18./19.03.2012 - Letzte Aktualisierung: 19.03.2012 | Champions League |
Update #2 | KN-Bericht, Stimmen, Spielbericht und Fotos ergänzt ... |
Momir Ilic war mit 8/4 Treffern bester Torschütze des THW. |
Die Gäste starteten in der nicht ganz ausverkauften Sparkassen-Arena furios, durch Treffer von Kavas und Toromanovic legte der polnische Meister eine 2:0-Führung vor - der Gesamtvorsprung des THW Kiel war damit auf "nur noch" zehn Tore geschrumpft. Doch die "Zebras" fanden schnell in die Spur, nach einem Siebenmeter von Ilic sowie durch Treffer von Zeitz und Narcisse gingen die Schwarz-Weißen ihrerseits mit 3:2 in Front. Als Omeyer dann gegen Wisniewski parierte, erhöhte Kim Andersson gar auf 4:2.
Milutin Dragicevic erhielt eine Menge Spielanteile und kam zu vier Treffern. |
Aron Palmarsson und Filip Jicha kamen erst zur zweiten Halbzeit ins Spiel, hatten aber augenscheinlich trotzdem eine Menge Spaß. |
Auch Hein Daddel sorgte für Unterhaltung in der Sparkassen-Arena. |
(Sascha Krokowski)
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Heute haben wir das normale Plock gesehen. Wisla hat heute viel besser gespielt als vor eigenem Publikum. Wir haben allerdings auch viele Bälle verworfen und technische Fehler gemacht. Aber mit einer sehr guten Verteidigung und einem starken Thierry Omeyer haben wir das Spiel trotzdem gewonnen. Das war uns wichtig. Ich konnte allerdings auch viele Sachen ausprobieren, einiges hat funktioniert, anderes wiederum nicht. Aber auch wenn ich nicht mit allem heute zufrieden war, so bin ich doch froh darüber, dass wir die nächste Runde erreicht haben.
Beim Hinspiel hatten wir nur starke 30 Minuten und dann ganz viele Probleme. Heute lief es viel besser, vielleicht auch, weil wir mit weniger Druck in die Partie gegangen sind. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, sie hat heute ohne Angst endlich Handball gespielt und den übergroßen Respekt vor dem THW Kiel in der Kabine gelassen. Das hatten wir uns vorgenommen: Wir wollten nach der heutigen Partie mit dem Wissen in den Spiegel schauen können, unser Bestes gegeben zu haben. Das haben wir getan. Letztlich hat uns ein starker Omeyer ein noch besseres Ergebnis verwehrt.
In Plock haben wir nur 30 Minuten Handball gezeigt. Heute wollten wir über 60 Minuten kämpfen. In der ersten Hälfte hatten wir nur ein Problem, und das hieß Thierry Omeyer. Er hat uns gestoppt, weil wir so nicht zu leichten Toren kommen konnten. Es war aber ein gutes Spiel für die Fans.
Wir haben im Hinspiel eine tolle Leistung gezeigt. Heute war uns wichtig, dass wir auch die Partie vor unseren eigenen Fans gewinnen und uns sicher für das Viertelfinale qualifizieren. Jetzt warten wir erst einmal ab und schauen, wer noch in die nächste Runde einzieht. Wir haben Respekt vor allen Gegnern, aber ich bin mir sicher, dass wir gut vorbereitet in das Viertelfinale gehen werden. Egal, wie der Gegner lautet.
[War es schwer, sich heute auf dieses Spiel zu konzentrieren?]
Wir konzentrieren uns auf jedes Spiel, geben alles. Natürlich gingen wir heute mit einem hohen Zwölf-Tore-Vorsprung in die Partie, deswegen war es ein wenig lockerer, aber Hauptsache, wir sind im Viertelfinale. Der Trainer versucht alles, damit alle spielen und wir nicht ganz so müde sind, denn am Mittwoch haben wir bereits wieder ein schweres Auswärtsspiel in Melsungen und müssen deswegen Kraft sparen.
Im EHF-Pokal und im Pokalsieger-Cup standen an diesem Wochenende die Viertelfinalpaarungen an. Der SC Magdeburg erarbeite sich im EHF-Pokal am Samstag beim slowakischen Spitzenclub Tatran Presov nach 9:13-Halbzeitrückstand noch ein respektables 29:29-Unentschieden. Das Rückspiel in Sachsen-Anhalt wird am Samstag, den 24. März um 15.00 Uhr angepfiffen. Die Rhein-Neckar Löwen siegten ebenfalls am Samstag beim slowenischen Vizemeister RK Gorenje Velenje mit 27:25 (14:13). Das Rückspiel findet am Samstag, den 24. März um 19.00 Uhr in der MWS Halle am Herzogenried in Mannheim statt. Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen muss hingegen ums Weiterkommen bangen. Am Sonntag verlor die Mannschaft von Velimir Petkovic mit 23:27 (11:13) bei Dinamo Minsk. Das Rückspiel gegen die Weißrussen steigt in der heimischen EWS-Arena am 24. März um 19.30 Uhr.
Im Pokalsieger-Cup steht die SG Flensburg-Handewitt bereits mit einem Bein im Halbfinale. Am Samstag gewannen die Schleswiger bei HC "Motor-ZNTU-ZAS" in der Ukraine deutlich mit 39:30 (20:16), das Rückspiel in der Campushalle am 24. März um 19.00 Uhr dürfte also nur noch Formsache sein. Der derzeit wiedererstarkte Titelverteidiger VfL Gummersbach setzte auch im Europapokal seinen Aufwärtstrend fort und gewann am Samstag sein Heimspiel gegen BSV Bern Muri (SUI) klar mit 32:23 (17:10). Das Rückspiel nahe der Schweizer Hauptstadt wird am Sonntag, den 25. März um 18.00 Uhr angepfiffen.
Alle Ergebnisse aus der "VELUX EHF Champions League" finden Sie hier.
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2012:
Der zweimalige Champions-League-Triumphator aus Kiel ist als erstes Team des europäischen Königswettbewerbs in die Runde der letzten Acht eingezogen. Wegen "Holiday on Ice" waren die Termine gegen Polens Meister vorgezogen worden. Daher ist Geduld gefragt, bis der Viertelfinal-Gegner feststehen wird. Die Auslosung durch die Europäische Handball-Förderation (EHF) findet am 27. März statt. Gislason brennt nach dem Viertelfinal-Scheitern vom Vorjahr an Barcelona auf eine Rückkehr zum Final Four nach Köln. Das sei das große Ziel, betonte Kiels Trainer. "Für mich ist Köln das wichtigste Ereignis, das der Handball überhaupt bietet, wichtiger als die Olympischen Spiele."
Gislasons dänischer Kollege auf der Bank von Wisla, Lars Walther, hatte vorher erklärt, dass er sich den THW als kommenden Gewinner der Königsklasse von ganzem Herzen wünsche. "Für mich ist Kiel die absolut beste Mannschaft der Welt, ein Team, das diesem Sport so viel gibt, das wirklich als Mannschaft auftritt und keine Starallüren kennt." Die eigenen Ambitionen vor dem Rückspiel waren bescheiden. "Wir wollen uns besser präsentieren als im Hinspiel."
Das gelang in einer überraschend stimmungsvollen Atmosphäre. Kiels Champions-League-Publikum zeigte gewohnt gute Form, und die rund 100 aus Polen angereisten Fans machten einen Lärm, als ginge es um den Cupsieg und nicht nur um die Ehre. Mehr gab es für sie nämlich nicht zu holen, die Entscheidung war praktisch im Hinspiel gefallen.
Den Kieler Fehlstart nutzten die Gäste zu einer 2:0-Führung, danach nahmen die "Zebras", die ohne ihre verletzten Rechtsaußen Christian Sprenger und Tobias Reichmann auskommen mussten, das Heft in die Hand. Impulsgeber waren vor allem Thierry Omeyer und Momir Ilic. Kiels Torhüter verdichtete sich wieder einmal zur Wand, hielt in 30 Minuten 15 Bälle, darunter einen Siebenmeter von Christian Spanne, an. Vorne traf Ilic wie er wollte. Fünfmal von der Siebenmeterlinie, dreimal aus dem Feld. Zur Halbzeit wechselte Gislason durch, verteilte die Last auf alle gesunden Schultern, die der Kader momentan zu bieten hat. So war Filip Jicha in der ersten Halbzeit nur Bankdrücker. Und Milutin Dragicevic verhalf Kiels Trainer zu einer Art Comeback, nachdem der serbische Kreisläufer über viele Spiele hinweg nur Zuschauer gewesen war. Dragicevic bedankte sich mit vier Toren.
Später schlichen sich in der Gewissheit des Weiterkommens dann viele Fehler ins Kieler Spiel. Bestraft wurden diese meist von Michal Kubisztal (7 Tore), zudem fand Torhüter Marcin Wichary zur starken Form aus dem Hinspiel zurück. Jetzt hatte der THW seinen Faden endgültig verloren, quälte sich zu seinem Pflichtsieg. Der Schlusspfiff wirkte wie eine Erlösung.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2012)
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