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07.05.2011 Interview / DHB-Pokal

KN-Interview mit Filip Jicha: Den Respekt nicht leichtfertig aufs Spiel setzen

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.05.2011:

Filip Jicha.
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Mit THW-Welthandballer Filip Jicha sprach Reimer Plöhn kurz vor dem Lufthansa Final Four in der ausverkauften O2-World in Hamburg.
Kieler Nachrichten:
Herr Jicha, erst Barcelona, dann die schwere Niederlage in Magdeburg, hat die Mannschaft diese Rückschläge verkraftet?
Filip Jicha:
Es soll nicht als Entschuldigung herhalten: Aber die Voraussetzungen nach dem Barcelona-Spiel waren nicht günstig. Magdeburg war ein ganz schweres Auswärtsspiel, und dort waren wir tatsächlich noch angeschlagen, auch psychisch. Schon nach den ersten Rückständen haben wir nicht an uns geglaubt. Wir hatten keine wackligen Beine, aber im Sport spielen mentale Kräfte eben eine große Rolle. Wir haben die menschliche Seite gezeigt, die war schwach. In Kiel, mit dieser tollen Mannschaft, wollen und dürfen wir diese Schwächen nicht zeigen, wir wollen immer gut sein.
Kieler Nachrichten:
Sie haben ebenfalls Fehler gemacht, konnten der Mannschaft nicht helfen, woran lag es?
Filip Jicha:
Die Ursache dafür lag wohl darin, dass ich mich zu oft bemüht habe, meine Mitspieler ins Spiel einbinden zu wollen. Aber es ist wohl besser, dass ich wieder mehr an mich denke, das Heft selbst in die Hand nehme. Wenn dann etwas heraus kommt, dann profitiert auch die Mannschaft, das allein ist wichtig.
Kieler Nachrichten:
Sie haben sich viel vorgenommen, kann der THW das beim Final Four auf dem Parkett umsetzen?
Filip Jicha:
Ich denke ja, wir haben intensiv miteinander gesprochen. Unter wirklichen Freunden. Jetzt kommt auf uns zu, was wir uns erarbeitet haben und worauf wir uns wirklich freuen. Wir haben uns bei den anderen Teams großen Respekt erworben. Den werden wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. In den vergangenen Jahren sah es oft so aus, als hätten wir unsere tollen Erfolge mit viel Leichtigkeit errungen, in Wirklichkeit steckt hinter jedem Sieg sehr viel Engagement, wir mussten immer kämpfen. Genau das ist uns aber gelungen. Genau so müssen wir wieder auftreten. Deswegen werden wir die vergangenen Wochen jetzt hinter uns lassen. Wir lagen am Boden und drücken uns mit den eigenen Armen wieder nach oben. Es gibt keine bessere Gelegenheit, als das in Hamburg zu beweisen. Wichtig ist allerdings, dass wieder mehr Emotionen in unser Spiel kommen. Selbst wenn diese künstlich erzeugt werden - sie helfen.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.05.2011)


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