03.09.2011 | Mannschaft |
THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt. |
"Wann kannst du liefern?", fragt Klaus Elwardt den ihm gegenübersitzenden Peter Linke. "Morgen reicht", ergänzt er lächelnd und spendiert noch einen Kaffee sowie knusprige Vollkornkekse. Ehefrau Margret (55), die nur auf ihren Spitznamen "Maggie" hört, koordiniert derweil die Telefontermine. Fix reicht sie Klaus einen gelben Klebezettel mit der Bitte um einen Rückruf. Nach 30 Ehejahren geht alles Hand in Hand. Die frühere Bundesligahandballerin von Holstein Kiel legte ihrem Mann deshalb auch keine Steine in den Weg, als er vom THW-Angebot erzählte. "Er hatte seine Entscheidung ohnehin schon getroffen", sagt Maggie. Sorge macht ihr nur, dass "Klaus alles so locker nimmt und jedem gerecht werden will".
Er geht den neuen Job mit dem gleichen Biss an, wie früher die Bundesligaspiele im rechten Rückraum des THW und so beharrlich wie er seine berufliche Laufbahn geplant und in die Praxis umgesetzt hat. Schon als 14-Jähriger ging er in die Zimmerer-Lehre, machte später auf der Abendrealschule den mittleren Bildungsabschluss nach und besuchte nach der Bundeswehr die Meisterschule. "Ich bin es gewohnt, Entscheidungen zu treffen", sagt Klaus Elwardt. Das kommt ihm im Bundesliga-Business entgegen. "Was geht, wird gemacht, was nicht geht, eben nicht. Jeder bekommt eine klare Ansage." .
Die Tage sind länger, die Nächte kürzer geworden für Klaus Elwardt. Frei nach dem englischen Sprichwort "My home is my castle" findet er Entspannung bei Spaziergängen um den Bordesholmer See oder wenn die Familie zum Essen zusammenkommt. Die gemeinsamen Frühstücksrunden am Sonntagmorgen, zu . denen Tochter Ina (30) - eine Diplom-Bau-Ingenieurin - meist aus Eckernförde anreiste, sind seltener geworden. Inzwischen wird in den Terminkalendern der Familienmitglieder häufiger das gemeinsame Abendessen angekreuzt. "Und ich bin der Koch", sagt Klaus Elwardt, der den Mythos des THW hegen und pflegen will. "Warum kommen die Spieler zum THW?", fragt er und gibt selbst die Antwort: "Weil sie hier nicht nur Spiele gewinnen, sondern am Ende Titel holen. Handball wird woanders auch gespielt."
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 02.09.2011)
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