Aus den Kieler Nachrichten vom 07.11.2011:
Halle.
Stefan Lövgren (40) ist dem
schwedischen Handball in neuer Funktion verbunden. Die Nationalmannschaft
wird seit der
WM 2011 als GmbH geführt, der
ehemalige THW-Kapitän ist ihr Geschäftsführer.
- Kieler Nachrichten:
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Herr Lövgren, welche Aufgabe haben
Sie in der neuen Funktion?
- Stefan Lövgren:
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Ich bin für die Frauen- und Männer-Nationalmannschaft sowie deren
Vermarktung zuständig. Aber nicht für den Nachwuchs. Ich stelle
beispielsweise mit Ola Lindgren und Staffan Olsson,
den Männer-Trainern, ein Konzept für die kommenden Jahre auf, in
personeller Hinsicht haben sie aber das letzte Wort.
- Kieler Nachrichten:
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Welche Rolle spielt dabei Andreas Palicka,
der in Kiel zumeist auf der Bank sitzt? Raten Sie ihm zum Wechsel?
- Stefan Lövgren:
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Grundsätzlich ist es natürlich so, dass es für einen Handballer besser
ist, viele Spielanteile zu bekommen. Aber für uns ist wichtig, dass
er seine Leistung dann bringt, wenn er eingesetzt wird. In Kiel ist
Palle gut aufgehoben, denn spätestens 2013
wird Thierry Omeyer gehen, und dann wird
sich zeigen, wie der Verein mit ihm plant.
- Kieler Nachrichten:
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Sie haben die deutsche Mannschaft mit dem neuen Bundestrainer jetzt
gesehen, was halten Sie von ihr?
- Stefan Lövgren:
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Um wirklich etwas verändern zu können, fehlt die Zeit. Der Verband
hat als Ziel die Olympia-Qualifikation ausgegeben. Also wird erst etwas
verändert werden können, wenn das geklappt hat. Oder verpasst wurde.
Dann gibt es sicherlich einen Schnitt. Es ist offensichtlich, dass die
Deutschen die gleichen Probleme haben wie viele anderen Nationen, wie
wir auch. Es fehlen Spieler wie Nikola Karabatic,
Filip Jicha oder Mikkel Hansen. Die machen
den Unterschied aus.
- Kieler Nachrichten:
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Aber mit Hens und Glandorf hat Deutschland doch ähnliche Typen?
- Stefan Lövgren:
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Nein. Da haben die drei Genannten eine andere Qualität. Sie sind
komplettere Handballer.
- Kieler Nachrichten:
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Verfolgen Sie die THW-Spiele noch?
- Stefan Lövgren:
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Klar. Jetzt scheint zu klappen, was Alfred
(Gislason, d. Red.) bereits in der vergangenen Saison einführen wollte
- das Spiel mit vielen Positionswechseln. In der Champions League
wird aber deutlich, dass die letzte Abstimmung noch fehlt. Diese
Mannschaften sind eben noch einen Tick besser als die meisten Bundesligisten.
Kiel ist in einer gefährlichen Gruppe gelandet, da ist es nicht
ausgeschlossen, Fünfter zu werden und das Achtelfinale zu verpassen.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.11.2011)