonders freuen würden: Der 22-jährige Este Mait Patrail erzielte
69 Treffer in der Gruppenphase. Der Rückraumspieler macht
keinen Hehl daraus, dass er nach seinem
Wechsel nach Lemgo zur kommenden Saison eines Tages auch für die "Zebras"
auflaufen möchte.
In der vermeintlich am schwächsten besetzten Vorrundengruppe C
erreichten die mit 39:3 Zählern in der heimischen Liga konkurrenzlos
vorne liegenden Kadetten letztlich 9:11 Punkte mit vielen Aufs und Abs:
Heimsiegen gegen den letztjährigen Halbfinalisten Chehovski Medvedie Moskau
und Pick Szeged standen Niederlagen gegen Dinamo Minsk gegenüber.
Letztlich reichte es gerade noch so für den vierten Platz, weil der
Fünfte Minsk im abschließenden Gruppenspiel in Moskau einen durchaus
möglichen Sieg vergab.
RK Bosna Sarajevo
Deutlich unbekannter dürften die "Zebras" hingegen die Spieler vom
Meister Bosnien-Herzegowinas sein. Der montenegrinische Linksaußen
Petar Kapisoda spielte einst für RK Zagreb, der serbische Torhüter
Dragan Marjanac sammelte Champions-League-Erfahrung bei Pick Szeged
(HUN) und schloss sich erst nach der
WM Sarajevo an.
Bester Torschütze der Mannschaft ist der 22-jährige kroatische
Spielmacher Igor Karacic mit 52 Treffern, davon allein 20 bei den
wichtigen Punktgewinnen gegen Zagreb (26:26) und Contanta (24:23).
In der Vorrundengruppe D gab
es eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Während Ciudad Real, RK Zagreb
und die SG Flensburg-Handewitt um den Gruppensieg spielten, gab
es zwischen den deutlich unterlegenen Clubs aus Constanta (ROM),
St. Petersburg (RUS) und eben Sarajevo einen Wettstreit um den
letzten Achtelfinalplatz. Dabei entpuppte sich das Unentschieden
von Bosna gegen Zagreb als Zünglein an der Waage, war es doch der
einzige Punktgewinn eines "Kleinen" gegen einen "Großen" in der
Gruppe. So reichten Sarajevo zwei knappe Heimsiege gegen
Constanta (24:23) und St. Petersburg (26:25), um mit nur 5:15
Punkten und trotz teilweise deutlicher Klatschen wie einem
15:34 in Zagreb, einem 17:32 bei Ciudad Real oder einer
23:35-Heimniederlage gegen Flensburg ins Achtelfinale einzuziehen.
HSV Hamburg
Der Gruppenvierte der
Gruppe B
und damit der letzte potentielle THW-Gegner im Achtelfinale steht
bekanntlich erst am späten Sonntagnachmittag fest. Verliert der
HSV Hamburg in der Alsterdorfer Sporthalle gegen KIF Kolding, so
könnte es bereits in der Runde der letzten 16 das Duell der beiden
Bundesligisten geben. Den HSV Hamburg haben wir Ihnen bereits im
Vorbericht zum Bundesligs-Hinrundenspiel
ausführlich vorgestellt.
KIF Kolding
KIF Kolding aus Dänemark wäre hingegen ein alter Bekannter für
den THW Kiel. Bereits in der Saison 2005/06 sowie der vergangenen
Spielzeit traf man aufeinander, im November 2009 trotzte Kolding
den "Zebras" in der Gruppenphase beim
31:31-Unentschieden
in der ausverkauften Kolding-Hallen einen Punkt ab, ansonsten
blieben die Kieler Sieger. Ein Wiedersehen gäbe es mit dem
langjährigen Flensburger Linksaußen Lars Christiansen, der
38-jährige Linksaußen ist mit bislang 61 Treffern in der Königsklasse
und 160 Treffern in der dänischen Liga torhungrig wie
eh und je. Mit Kasper Söndergaard Sarup und Bo Spellerberg stehen
noch zwei weitere amtierende Vize-Weltmeister im Kader von
Ingemar Linnell. Ebenso: Ex-"Zebra"
Lars Krogh Jeppesen,
der aufgrund von einer Verletzung aber noch nicht zum Einsatz kam.
Während es in der heimischen "Jack&Jones"-Ligaen noch immer
nicht ganz nach Plan läuft und man aktuell nur den siebten Platz
belegt, zeigte KIF Kolding in der Gruppe B
häufig das volle Potential: Sävehof (SWE) und Presov (SVK) wurden
je zweimal besiegt, so dass man um den Achtelfinal-Einzug zu keinem
Zeitpunkt bangen musste. Und gegen den HSV Hamburg setzte Kolding
im Oktober sogar ein Ausrufezeichen, als der deutsche Vizemeister mit
32:30 (16:15) besiegt wurde.
(Sascha Krokowski)