07./09.11.2009 - Letzte Aktualisierung: 09.11.2009 | Champions League |
Update #2 | KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ... |
Christian Zeitz erzielte acht Tore. |
Thierry Omeyer hielt seine Farben mit 15 Paraden in der ersten Hälfte im Spiel. |
Über 300 THW-Fans unterstützen die Zebras im Hexenkessel Kolding-Hallen.
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Gitta Wieberneit |
Kim Andersson kam nach der Pause und traf drei Mal. |
Dominik Klein scheiterte in dieser Szene an Ole Erevik. |
Nicht zimperlich ging Koldings-Abwehr zur Sache: Das bekam auch Filip Jicha zu spüren. |
Nach dem Schlusspfiff bedankten sich die Zebras bei den vielen mitgereisten, lautstarken Fans. |
Im dritten Spiel der Champions-League-Gruppe D trennten sich Vadar Skopje (MKD) und Amicitia Zürich (SUI) unentschieden 22:22 (14:10). Zuvor hatte der FC Barcelona im rein spanischen Duell klar mit 28:22 (13:10) gegen Ademar Leon gewonnen.
(Christian Robohm)
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Wir haben viel zu viele klare Chancen vergeben und uns zu viele technische Fehler geleistet, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Wir haben viel zu viel verworfen, besonders von außen, aber auch aus dem Rückraum kam kein Druck. Man sieht, dass uns die Länderspielwoche noch in den Knochen steckt: Wir spielen seit ewiger Zeit englische Wochen, und dann werden in der einzigen freien Woche vier Länderspiele gespielt. Das ist völliger Schwachsinn, das gehört abgeschafft, ein völlig überaltertes Modell, nur um Geld in die Kassen zu spülen. Es sind noch vier Monate bis zum Turnier, was bringt das? Die Spieler können ihren Nationalmannschaften nicht absagen, da sie sich ja für Januar präsentieren wollen.
Geriet wegen der Länderspiele in Rage: Alfred Gislason. © Gitta WieberneitWir wussten, dass es ein schwieriges Spiel werden würde, ahnten aber nicht wie schwierig. Kolding stand in der Abwehr gut, so dass wir mit einem Punkt zufrieden sein können. Wir haben das Spiel nie wirklich kontrolliert und konnten ihm nicht unseren Stempel aufdrücken. Kompliment an Kolding, sie haben gut gespielt. Wir haben heute zu Beginn ein anderes System gespielt, und da passte Zeitzi hervorragend hinein. Er hat seine Sache heute hervorragend gemacht. Momir hingegen war platt, er war völlig leer.
Frage: Sind die deutsche und die dänische Liga auf Augenhöhe?
Die TOYOTA Handball-Bundesliga ist die beste, die dänische Liga ist die drittbeste Liga der Welt. Die Lücke wird aber immer kleiner. Die Dänen spielen mit einer sehr gut ausgebildeten Technikern.gegenüber den KN zur der Terminierung der Länderspiele:
Das ist ein völliges Desaster. Narcisse und Ilic sind total platt von ihren Nationalmannschaften zurück gekommen. Für die EM im Januar bringen diese Tests überhaupt nichts. Aber die Spieler können auch nicht absagen, weil sie bei der EM dabei sein wollen. Diese Termine sollten wie im Basketball am Ende der Saison stattfinden.
Ich bin seit einem Jahr hier und habe heute das beste Spiel meiner Mannschaft gesehen. Wir haben in der Abwehr einen guten Kampf abgeliefert, aber das Spiel war über die gesamte Spielzeit nicht gut. Kiel hat viel Druck ausgeübt, Handball ist heutzutage ein sehr schneller Sport geworden. Der THW ist in diesem Spiel die beste Mannschaft der Welt, die Gegenstöße sind sehr schnell, da hatten wir keine Chance. Meine Mannschaft hat aber eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt. Wir hatten die Chance, beide Punkte zu holen, haben es aber leider nicht geschafft. Das machen wir dann das nächste Mal.
Wir hatten einige Chancen in der zweiten Halbzeit, das Spiel für uns zu entscheiden, aber Erevik hat sehr gut gehalten und wir haben unsere Chancen nicht genutzt - gerade die klaren hätten wir viel besser nutzen müssen. Es ist derzeit ein harter Spielplan, nach den Spielen sind alle müde...
Die deutschen und dänischen Fans waren laut und haben sich einen tollen Stimmungs-Kampf geliefert. Es ist immer ein Vergnügen, hier zu spielen, denn in einer vollen Halle spielt es sich immer gut.
Ich möchte mich ausdrücklich bei den Fans bedanken. Sie waren ausschlaggebend dafür, dass wir hier einen Punkt geholt haben. Der eine Punkt wird uns helfen, zumindest den vierten Platz in der Gruppe zu halten: Skopje und Zürich werden sich schwer tun, einen Punkt gegen den THW zu holen.gegenüber den KN:
Meine Rote Karte war zu hart, nur die erste Zeitstrafe war gerechtfertigt. Ich habe mich fünf Minuten lang fürchterlich geärgert, dann aber gemerkt, dass wir im Spiel bleiben. Wir haben einen Punkt gegen Kiel gemacht, das ist total geil. Für uns ist in der Gruppe nun wieder alles offen.
Das ist ein Punktverlust für uns. Das Spiel war extrem hart, und es wurde deutlich, wie müde unsere Mannschaft im Moment ist.
Ich bin enttäuscht. Wir haben immer wieder mit zwei Toren geführt, konnten uns aber nicht absetzen, weil wir dann sofort das Tempo gedrosselt haben. Und das langsame Spiel liegt uns nicht. Sicher, die Abwehr hat hart zupackt. Aber die Magdeburger hatten damit Erfolg, jetzt versuchen es alle so.
Wir sollten uns nicht immer wieder einreden, dass es an den Schiedsrichtern oder den Länderspielen gelegen hat, wenn wir schlecht spielen. Wir müssen besser miteinander und mit Tempo spielen, das hat gegen Göppingen gut geklappt. Das war der echte THW. Wir müssen als Mannschaft besser spielen.
Kiel ist nur zu schlagen, wenn sie nicht am Limit spielen. Heute war so ein Tag. Als Oechsler und Karlsson nicht mehr dabei waren, haben wir uns keine Gedanken darüber gemacht. Wir haben weitergekämpft, das hatte besonders in der Abwehr zwar nichts mehr mit System zu tun, aber der Einsatz stimmte.
Die Rhein-Neckar Löwen büßten am Donnerstag gegen Chambery Savoie (FRA) beim 31:31 (16:13) in der Gruppe B einen wichtigen Punkt ein. Yannick Palma erzielte fünf Sekunden vor dem Ende den Treffer für Chambery zum Ausgleich, nachdem Bjarte Myrhol beim letzten Löwen-Angriff nur die Latte getroffen hatte.
In der Gruppe C gewann der HSV Hamburg beim FC Kopenhagen klar mit 34:27 (20:16) und bleibt damit Tabellenführer Ciudad Real dicht auf den Fersen (siehe auch Extra-Bericht der KN).
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.11.2009
30:28 hatte der zwölffache dänische Meister drei Minuten vor dem Abpfiff geführt. Auch ohne ihren Regisseur Lukas Karlsson, der sich nach einem Zusammenprall mit Filip Jicha den Mittelfinger der rechten Hand brach (40.). Ohne den Abwehrchef Anders Oechsler, dessen Rote Karte ungerechtfertig gewesen war (41.). Doch angefeuert von ihren unglaublichen Fans, die sich auf den Stehplätzen wie Sardinen in Dreierreihen aneinander quetschten, wuchs das Team des ehemaligen schwedischen Nationaltrainers Ingemar Linnell über sich hinaus. 30:28 stand es, als Linksaußen Boris Schnuchel bei einem Tempogegenstoß erst im Kreis landete und dann warf. Es wäre das 31:28 gewesen. Im Gegenzug traf Kim Andersson, der eine Halbzeit lang zusehen durfte, wie sich Christian Zeitz mit acht Toren zum erfolgreichsten Werfer entwickelte. Dann narrte Schnuchel erneut die brüchige THW-Deckung, knallte den Ball aber an den Pfosten. Im Gegenzug glich Daniel Narcisse elegant zum 30:30 aus. Nun tauchte Kreisläufer Rene Toft Hansen frei vor dem guten Thierry Omeyer auf und scheiterte mit einem Aufsetzer an der Latte.
Freundlich hatten sie gewirkt, die dänischen Fans. Nett begrüßt hatten sie die Spieler des THW. Die "Zebras" durften einzeln einlaufen und sich von rund 350 Anhängern feiern lassen. Das ist in der Fremde ungewöhnlich. Wie ein echtes Auswärtsspiel in einer als Hexenkessel bekannten Halle hatte es sich nicht angefühlt. Bis Hansen die Latte traf. Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete nun jede Aktion der Kieler, auch das wuchtige 31:30 durch Jicha. In der Pause musste eine blutende Wunde an seiner Nase behandelt werden, zu stören schien es ihn nicht. Linnell nahm eine Auszeit. Zehnmal hatten die Rot-Weißen gegen deutsche Teams gespielt, stets verloren. Nun sah es wieder so aus. Doch Sondergaard traf zum 31:31, die Zuschauer drehten durch. In Kürze wird eine Hallenwand abgerissen, bis März sollen sechs weitere VIP-Logen und 1400 Stehplätze entstehen. Kaum vorstellbar, was dann für eine Stimmung hier herrschen wird.
Nach einer Parade von Ole Erevik gegen Christian Sprenger hämmerte Sondergaard den Sieg an den Pfosten, im Gegenzug scheiterte Narcisse an Erevik. Noch 40 Sekunden. Bo Spellerberg kassierte nach einem rüden Einsatz gegen Andersson eine Zeitstrafe. Sechs Kieler, fünf Dänen doch Narcisse scheiterte in letzter Sekunde an Erevik - Aus.
"Ich bin enttäuscht", fasste Zeitz das Stimmungsbild seiner Kollegen in Worte. "Mit meiner Leistung war ich einigermaßen einverstanden", meinte der Linkshänder, der mit sechs Toren in der ersten Halbzeit den THW im Gleis gehalten hatte. "Aber freuen kann ich mich nicht." Auch seine persönliche Erfolgsgeschichte hätte schnell enden können, stand der 28-Jährige doch bereits nach sechs Minuten vor einer Auswechslung. In der Abwehr hatte er sich eine unnötige Zeitstrafe eingehandelt, im Angriff völlig überhastet verzogen. "Alfred hatte gesagt, ich sollte mir für meinen ersten Wurf Zeit lassen. Das habe ich nicht gemacht." Gislason reagierte mit einem Kopfschütteln, ließ Zeitz aber gewähren. "Ich hatte mir vorgenommen, ihn nicht gleich auszuwechseln. Egal, was passiert." Auch, weil er sein Personal schonen wollte. Schließlich wird der THW morgen Abend in Berlin erwartet.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.11.2009)
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