17./18./19.02.2012 - Letzte Aktualisierung: 19.02.2012 | Champions League |
Update #2 | EC-Ergebnisse, Update vom 19.2. und KN-Vorbericht ergänzt ... |
Das Team von Ademar Leon: Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Leon |
Der kroatische Nationalkeeper Venio Losert spielt seit
2010 in Leon.
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ehfcl.com |
Linksaußen Martin Stranovsky ist mit 49 Treffern bester Leoneser Schütze in der Champions League.
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(Christian Robohm)
Stark ersatzgeschwächt trat Ademar Leon die Reise nach Kiel an. Nur 13 Spieler brachen am Freitag mit dem Bus nach Madrid auf, um dort zu übernachten und am Sonnabend nach Deutschland weiter zu fliegen. Fünf Akteure sind in Leon geblieben: Rechtsaußen Denis Krivoshlikov (der sich vor wenigen Tagen an der linken Schulter verletzte und die Spanier aller Voraussicht nach zum Saisonenende verlassen wird), Neuzugang Adrien di Panda und Jaime Gonzalez, die beide etwa acht Wochen ausfallen, sowie die beiden Langzeitverletzten Carillo und Montoro. Zudem nimmt Junioren-Nationalspieler Diego Pineiro an einem Turnier in Portugal teil. Unruhe gibt es indes um Torhüter Venio Losert: Dem Torhüter soll ein Angebot von RK Zagreb vorliegen. Zudem haben mehrere Bundesligisten an dem kroatischen Torhüter Interesse. Losert soll der Vereinsführung am Montag seine Entscheidung mitteilen. Er möchte auf jeden Fall auch im nächsten Herbst in der Champions League spielen. Dies wäre in Zagreb quasi garantiert. Leon hat ihm einen Zweijahresvertrag zu verringerten Bezügen angeboten. Auch die Zukunft des zweiten Keepers, Vicente Alamo, ist unklar. Er hat allerdings seine Bereitschaft zu bleiben signalisiert. Auch er erhielt eine Zweijahresofferte mit geringerem Gehalt. Die Torhüterfrage ist seit Dezember offen und unter anderem der angespannten finanziellen Situation Leons geschuldet.
(von Dr. Oliver Schulz)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Am Sonntagnachmittag steht für die Füchse Berlin das nächste "Endspiel" um den Achtelfinal-Einzug in der Champions League an: In der Gruppe B müssen die Füchse allerdings beim Tabellenfüher Atletico Madrid (ESP) antreten. Beginn ist um 15.45 Uhr, Eurosport überträgt live.
In der Gruppe C hat der HSV Hamburg, der bereits als Gruppensieger feststeht, indes seinen ersten Punktverlust erlitten: Donnerstagabend trennten sich die Hansestädter vom Tabellenzweiten Cimos Koper (SLO) 27:27 (15:14, siehe Extra-Bericht).
Im EHF-Pokal fanden am Wochenende die Achtelfinal-Rückspiele statt. Alle drei deutschen Vertreter kamen eine Runde weiter. Dabei machte es der SC Magdeburg richtig spannend: Nach dem knappen 33:31 im Hinspiel lagen die Bördestädter zur Pause des Rückspiels beim kroatischen Vizemeister RK Nexe Nasice schon mit 6:10 zurück, um am Ende mit der 21:22-Niederlage in Kroatien doch noch das Viertelfinalticket zu buchen. Die Rhein-Neckar Löwen mussten nach dem 35:34-Hinspiel-Erfolg beim schwedischen Club Eskilstuna Guif ebenfalls lange um das Weiterkommen zittern: Am Ende gewannen die Löwen auch die Torejagd im Rückspiel in Mannheim mit 39:36 (15:15) und zogen so ins Viertelfinale ein. Keine Probleme mit dem Einzug in die nächste Runde hatte indes Frisch Auf Göpppingen: Zwar verloren die Göppinger das Rückspiel bei HC Odorheiu Secuiesc in Rumänien mit 27:30 (17:15), der Vorsprung nach dem 31:20 in der heimischen EWS-Arena reichte aber locker für das Weiterkommen.
Alle Ergebnisse des Achtelfinales im EHF-Pokal finden Sie hier.
Im Pokalsieger-Cup gab es für die SG Flensburg-Handewitt nach dem 32:26-Erfolg beim ungarischen Vertreter FTC-PLER im Hinspiel auch im Rückspiel keine Probleme: Die Flensburger gewannen in der Wikinghalle mit 32:25 (17:6). Und auch Titelverteidiger VfL Gummersbach ist nach dem 21:20 (9:9) beim norwegischen Cupsieger OIF Arendal für die nächste Runde qualifiziert. Das Hinspiel hatten die Oberbergischen klar mit 40:27 für sich entschieden.
Alle Ergebnisse des Achtelfinales im Pokalsieger-Cup finden Sie hier.
Aus den Kieler Nachrichten vom 18.02.2012:
In vier Gruppen spielen die Teilnehmer der Champions League das Feld für das Achtelfinale aus. Angesichts der namhaften Besetzung wäre Leon vor Saisonbeginn hocherfreut gewesen, Vierter in der Gruppe D zu werden. Doch die Vorzeichen haben sich geändert. Für das Team des erst 30-jährigen Isidoro Martinez ist nun sogar der Griff nach den Sternen möglich.
Nach dem dramatischen 28:28 im Hinspiel könnte Leon (11:5 Punkte) den THW (13:3) mit einem Sieg überflügeln, da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich den Ausschlag gibt. Den haben die Spanier gegen AG Kopenhagen (12:4) bereits gewonnen. In Kastilien siegten sie mit 28:26, in der dänischen Hauptstadt unterlagen sie 29:30. Sie fühlten sich seinerzeit von den Schiedsrichtern, die eine zu harte Gangart der AG-Deckung zugelassen haben sollen, betrogen. Aber: In den letzten Sekunden waren sie in Ballbesitz und hatten einen siebten Feldspieler eingewechselt. Den Wurf von Antonio Garcia parierte allerdings Kasper Hvidt.
Prunkstück des spanischen Meisters von 2001 ist die kompakte Deckung um den kroatischen Nationaltorwart Venio Losert, der sich im Hinspiel mit 18 Paraden und zwei gehaltenen Siebenmetern zum Kieler Albtraum entwickelt hatte. Wirklich kurios an diesem 22. Oktober des vergangenen Jahres war allerdings die letzte Szene. Kiel hatte sich einem intensiven Spiel eine 28:27-Führung verdient, die Schiedsrichter Leifsson/Palsson aus Island die Partie im mit 5500 Zuschauern gefüllten Hexenkessel "Palacio de los Deportes" abgepfiffen. Einen letzten Freiwurf sollte es noch geben. Einen, der am Spielfeldrand ausgeführt werden musste. Zwischen Carlos Ruesga und dem 28:28 standen sechs Kieler in einer Mauer und ein siebter im Tor.
Der Rest ist Sportgeschichte und liest sich auf der Ademar-Homepage so: Ruesga fand ein kleines Loch zwischen sechs deutschen Türmen und dem König der Torhüter, Thierry Omeyer. Als "almighty" wird der THW immer wieder bezeichnet, als "allmächtig". Doch so groß der Respekt auch sein mag, in der bisherigen Champions-League-Saison ist der Glaube gewachsen, dass kein Gegner unschlagbar ist. Das musste zuletzt auch Montpellier HB erfahren. Der französische Meister unterlag Leon 28:29.
Star von Ademar Leon, mit 25 Punkten in der spanischen Liga derzeit Dritter hinter Atletico Madrid (34) und dem FC Barcelona (36), ist Linksaußen Martin Stranovsky. Der Slowake, seit 2005 in Kastilien, ist ein echter Kiel-Schreck. In den vergangenen fünf Duellen gegen die "Zebras" warf Stranovsky, der auch als flinke Spitze einer 5:1-Deckung agieren kann, 34 Tore. Am Mittwoch bewahrte er seine Mannschaft im Liga-Alltag fast im Alleingang vor einer Blamage. Beim Tabellen-Elften Anaitasuna aus Pamplona lag Leon bereits 2:9 zurück, um sich dann noch ein 26:26 zu verdienen. Stranovsky warf neun Tore.
Die Gäste, die heute Mittag in Kiel erwartet werden, müssen auf drei Stammspieler verzichten. Unter anderem fehlt der 2,11-Meter-Turm Angel Montoro. Hinter dem Einsatz des angeschlagenen Franzosen Adrien di Panda, ein weiterer Linkshänder, stand gestern noch ein Fragezeichen. Das galt auch für Rechtsaußen Denis Krivoshlykov, Linkshänder Nummer drei. Der 40-jährige Russe, seit Sommer 2000 im Kader, ist Publikumsliebling in Leon. Dass die Spanier in der Lage sind, Ausfälle durch Leidenschaft zu kompensieren, bewiesen sie im Hinspiel, als fünf Stammspieler ersetzt werden mussten. Neben Losert und dem überragenden Stranovsky war damals auch das schwergewichtige Kreisläufer-Duo Juan Andreu und Rafael Baena ein Schlüssel zum Erfolg gewesen. Regelgerecht waren die Kolosse, die den korpulenten Gallier Obelix magersüchtig erscheinen lassen, kaum zu stoppen gewesen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.02.2012)
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