Das Hinspiel in Zagreb wird zwischen dem 18. und 22. April
ausgetragen, die Entscheidung um den Einzug in das "VELUX EHF Final4"
am 26./27. Mai in Köln fällt im Rückspiel in der Sparkassen-Arena-Kiel
zwischen dem 25. und 29. April.
Die genauen Spieltermine stehen derzeit noch nicht fest. Der THW Kiel
hält seine Fans über die Homepage, den Newsletter
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und die Tagespresse auf dem Laufenden.
Informationen zum Kartenvorverkauf finden Sie
in diesem Extra-Artikel.
Holdorf-Schust: "Gutes Los"
Mit RK Zagreb erwischte der THW Kiel eines seiner beiden Wunschlose,
denn gegen die Gruppengegner AG Kopenhagen (DEN) und Reale Ademar
Leon (ESP) wollte man nicht noch einmal antreten und den Fans unbedingt
einen "neuen" Gegner präsentieren. THW-Geschäftsführerin
Sabine Holdorf-Schust sagte in Wien nach der
Auslosung: "Das ist ein gutes Los und es werden sicherlich zwei tolle
Spiele. Wir haben vor einigen Jahren bereits einmal gegeneinander
gespielt, das waren spannende Duelle." Von einem leichten Los könne
aber nicht die Rede sein: "Jede Mannschaft, die im Viertelfinale steht,
will auch zum 'Final4' und wird mehr als 100 Prozent in den Spielen
geben. Am Ende braucht man auch ein bisschen Glück, um die Finalrunde
zu erreichen." Zagrebs Manager Ante Ancic meinte, man bräuchte sehr
viel Glück, um gegen den THW Kiel zu gewinnen - zudem viel Erfahrung
und ein sehr gutes Team. Für jedes Team wäre Kiel der schwerste Gegner
gewesen. "Als wir nach Wien kamen, sagte ich noch: 'Alles außer Kiel'.
Jetzt haben wir den THW zugelost bekommen, aber es werden bestimmt
tolle Spiele. Besonders auf das Hinspiel in Zagreb freue ich mich",
so Ancic. "Wir haben eine Chance. Keine große, aber diese kleine
wollen wir nutzen." Und auf eine volle Arena in Zagreb darf sich
Ancic auch freuen: "Unsere Fans wissen, wer Kiel ist. Der Name allein
reicht schon aus, um unsere Arena zu füllen."
Zagreb zum 18. Mal in der Champions League dabei
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Zagreb |
Der kroatische Abonnementmeister ist Stammgast in der
"VELUX EHF Champions League": Im 19. Jahr ist der
Hauptstadtclub bereits zum 18. Mal dabei - keine Mannschaft
konnte sich häufiger für die Königsklasse qualifizieren.
Indes: Die Zeit der großen internationalen Erfolge liegt
mittlerweile ein paar Jahre zurück: 1995, 1997, 1998 und
1999 stand RK Zagreb im Endspiel, scheiterte aber jeweils
an der "goldenen Generation" des FC Barcelona. Zuletzt
in der Spielzeit 2008/2009 konnte das Viertelfinalticket
gebucht werden, dort war dann aber gegen den THW Kiel
Endstation: Nach einem
28:28-Unentschieden
in Kroaten setzten sich die "Zebras" in der Sparkassen-Arena
souverän mit
31:27 durch.
Seitdem musste der Verein aber eine Menge Abgänge verkraften:
Igor Vori und
Domagoj Duvnjak gingen nach Hamburg, Linkshänder
Kiril Lazarov nach Madrid, Abwehrchef Denis Spoljaric nach Berlin
und zuletzt Torhüter Gorazd Skof nach Koper.
Fünf-Jahres-Plan für die Rückkehr in die europäische Spitze
Mit jungen Talenten plant man in Zagreb die Rückkehr in
die europäische Spitze, spätestens in vier Jahren soll
das "Final4" erreicht werden. Die erstklassige Nachwuchsarbeit
zeigt aber bereits erste Ergebnisse: Hinter den Arrivierten
wie dem zweifachen Welthandballer Ivano Balic, Rechtsaußen Zlatko
Horvat, dem slowenischen
Mittelmann David Spiler - dem einzigen Nicht-Kroaten im Kader -
und den Valcic-Brüdern haben sich längst einige Spieler durch
starke Leistungen ins Rampenlicht befördert. So beispielsweise
der erst 21-jährige Kreisläufer Marino Maric, der Rückraumrechte
Marko Kopljar, der starke Abwehrstratege Jakov Gojun oder
Torhüter Marin Sego. Die Mannschaft konnte bereits in dieser
Spielzeit einige Ausrufezeichen setzen: So erlaubte man sich
zwar in Sävehof beim 25:28 einen Ausrutscher, konnte aber beim
Titelverteidiger in Barcelona mit 30:29 triumphieren und belegte
mit 16:4 Punkten souverän Rang zwei in der
Gruppe A
hinter den Katalanen. Im
Achtelfinale
schaltete die Mannschaft von Trainer Ivica Obrvan dann Metalurg
Skopje aus Mazedonien aus: Nach einer knappen 18:19-Niederlage
im Hinspiel setzte man sich vor 8.500 Zuschauern in der heimischen
Arena problemlos mit 26:21 durch.
117 Ligasiege in Folge
Die kroatische Liga findet derweil übrigens ohne RK Zagreb
statt. Genau wie der langjährige Zweite RK Nexe Nasice
spielt der Hauptstadtclub derzeit in der Balkanliga "SEHA"
und steigt erst im Playoff-Halbfinale im Kampf um die
heimische Meisterschaft ein. Damit wurde die beeindruckende
Siegesserie von 117 (!) Siegen in Folge in der kroatischen
Liga erst einmal auf Eis gelegt. In der SEHA-Liga belegt
Zagreb - mit nur einer Niederlage und zwei Unentschieden -
aktuell mit zwei Punkten Rückstand den zweiten Platz hinter
dem slowakischen Spitzenclub Tatran Presov, hat aber auch
drei Spiele weniger absolviert.
Hier die komplette Viertelfinal-Auslosung:
- AG Kopenhagen (DEN) - FC Barcelona (ESP)
- Ademar Leon (ESP) - Füchse Berlin (GER)
- RK Zagreb (CRO) - THW Kiel (GER)
- RK Cimos Koper (SLO) - BM Atletico Madrid (ESP)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
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Ab sofort ist der
Gegnerkader von RK Zagreb online, außerdem haben
wir die
Gegnerseite RK Zagreb aktualisiert.
Aus den Kieler Nachrichten vom 28.03.2012:
THW trifft im CL-Viertelfinale auf den Balic-Club RK Zagreb
Wien. Der THW Kiel trifft im
Viertelfinale der Champions League auf den
kroatischen Serienmeister RK Croatia Zagreb. Das ergab die Auslosung
gestern in der Zentrale der Europäischen Handball-Föderation (EHF) in
Wien. Damit bleiben den Kielern zwar die Vorrundengegner AG Kopenhagen
und Ademar Leon erspart. "Dennoch wird es sehr schwer", wie
THW-Trainer Alfred Gislason betonte. Es seien nur Kleinigkeiten, die alle
noch teilnehmenden Mannschaften unterscheiden würden. "Zagreb ist
ein gutes und erfahrenes Team, sicher nicht schlechter als Kopenhagen."
HSV-Bezwinger Füchse Berlin trifft auf Ademar Leon aus Spanien.
"Der Einzug ins Final Four ist nicht
utopisch", hofft Manager Bob Hanning auf ein weiteres Berliner Husarenstück.
"Aber es wird nicht einfach." Als erstes wurde die Partie
zwischen Titelverteidiger FC Barcelona und Kopenhagen aus dem Lostopf
gefischt, sie ist zugleich das Topspiel in der Runde der letzten Acht,
Cimos Koper gegen Atletico Madrid komplettiert das
CL-Viertelfinale.
Die Gewinner stehen im Final Four, dem größten Handball-Fest der Saison,
es findet am 26./27. Mai in Köln
statt.
THW-Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust war Zeugin der Auslosung,
sprach von "einem machbaren, aber schwierigen Duell", das
schon viel Handball-Geschichte geschrieben habe. Viermal trafen Kiel
und Zagreb in der Champions League aufeinander, der THW setzte sich
dreimal durch, zuletzt im Viertelfinale
2009.
Bekanntestes Gesicht des THW-Gegners
ist das des ehemaligen Welthandballers Ivano Balic. Der langhaarige
Ballkünstler gilt als der Handball-Held seines Landes
schlechthin, feiert am 1. April seinen 33. Geburtstag und hat auch ein wenig
Dynamik verloren. An bestimmten Tagen aber ist das wohl größte
Schlitzohr der Sportart immer noch in der Lage, Spiele allein zu entscheiden.
RK führt Croatia als Zusatz in der Vereinsbezeichnung, und das kommt
nicht von ungefähr. Bis auf den slowenischen Spielmacher David Spiler
stehen ausschließlich Kroaten im Zagreb-Kader, der Club stellt auch den
Löwenanteil der Nationalmannschaft. Allerdings war Manager Ante
Ancic gestern nicht glücklich über das Los. Alles außer Kiel, habe er vor
der Auslosung als Wunsch geäußert, sagte er in Wien. "Jetzt haben
wir Kiel, trotzdem haben wir eine Chance
zu gewinnen, aber nur eine kleine."
Das Hinspiel findet in der Zagreber
WM-Arena statt, wird voraussichtlich am 21. April angepfiffen. Dabei
müssen sich die "Zebras" auf eine ganz spezielle Atmosphäre einstellen.
15 000 Fans fasst die riesige Halle, sie dürfte voll werden. "Unsere Anhänger
wissen genau, wer Kiel ist", so Ancic. "Daher reicht allein dieser Name
aus, um unsere Arena zu füllen." Es ist nur der erste Akt, die Entscheidung
über den Einzug ins Final Four fällt im Rückspiel (25. - 29. April) in
Kiel.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.03.2012)