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22.-24.09.2009 - Letzte Aktualisierung: 24.09.2009 DHB-Pokal

DHB-Pokal: THW zieht nach Sieg gegen die Füchse in die nächste Runde ein

DHB-Pokal, 2. Runde: 22.09.2009, Di., 20.15: THW Kiel - Füchse Berlin: 34:26 (17:11)
Update #3 KN-Bericht vom 24.9., KN-Spielbericht vom 23.9., weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Bester Torschütze beim THW und sicher vom Siebenmeterpunkt: Momir Ilic.
Klicken Sie zum Vergrößern! Bester Torschütze beim THW und sicher vom Siebenmeterpunkt: Momir Ilic.
Der THW Kiel hat die erste K.O.-Hürde der neuen Saison übersprungen und ist mit einem 34:26 (17:11)-Erfolg gegen die Füchse aus Berlin in die 3. Runde des DHB-Pokals eingezogen. 25 Minuten lang hielten die Bundeshauptstädter die Partie offen, ehe die "Zebras" in einer starken Phase vor und nach dem Seitenwechsel für eine frühe Vorentscheidung sorgten. Bester Torschütze bei den Gastgebern war Momir Ilic mit 7/4 Treffern, bei den Füchsen ragte Spielmacher Kjetil Strand mit 10/2 Toren heraus.
Bei dem Vorhaben, als erste deutsche Mannschaft vier Pokalsiege in Folge zu feiern, stellte sich dem THW mit dem Hauptstadtclub gleich in der 2. Runde des DHB-Pokals ein ambitionierter Gegner in den Weg. Dennoch gingen die "Zebras" - mittlerweile seit fast 19 Jahren in Pokal-Heimspielen ungeschlagen - als hoher Favorit in die Partie, die in der Sparkassen-Arena-Kiel allerdings nur rund 3.500 Zuschauer sehen wollten.

Diese genossen zunächst einen THW-Start nach Maß: Die Kieler, die wie zwei Tage zuvor beim lockeren Auswärtssieg in Dormagen mit Daniel Narcisse als Spielmacher begannen, legten durch Jicha per Strafwurf, Sprenger und einen Klein-Konter ein 3:0 vor. Doch dass die Füchse nicht so schnell klein beigeben würden, wurde recht schnell klar: Die Norweger Kjetil Strand und Abwehrchef Vatne verkürzten, und nachdem erst Jicha und eine Minute später auch Lundström mit Siebenmetern scheiterten, brachte Torsten Laen die Gäste gar mit 4:3 (8.) in Führung - es sollte die einzige Führung für die Berliner bleiben.

Zwar traf Kim Andersson postwendend zum Ausgleich, zwar beendete Momir Ilic das Kieler Nervenflattern vom "Punkt", doch im Kieler Spiel war weiterhin Sand im Getriebe. Insbesondere Filip Jicha begann schwach, erlaubte sich einige Fehlpässe und warf den guten Petr Stochl warm, der die Geschosse des Tschechen magisch anzuziehen schien. Daher hielten Schneider und Laen die Füchse weiter im Spiel, nach 12 Spielminuten stand es 6:6 unentschieden.

Nach schwachem Start trumpfte Filip Jicha vor allem nach dem Seitenwechsel gewohnt auf.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nach schwachem Start trumpfte Filip Jicha vor allem nach dem Seitenwechsel gewohnt auf.
Immerhin gelang Filip Jicha im fünften Versuch endlich sein erstes Feldtor zum 7:6, und immerhin stand nun die Kieler Deckung etwas geordneter und aufmerksamer. Dies führte zu einfachen, aber dennoch sehenswerten Toren. Ein kurzes Doppelpassspiel zwischen Narcisse und Andersson nutzte der Franzose zum 8:6, dem frisch eingewechselten Christian Zeitz gelang wenig später ein Steal und ein mustergültiger Pass auf Linksaußen Dominik Klein, der zum 9:6 abschloss.

Beide Trainer wechselten nun durch, auf Berliner Seite tat sich nun der junge Isländer Runar Karason hervor, der immer wieder von der Rechtsaußen-Position in den Rückraum einlief und für Gefahr sorgte. Beim THW Kiel brachte vor allem Christian Zeitz frischen Wind, zwei unorthodoxe Würfe des Linkshänders bedeuteten auch das 11:8 und das 12:9. Als der gute Omeyer daraufhin gegen Kubisztal parierte und Momir Ilic erstmals ein Vier-Tore-Polster für den THW aufbaute, nahm Füchse-Trainer Sigurdsson seine Auszeit, der blasse Konrad Wilczynski verkürzte per Strafwurf danach noch einmal auf 13:10. Zu diesem Zeitpunkt waren noch fünf Minuten bis zum Pausenpfiff zu spielen, Berlin noch voll im Rennen.

Die Gäste hatten gar noch die Chance, auf zwei Treffer zu verkürzen, doch ein Karason-Wurf wurde vom Kieler Block "geschluckt" - der Auftakt zu einer furiosen Endphase des ersten Durchgangs. Der Ball landete nach dem Block bei Dominik Klein, der per Gegenstoß auf 14:10 erhöhte. Einen Wurf von Jaszka lenkte Thierry Omeyer an den Pfosten, anschließend kassierte Kubisztal die erste Zeitstrafe der Partie. In Überzahl waren es Ilic und Sprenger mit einem gefühlvollen Heber aus spitzem Winkel, die das Ergebnis auf 16:10 schraubten. Wieder komplett, verkürzte Wilczynski zwar sieben Sekunden vor der Sirene zum vermeintlichen Halbzeitstand, doch ein abgefälschtes Unterarm-Geschoss aus 16 Metern von Christian Zeitz trudelte in letzter Sekunde doch noch zum 17:11 ins Tor.

Marcus Ahlm erzielte all seine drei Treffer in der zweiten Halbzeit.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm erzielte all seine drei Treffer in der zweiten Halbzeit.
Als nach dem Seitenwechsel Sprenger per Gegenstoß und Filip Jicha auf 19:11 erhöhten, war das Spiel nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff entschieden. Früh konnten die "Zebras" daher einen Gang zurückschalten, zumal sich die Füchse nun mit Zeitstrafen immer wieder selbst schwächten. Kaum waren die Gäste wieder komplett, wurde erneut ein Hauptstädter vom allerdings unsicher agierenden Schiedsrichterpaar Immel/Klein auf die Bank verbannt. So pendelte die Führung des THW Kiel ständig zwischen sechs und zehn Toren, insbesondere Filip Jicha und Marcus Ahlm drückten dieser Phase des Spiels ihren Stempel auf. Als Kim Andersson zum 29:19 einnetzte, schien sich gar ein Debakel für die Berliner anzubahnen. Dass es so weit nicht kam, dafür sorgten nicht nur einige Kieler Unkonzentriertheiten, sondern auch der überragende Berliner Regisseur Kjetil Strand: Ob Sprung-, Stemm- oder Unterarmwürfe - gegen die Einzelaktionen des Norwegers war selbst für Thierry Omeyer zumeist kein Kraut gewachsen. Allein acht Treffer erzielte Strand in den zweiten dreißig Minuten und sorgte dafür, dass die Berliner am Ende beim 26:34 noch mit einem blauen Auge davonkamen.

Für die "Zebras" war es letztlich ein nahezu gemütlicher Abend, nur zwei Tage nach dem Ligasieg in Dormagen musste man erneut nicht ans Limit gehen. Gut so, denn bereits am kommenden Samstag stehen die Kieler erneut auf dem Parkett der Sparkassen-Arena-Kiel, vor dann vollen Rängen ist der VfL Gummersbach um den derzeit stark auftrumpfenden Viktor Szilagyi zu Gast. Der Auftakt zu sieben Pflichtspielen binnen 22 Tagen, ehe der THW am 20./21. Oktober ins Pokal-Achtelfinale einziehen möchte. Gegen wen die "Zebras" in der 3. Runde antreten müssen, wird am kommenden Sonntag, den 27. September in der Halbzeitpause des Ostwestfalen-Derbys zwischen Lübbecke und Minden (Anwurf: 17.45 Uhr, live im DSF) ausgelost.

Alle Ergebnisse der zweiten Pokalrunde finden Sie auf unserer DHB-Pokal-Seite.

(Sascha Krokowski)

Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...

Der Kieler Podcast kielpod.de berichtet in seiner aktuellen Ausgabe ausführlich vom Pokalspiel. Den Bericht zum Spiel mit zahlreichen Interviews aus der Halle finden Sie im mp3-Format hier. Zudem gibt es auf kielpod.de auch eine Fotogalerie zum Pokalspiel, diese finden Sie hier.

Lesen Sie auch den ausführlichen KN-Spielbericht vom 23.9. und den KN-Bericht vom 24.9..

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Wir hatten im Vorfeld großen Respekt vor den Füchsen, besonders deren Spiel in Flensburg hätte auch anders herum ausgehen können. Ich bin recht zufrieden, erstens, dass ich am Sonntag in Dormagen allen meinen Spielern gleich viele Spielanteile geben konnte und zweitens, dass wir die Partie heute recht früh entscheiden konnten. Berlin hat eine gute Mannschaft und wird in dieser Saison noch für viele positive Schlagzeilen sorgen.
Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson:
Dies hier war sicherlich ein schweres Spiel für uns. Dies war ja zu erwarten, denn Kiel hat mittlerweile einen guten Lauf. In der ersten Halbzeit war vielleicht ein bisschen mehr drin, aber da haben wir dann vorne einige Fehler zu viel gemacht. So ist das nunmal gegen starke Gegner, die zwingen einen auch zu Fehlern.
Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning:
Nach den guten Spielen gegen Lemgo und Flensburg waren wir hier heute unterm Strich chancenlos. Kiel spielt eben doch eine andere Kategorie Handball. Aber man hat heute auch gesehen, dass der THW noch etwas Zeit braucht, um das eigene Spiel zu perfektionieren. In Hinblick auf die nächsten Aufgaben gegen Göppingen und Magdeburg war es gut, dass Kjetil Strand heute ein starkes Spiel geliefert und an seine Leistungen aus der Vorbereitung angeknüpft hat.
THW-Geschäftsführer Uli Derad:
Das Wichtigste ist, dass wir eine Runde weiter sind. Für die nächste Runde hoffen wir auf ein attraktives Los und darauf, dass wir wieder ein Heimspiel haben.
THW-Aufsichtsratsmitglied Klaus Elwardt gegenüber den KN:
Die Fernsehübertragung hat uns 2000 Fans gekostet. Das Spiel der Mannschaft wird langsam flüssiger, aber zur Zeit geht noch sehr viel übers System. Das wird alles besser.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
Es waren nicht viele Zuschauer da, das war ein komisches Gefühl. Wichtig war vor allem der Sieg. Wir schaffen es bereits, lange Phasen gut zu spielen, müssen aber auch noch Einbrüche in Kauf nehmen. Die Abwehr steht immer dann sehr gut, wenn die gewohnte Deckung aus der vergangenen Saison mit Jicha, Lund und Ahlm auf der Platte steht.

DHB-Pokal, 2. Runde: 22.09.09, Di., 20.15: THW Kiel - Füchse Berlin: 34:26 (17:11)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 15 Paraden), Gentzel (n.e.); Lund, Andersson (3), Lundström, Anic, Sprenger (3), Ahlm (3), Zeitz (5), Palmarsson (1), Narcisse (3), Ilic (7/4), Klein (4), Jicha (5/1); Trainer: Gislason
Logo Füchse Berlin:
Heinevetter (bei einem Siebenmeter, keine Parade), Stochl (1.-60., 14/1 Paraden); Vatne (1), Laen (2), Strand (10/2), Karason (2), Göde (1), Kubisztal, Richwien (3), Wilczynski (2/1), Schneider (1), Bult, Murawski (2), Jaszka (2); Trainer: Sigurdsson
Schiedsrichter:
Christoph Immel (Tönisvorst) / Ronald Klein (Ratingen)
Zeitstrafen:
THW: 2 (Zeitz (39.), Andersson (52.));
Berlin: 7 (Kubisztal (28.) Schneider (35.), Karason (38.), Jaszka (44.), Bult (46.), Laen (49.), Göde (54.))
Siebenmeter:
THW: 7/5 (Jicha drüberweg (7.), Stochl hält Lundström (8.));
Berlin: 3/3
Spielfilm:
1. Hz.: 3:0 (4.), 3:4 (8.), 5:4, 5:5, 6:5, 6:6 (13.), 9:6 (17.), 9:8, 11:8, 11:9 (22.), 13:9, 13:10 (25.), 16:10, 16:11, 17:11;
2. Hz.: 19:11, 19:12, 20:12, 20:14 (34.), 21:14, 21:15, 23:15 (38.), 23:17, 25:17 (44.), 25:19, 29:19 (51.), 29:23 (55.), 30:23, 30:24, 31:24, 31:25, 32:25, 32:26, 34:26.
Zuschauer:
3500 (Sparkassen-Arena-Kiel, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.09.2009:

"Zebra"-Herde auf "komischer" Fuchsjagd

Der THW Kiel zieht durch ein 34:26 gegen Berlin in die dritte Runde des DHB-Pokals ein
Kiel - Ob die Folgen der Wirtschaftskrise oder eine schleichende Handball-Übersättigung gestern Kiel erreichte, lässt sich kaum klären. Tatsache ist: Nur 3500 kamen in die Sparkassen-Arena, um mitzuerleben, wie der THW Kiel durch ein 34:26 (17:11) gegen die Füchse Berlin in die dritte Runde des Deutschen Handball-Pokals einzog.

Die 6750, die die blauen Sitzschalen in der Halle verwaist ließen, verpassten kein denkwürdiges Spiel, aber ein Zweitrunden-Match, in dem der Pokal-Titelverteidiger und deutsche Meister immerhin einen Ligakonkurrenten deutlich in die Schranken wies. "Komisch" sei es gewesen, so Kiels Linkshänder Kim Andersson, in das leere Rund zu blicken. Andererseits: "Von der Stimmung her war der Unterschied kaum zu spüren. Wir haben gekämpft, und die 3500 wollten uns unbedingt gewinnen sehen."

Ein Zweifel daran bestand bereits in der ersten Halbzeit nicht mehr. Bis zum 6:6 (13.) hielten engagierte, mitunter variable Hauptstadt-Füchse gut mit, während auf Seiten der "Zebras" sowohl Neuzugang Daniel "Air France" Narcisse als auch Filip Jicha echte Startschwierigkeiten offenbarten. Das zeigte sich im Falle des Franzosen durch Lauf- und Passwege, die sich als "letzte Ausfahrt ins Nirgendwo" entpuppten. Im Falle des Tschechen in einer miserablen Trefferquote. THW-Coach Alfred Gislason reagierte, brachte zunächst Christian Zeitz auf Halblinks und Börge Lund für die Rückraum-Mitte (15.), ersetzte wenig später Jicha durch Momir Ilic (18.).

Von 8:6 (14.) zog das schwarz-weiße Premium-Team nun bis zur Pause auf 17:11 davon - allein der an diesem Tag leidenschaftliche Christian Zeitz, der mit sichtlichem Spaß zu Werke ging, trug sich in wenigen Minuten dreimal in die Torstatistik ein. Frappierend zeigten sich zudem zwei weitere Erkenntnisse: Zum einen die, dass die Würfe von Narcisse zwar pures Gold sind, der Rest jedoch noch nicht glänzt. Zum anderen, dass der Norweger Lund zwar schnörkellos, aber nicht uneffektiv Regie führt, in der Deckung als Organisator des Mittelblocks indes (noch) unverzichtbar ist. Nur zwei Feldtore ließ sein Verbund bis zum Seitenwechsel zu. Diese Bilanz wurde zusätzlich schonungslos dadurch offengelegt, dass der bärenstarke Füchse-Mittelmann und Lund-Landsmann Kjetil Strand allein in Halbzeit zwei zu sechs Treffern über die Nahtstellen in der Mitte kam.

Der THW verwaltete den Vorsprung schließlich, Kapitän Marcus Ahlm setzte Akzente am Kreis, Narcisse bekam weiter nötige Spielpraxis, die Füchse gaben sich niemals auf. Und als Aron Palmarsson gähnend auf der Bank dem Spielende entgegen sehnte (48.), wurde auch der Island-Youngster noch eingewechselt. Später sagte Alfred Gislason höflich: "Wir hatten nach Berlins Leistung in Flensburg großen Respekt vor dem Spiel und sind froh, gewonnen zu haben."

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 23.09.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2009:

THW in Pokal-Heimspielen 6882 Tage unbesiegt

Kiel - Unaufgeregt nahmen Spieler und Umfeld von Handball-Meister THW Kiel den 34:26-Sieg über die Füchse Berlin und den damit verbundenen Einzug in die dritte Pokalrunde des Deutschen Handball-Bundes zur Kenntnis. "Ein verdienter Sieg", kommentierte Torhüter Thierry Omeyer mit freundlichem Lächeln. Man sei chancenlos gewesen, erklärte Berlins Manager Bob Hanning. Nie geriet die Pokal-Rekordzahl, mit der sich der sechsfache deutsche Cupsieger ziert, in Gefahr. 6882 Tage schon hoffen THW-Gegner vergeblich auf einen Sieg in Kiel. Über den letzten jubelte 1990 TuSEM Essen.

Und dennoch verspürten Omeyer und seine Mitspieler am Dienstag ein "komisches Gefühl". In der sonst mit 10 250 Zuschauern bei Punktspielen stets ausverkauften Sparkassen-Arena hatten sich bescheidene 3500 Besucher verirrt - für Kiel ein ungewohntes Bild. Die Preise zu hoch, fehlende Fan-Aktionen oder gar nachlassendes Interesse an Handball in Kiel? Manager Uli Derad winkt ab. Den "frühen Saison-Zeitpunkt" nennt er als einen Grund, die Live-Übertragung im Fernsehen als einen weiteren und "wohl auch den Kartenvorverkauf für die Champions League. Die Leute schauen natürlich aufs Geld."

Ungewöhnlich ist das mäßige Interesse an der DHB-Pokalrunde indes nicht. 2008 empfing der THW den SC Magdeburg, ein Spitzenteam. 5300 wollten diese Partie sehen, 2007 im Viertelfinale gegen Friesenheim kamen 3500. Im Jahr 2004, ebenfalls gegen Friesenheim, zog der THW sogar nach Altenholz um, 650 Fans folgten. Erst im Final Four strömt das Publikum, die Color Line Arena in Hamburg ist stets Wochen vorher ausverkauft.

Auch finanziell war der Dienstag kein Gewinn. Während Berlin geschätzte 20 000 Euro einstrich, muss der THW-Schatzmeister mit weniger zufrieden sein. Die DHB-Richtlinien bestimmen, dass von der Brutto-Einnahme die Mehrwertsteuer, zehn Prozent für den DHB und die Hallenmiete - maximal aber nur zehn Prozent - runtergerechnet werden. Ab gehen zudem Kosten für Schiedsrichter, Kampfgericht und Kilometergeld für den Gast. Dann wird geteilt. Der Gastgeber bleibt also auf 90 Prozent der Hallenmiete sitzen. "Ein bisschen Geld ist trotzdem hängengeblieben", sagt Uli Derad, der vor allem das Positive hervorhebt: "Wir hatten keine Reisestrapazen und freuen uns auf die nächste Runde." Die Auslosung steigt am Sonntag in der Halbzeitpause der Begegnung N-Lübbecke - Minden (17.45 Uhr), die live im DSF übertragen wird.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2009)


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