09./10.02.2012 - Letzte Aktualisierung: 10.02.2012 | Champions League |
Update #3 | KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ... |
"Mr. 100 Prozent": Christian Sprenger traf aus allen Lagen. |
Ehrung für die Silbermedaillengewinner Ilic und Prodanovic. |
Daniel Narcisse war gegen Szeged dreimal erfolgreich. |
Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit ließen die Kieler ihren Gegner wieder Luft holen. Besonders der junge Dusan Beocanin konnte sich ein wenig ins Rampenlicht spielen, während die Gastgeber nach dem 17:8 durch Klein ein wenig die Zügel schleifen ließen. Besonders Filip Jicha, erst in den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel gekommen, wollte zu viel, verwarf gleich dreimal und sorgte so dafür, dass Szeged mit dem 12:18-Pausenstand noch sehr gut bedient war.
Marcus Ahlm erzielte drei Treffer. |
(Sascha Krokowski)
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Mit unserem Spiel heute bin ich zufrieden. Meine Mannschaft hat nur einige wenige Fehler gemacht und hat sehr gut in die Partie gefunden. Wir wollten hochkonzentriert spielen, weil Pick Szeged bislang sehr viele gute Partien gezeigt hat. Leider konnte ich heute nicht viel wechseln: Aron Palmarsson plagt sich mit Reizungen in beiden Knien herum, Kim Andersson hat Adduktorenprobleme, Tobias Reichmann war im Training umgeknickt, und Filip Jicha hat von der Europameisterschaft Probleme im Fußgelenk mitgebracht, weshalb ich auch ihn schonen wollte.Ich bin aber froh, dass die anderen Spieler ihre Sache gut gemacht haben. Vor allem unsere rechte Seite war heue sehr gefährlich und besonders erfolgreich. Ich hoffe, dass wir auf der heutigen Leistung aufbauen können. Es wäre schön, wenn wir nach Köln fahren würden. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Noch in der vergangenen Woche glich meine Mannschaft einer Altherren-Truppe. Doch mit Beginn dieser Woche habe ich gespürt, dass die Jungs den Schalter umgelegt haben. Sie haben sich gefreut, wieder zusammen zu sein. Ein Spieler hat in der vergangenen Woche den Kommentar abgegeben, er freue sich, jetzt wieder in einer Mannschaft spielen zu können, mit der man auch gewinnen kann. Das sagt alles.
Das war heute ein sehr gutes Tempospiel. Leider waren wir in der Rückwärtsbewegung zu langsam und haben zu viele Gegenstöße kassiert. Auch unsere Abwehrvarianten waren nicht immer so gut, wie es in der Königsklasse nötig wäre. In der 5:1 haben wir zum Beispiel zu langsam auf der Spitze agiert, so dass Kiel immer Platz hatte. Aber der THW ist eine Top-Mannschaft, der ich viel Erfolg in der Champions League und in der Meisterschaft wünsche.
Ich bin froh, dass wir wieder spielen können und nicht immer nur laufen müssen. Nun kommen wir wieder in diesen besonderes Rhythmus, für den man Handball spielt und auf den man sich freut. Heute war ein guter Start nach der EM, auch wenn wir nicht mit allem zufrieden waren, was wir heute gespielt haben. Wir können uns noch verbessern. Aber auf dieser Leistung kann man aufbauen.
Unsere Mannschaft ist jung, wir müssen noch viel lernen. Wir spielen sehr gut zu Hause, auswärts ist unser Spiel hingegen nicht so kreativ und stark. Aber besonders gegen die Top-Mannschaften wie Kiel, Kopenhagen, Montpellier aber auch Leon lernen wir besonders viel. Vielleicht sind wir im nächsten Jahr dann besser.
Wir sind wohl noch nicht ganz bei 100 Prozent, aber das war auch nicht zu erwarten. Gut, dass wir nach der langen Pause dieses Spiel und das am Sonntag gegen Hüttenberg haben - ohne den Gegner kleinreden zu wollen. Aber in diesen Spielen können wir unseren Rhythmus finden.
Die ersten vier Tage nach der EM war ich total antriebslos. Dass wir jetzt wieder zusammen sind - unter Freunden - das bringt die Kraft zurück.
Die Füchse Berlin bangen in der stark besetzten Gruppe B hingegen noch um den Achtelfinaleinzug. Mit einem Heimsieg am Sonntag ab 17.00 Uhr gegen den russischen Abonnementmeister Chehovski Medvedi Moskau kann sich der Hauptstadtclub aber auf den dritten Platz verbessern und einen gewaltigen Schritt Richung K.O.-Runde machen. Beide deutsch-russischen Duelle werden live auf Eurosport übertragen.
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Im EHF-Pokal stehen am kommenden Wochenende die Achtelfinal-Hinspiele an. Den deutschen Auftakt macht der SC Magdeburg am Samstag, der um 15.00 Uhr den kroatischen Vizemeister RK Nexe Nasice empfängt. Am Samstag um 17.00 Uhr wird die Partie der Rhein-Neckar Löwen beim schwedischen Club Eskilstuna Guif angepfiffen, um 19.30 Uhr spielt Frisch Auf Göppingen in der heimischen EWS-Arena gegen HC Odorheiu Secuiesc aus Rumänien.
Im Pokalsieger-Cup bekommt es Titelverteidiger VfL Gummersbach ebenfalls am Samstag ab 19.00 Uhr in der Eugen-Haas-Halle mit dem norwegischen Cupsieger OIF Arendal zu tun. Am Sonntag dann tritt die SG Flensburg-Handewitt ab 18.00 Uhr im selben Wettbewerb bei FTC-PLER in der ungarischen Hauptstadt Budapest an.
Die Rückspiele im EHF-Pokal und im Pokalsieger-Cup finden am Wochenende des 18./19. Februar statt.
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2012:
Das Heimspiel gegen den ungarischen Vizemeister war das erste nach der Winterpause. Deshalb hatte sich Trainer Alfred Gislason ein wenig gesorgt. Sich gefragt, wie seine Spieler wohl aus den Startblöcken kommen würden. Bis auf Momir Ilic, der mit Serbien Silber bei der Europameisterschaft in seiner Heimat gewann, hatten die anderen zehn Kieler EM-Teilnehmer frustrierende Erinnerungen zu verdauen. Doch ihre Sorgen waren offenbar nur mentaler Natur, die Körper hatten die Strapazen gut überstanden. "Ich kann mich nicht erinnern, dass unsere Spieler jemals in einem so guten Zustand von einem Turnier zurückgekehrt sind", sagte Uwe Brandenburg. Der Chef-Physiotherapeut der "Zebras" wird es wissen, hat er dieses Amt doch seit bald drei Jahrzehnten inne. Die Gislason-Schützlinge hatten in den letzten Trainingseinheiten schon wieder kräftig geschuftet. Sie wollen das, was sie sich in einer grandiosen Hinrunde aufgebaut haben, nicht mehr nehmen lassen.
Auf eine Gala deutete dennoch zunächst wenig hin. Die 9500 Zuschauer in der nicht ausverkauften Arena kämpften mit dem Winterschlaf, die Stimmung fühlte sich anfangs sehr kuschelig an. Auftauen, alte Bekannte begrüßen, schließlich lag das letzte Heimspiel des THW doch schon 50 Tage zurück. Dann traf Frantisek Sulc zum 1:0 für die Ungarn. Für ihn war es bereits der 54. Champions-League-Treffer. Damit löste er den dänischen Europameister Mikkel Hansen als Spitzenreiter ab. Doch dieses 1:0 sollte ein Strohfeuer bleiben. Als mit Dusan Beocanin der zweite Rückraumspieler der Gäste traf, waren 24 Minuten gespielt. Kiel hatte 15 Tore geworfen, Szeged sieben. Neben Sprenger, der an diesem Abend wahrscheinlich auch aus der Kabine ins Netz getroffen hätte, sorgte Torhüter Thierry Omeyer für gute Unterhaltung. Im Stile eines Quarterbacks warf er den Ball mit unglaublicher Präzision quer über das Feld und ließ seine Wide Receiver (Assistenten) Sprenger, Dominik Klein und Henrik Lundström vollenden, was er mit fünf genialen Pässen eingeleitet hatte - fünf Tore.
Die Gäste wirkten ängstlich und planlos. Auch eine Wutrede des frustrierten Torhüters Peter Tatai konnte sie nicht erwecken. Allerdings hatten sie auch das Pech, auf einen THW zu treffen, der großen Spaß am Arbeitsplatz verspürte. Die 6:0-Deckung war nahezu lückenlos und verirrte sich ein Ball durch die menschliche Wand, stand mit Omeyer einer parat, der nach dem beschämenden EM-Abschneiden seiner Franzosen (11. Platz) darauf brannte, wieder Siege zu feiern. Gislason verzichtete auf das Recht, Auszeiten zu nehmen. Auch Strafzeiten gab es keine für den THW. Zahlen, die ein solches Spiel in Kurzform erzählen.
Szeged und Kiel, das könnte auch der Stoff für einen Werbespot sein. Der zweimalige Meister Ungarns ist seit kurzem im Besitz eines großen Salamifabrikanten. Und wie die auf sehr elegante Art in kleine Scheiben geschnitten wird, das scheinen die "Zebras" zu wissen.
Den Ungarn fehlte mit Spielmacher Mate Lekai zwar eine wichtige Säule. Der Mittelmann wird in Ungarn gerne mit Aron Palmarsson verglichen. Aber eine Ausrede ist das nicht, fehlte doch auch das Original. Der Isländer wurde wegen Knieproblemen geschont. Genau wie Kim Andersson (Adduktorenreizung), Tobias Reichmann und Filip Jicha (beide Knöchelprobleme). Während Andersson und Reichmann nur zusahen, spielte der Tscheche einige Minuten mit. Aufwärmen für die Rückkehr in die Bundesliga: Am Sonntag ist Aufsteiger TV Hüttenberg (17.30 Uhr) zu Gast. Thema könnte sein, den Startrekord von 36:0 Punkten auszubauen. Oder die Fans einfach noch einmal mit Spaß-Handball der Marke "Szeged" zu begeistern.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2012)
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