19./20.02.2012 - Letzte Aktualisierung: 20.02.2012 | Champions League |
Update #2 | KN-Bericht, weitere Stimmen, Spielbericht und Fotos ergänzt ... |
Dominik Klein sorgte mit sechs Toren vor der Pause für Jubel. |
Starker Rückhalt und Vorbereiter: Thierry Omeyer. |
Aron Palmarsson bekam es oftmals gleich mit mehreren Gegnern zu tun. |
Und ich flieg': Daniel Narcisse netzte fünf Mal ein. |
Die Mannschaft bedankte sich nach dem Schlusspfiff für die tolle Unterstützung durch die Fans. |
(Christian Robohm)
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Ich bin heute rundum zufrieden. Leon hat bis jetzt eine super Runde gespielt und wir wussten, dass sie überall gewinnen können. Ademar spielt einen sehr intelligenten Handball. Aber wir haben uns heute sehr gut konzentriert und gut gearbeitet. Die Abwehr stand richtig gut, und bis auf eine kleine Phase in der ersten Halbzeit haben wir auch gut in der Offensive gespielt. Das war ein schönes Spiel gegen eine klasse Mannschaft, in dem ich auch die Breite meines Kaders nutzen konnte.Es fehlt noch ein bisschen, bis meine Mannschaft den Zustand von vor der EM wieder hergestellt hat. Palmarsson, Narcisse und Jicha sind noch angeschlagen, bei Andersson geht es wieder aufwärts. Gefreut habe ich mich, dass Momir wieder ein gutes Spiel gemacht hat. Er war bis jetzt sehr müde. Ich hoffe, dass wir nun bald die EM überstanden haben.
Ich freue mich auf das "Endspiel" in Kopenhagen. AG hat eine Weltklasse-Mannschaft, die auch nach Köln fahren kann. Erst einmal konzentrieren wir uns aber auf die Liga. Und ich hoffe, dass wir am Mittwoch gegen die Rhein-Neckar Löwen eine ähnlich gute Leistung wie heute abrufen können.
Wir sind mit dem Verlauf der Saison sehr zufrieden. In dieser harten und spielstarken Gruppe hatten wir zwei Ziele: Den Achtelfinal-Einzug und möglichst nicht als Vierter weiterkommen. Ich bin glücklich, weil wir diese Ziele erreicht haben. Ich bin auch sehr zufrieden damit, wie meine Mannschaft heute gearbeitet hat. Um hier Punkte mitnehmen zu können, hätte ich meine komplette Mannschaft gebraucht. Mit den vielen Verletzten war es sehr schwierig, in dieser magischen Halle etwas zu erreichen. Der THW Kiel spielt gemeinsam mit dem FC Barcelona momentan den besten Handball der Welt. Ich wünsche dem THW in Kopenhagen ein positives Ergebnis.
Mit meiner eigenen Leistung bin ich zufrieden. Es ist manchmal schwierig, in die Partie zu kommen, wenn man erst in den letzten zehn, 15 Minuten ins Tor darf. Heute hat das aber gut geklappt. Insgesamt hat die Mannschaft heute schnell ins Spiel gefunden und mit vielen Gegenstößen einen Vorsprung aufgebaut, den wir nicht mehr abgegeben haben. Wir sind heute zufrieden.
Selbstbewusst und wild entschlossen: Momir Ilic. |
Es macht Spaß, wenn man so gewinnt. Wir geben in jedem Spiel alles, und in dieser Saison läuft es richtig gut. Toll, wenn man gegen solche Gegner so hoch gewinnt. Der Sieg war verdient.In Kopenhagen müssen wir an unser Spiel denken. Das wird eine schwere Partie, aber wir haben die Qualität und dadurch eine gute Chance, dort zu gewinnen. Angst brauchen wir nicht zu haben. Denn wir haben genügend Selbstbewusstsein.
Wir wollten heute bei einer der besten Mannschaften der Welt eine würdige Leistung abliefern. Wir wussten, dass das schwierig werden wird. Deshalb hatten wir uns vorgenommen, jeden Moment in dieser Atmosphäre und das Spiel zu genießen. Es sind ganz besondere Momente, wenn man hier in Kiel spielen darf. Wir haben heute die zwei Ziele erreicht, die wir uns zuvor gesetzt haben: Wir haben den dritten Gruppenplatz erreicht, und keiner hat sich heute verletzt. Denn Verletzte haben wir schon genug.
Wir haben uns heute gut in der Abwehr bewegt und hatten auch Leons starke Kreisläufer gut im Griff. Es macht Spaß, dass wir jetzt ein Endspiel haben. Die Partie in Kopenhagen wird sehr schwer, schon im Hinspiel hatten wir einige Probleme mit AG, lagen zeitweite sogar zurück. Wenn wir aber in Kopenhagen besser spielen als in Kiel, dann holen wir uns den Gruppensieg. Das ist unser Ziel, das ist uns wichtig.
Wir wollen den Gruppensieg und haben heute gezeigt, dass wir gut drauf sind. Es war prima, dass wir gleich so gut ins Spiel gefunden haben, wir hatten dann auch gleich die Zuschauer auf unserer Seite. Das brauche ich auch für mein Spiel, das hat richtig Spaß gemacht.Vor dem Kopenhagen-Spiel wollen wir aber erst einmal in der Bundesliga auf Kurs bleiben, die Null soll auch nach der Partie am Mittwoch gegen die Rhein-Neckar Löwen stehen. Und wir wollen auch den Löwen demonstrieren, dass wir einen guten Lauf haben.
gegenüber den KN:
Wir haben sehr gut in der Abwehr gestanden, hatten unser Augenmerk auf die bulligen Kreisläufer gerichtet. So kamen wir zu vielen Gegenstößen.
Wir haben besser gespielt als in Leon, wir wussten, was auf uns zukommen würde. Ich finde, dass wir heute ein gutes Spiel gezeigt haben. Jetzt freuen wir uns auf Kopenhagen, und darauf, dass es ein richtiges Endspiel wird.
Am Sonntagnachmittag verloren die Füchse Berlin nach großem Kampf mit 27:32 (12:13) bei Atletico Madrid. Dadurch müssen die Berliner bis zum letzten Spieltag in der Gruppe B um den Achtelfinal-Einzug bangen.
In der Gruppe C hat der HSV Hamburg, der bereits als Gruppensieger feststeht, indes seinen ersten Punktverlust erlitten: Donnerstagabend trennten sich die Hansestädter vom Tabellenzweiten Cimos Koper (SLO) 27:27 (15:14, siehe Extra-Bericht).
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Im EHF-Pokal fanden am Wochenende die Achtelfinal-Rückspiele statt. Alle drei deutschen Vertreter kamen eine Runde weiter. Dabei machte es der SC Magdeburg richtig spannend: Nach dem knappen 33:31 im Hinspiel lagen die Bördestädter zur Pause des Rückspiels beim kroatischen Vizemeister RK Nexe Nasice schon mit 6:10 zurück, um am Ende mit der 21:22-Niederlage in Kroatien doch noch das Viertelfinalticket zu buchen. Die Rhein-Neckar Löwen mussten nach dem 35:34-Hinspiel-Erfolg beim schwedischen Club Eskilstuna Guif ebenfalls lange um das Weiterkommen zittern: Am Ende gewannen die Löwen auch die Torejagd im Rückspiel in Mannheim mit 39:36 (15:15) und zogen so ins Viertelfinale ein. Keine Probleme mit dem Einzug in die nächste Runde hatte indes Frisch Auf Göpppingen: Zwar verloren die Göppinger das Rückspiel bei HC Odorheiu Secuiesc in Rumänien mit 27:30 (17:15), der Vorsprung nach dem 31:20 in der heimischen EWS-Arena reichte aber locker für das Weiterkommen.
Alle Ergebnisse des Achtelfinales im EHF-Pokal finden Sie hier.
Im Pokalsieger-Cup gab es für die SG Flensburg-Handewitt nach dem 32:26-Erfolg beim ungarischen Vertreter FTC-PLER im Hinspiel auch im Rückspiel keine Probleme: Die Flensburger gewannen in der Wikinghalle mit 32:25 (17:6). Und auch Titelverteidiger VfL Gummersbach ist nach dem 21:20 (9:9) beim norwegischen Cupsieger OIF Arendal für die nächste Runde qualifiziert. Das Hinspiel hatten die Oberbergischen klar mit 40:27 für sich entschieden.
Alle Ergebnisse des Achtelfinales im Pokalsieger-Cup finden Sie hier.
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2012:
Die Spanier mussten auf drei Linkshänder verzichten und wirkten auf ihrer rechten Seite etwas flügellahm. Ein Grund für eine einseitige Partie. Aber eben nur einer. Auch mit einem Linkshänder-Defizit besitzt der Tabellendritte der Liga Asobal einen starken Kader. Eine Mannschaft, die im spanischen Pokal zuletzt sogar Atletico Madrid besiegte. Eine Mannschaft, die am 9. Spieltag der Champions League noch die Tabellenführung in der Gruppe D hätte übernehmen können. Eine Mannschaft, die in Kopenhagen und Montpellier nur knapp verloren hatte. Doch in Kiel war Leon chancenlos. Am falschen Tag am falschen Ort.
Die Gäste aus Kastilien trafen auf einen THW, der mit großer Spielfreude den spanischen Stier an den Hörnern packte. Schon das 1:0 stammte aus der Feinkostabteilung dieser Sportart. Kim Andersson ließ den Ball lässig aus dem Handgelenk an den Kreis abtropfen, Marcus Ahlm schnappte ihn sich und drehte ihn am kroatischen Nationaltorwart Venio Losert vorbei ins Netz. Dann warf Thierry Omeyer einmal mehr den Ball quer über das ganze Feld, Dominik Klein bekam ihn erst zu fassen, als er bereits durch den gegnerischen Kreis schwebte. Der starke Linksaußen vollendete trotzdem. Dann entschied sich Daniel Narcisse dazu, die sonst so stabile Ademar-Deckung mit seinem einmaligen Doppel-Wackler auszuhebeln - 3:0. Nur Sekunden später spielte der Franzose Klein an, der schön eingelaufen war 4:1. Ein Tor schöner als das andere, die Party nahm seinen Lauf.
Als dann auch noch Martin Stranovksy Nerven zeigte, war klar, dass die Gastgeber in der Champions League ihren sechsten Sieg in Folge feiern würden. Der Linkshänder, sonst ein zuverlässiger Kiel-Schreck, warf einen Siebenmeter mit zittriger Hand über das Tor. In den fünf vergangenen THW-Duellen hatte der Slowake 34 Tore erzielte. Diesmal traf er gar nicht und wurde, tief frustriert, in der 38. Minute ausgewechselt.
Die Gäste gaben aber nicht auf, bewiesen phasenweise ihre Klasse, doch Kiel war an diesem Abend auf einem anderen Niveau unterwegs. Einzig Carlos Ruesga hielt Leon eine Weile im Spiel. Jener Ruesga, der im Hinspiel den unmöglichen Ausgleich zum 28:28 erzielte hatte, als er mit dem Abpfiff durch eine sechsköpfige Mauer und durch die Omeyer-Beine traf. Ruesga warf sechs der 13 Ademar-Tore in der ersten Halbzeit. Im zweiten Durchgang wurde er lange geschont, für Ademar war der Sturm an die Tabellenführung der Gruppe D schon längst abgeblasen. Die ersten fünf Tore im zweiten Durchgang erzielten die Kieler, die keinen Zweifel daran ließen, dass sie ihre Spielfreude nicht in der Kabine vergessen hatten. Bis auf Milutin Dragicevic kam der komplette Kader zum Einsatz. Im Hinterkopf hatte Trainer Alfred Gislason bereits das schwere Bundesliga-Heimspiel am Mittwoch gegen die Löwen (19.30 Uhr).
Egal, wen Gislason brachte, die Rollenverteilung blieb unverändert. Kiel oben, Ademar unten. Besonders beeindruckend nutzte Momir Ilic seinen Auftritt. Der Serbe traf allein in der letzten Viertelstunde sechsmal und verließ als zehnfacher Torschütze das Feld. Stark auch Andreas Palicka, der in 46. Minute für den erneut überzeugenden Omeyer gekommen war. Der Schwede parierte acht Bälle und gewann das Privatduell mit Antonio Garcia glatt mit sechs zu eins.
Kiel stand sich gestern manchmal nur selbst im Weg. Als Christian Sprenger das Feld kurzzeitig verlassen musste, um seinen verloren gegangenen Schuh wieder anzuziehen, rannte Christian Zeitz als Ersatz zu früh auf das Feld und bekam eine Zwei-Minuten-Strafe. Ob fünf oder sechs Kieler, das machte an diesem Abend keinen Unterschied. Ohne Zeitz schnappte sich Kim Andersson den Ball und warf ihn aus elf Metern ins Tor. Eine Szene aus der 48. Minute. Ein Tor zum 31:21. Ein Zeitpunkt, zu dem längst klar war, dass an diesem Abend alles klappen würde. Auch Würfe in Unterzahl und aus sehr großen Entfernungen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2012)
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