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14.-15.03.2012 - Letzte Aktualisierung: 15.03.2012 Champions League

Champions League: THW erkämpft sich Zwölf-Tore-Polster für das Rückspiel

CL, Achtelfinale, Hinspiel: 14.03.2012, Mi., 20.00: Orlen Wisla Plock - THW Kiel: 24:36 (12:14)
Update #2 KN-Bericht, Spielbericht und Fotos ergänzt ...

Andreas Palicka zeigte in  der zweiten Halbzeit seine Klasse.
Klicken Sie zum Vergrößern! Andreas Palicka zeigte in der zweiten Halbzeit seine Klasse.
Der THW Kiel hat sich im Hinspiel des Achtelfinals in der "VELUX EHF Champions League" beim polnischen Meister Orlen Wisla Plock eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Sonntag verschafft. Vor 5.492 Zuschauern in der modernen "Orlen Arena" in der Weichsel-Stadt dominierten die Kieler die zu Beginn ausgeglichene Partie in der zweiten Halbzeit und siegten am Ende deutlich mit 36:24 (14:12). Erfolgreichster Torschütze bei den "Zebras" war Filip Jicha mit 7/3 Treffern, zudem zeigte Andreas Palicka eine starke Leistung im Tor.
Die "Orlen Arena" war bis auf den letzten Platz gefüllt, und die polnischen Schlachtenbummler fabrizierten schon vor dem Anpfiff einen Höllenlärm. Dies führte sich auch während der Partie fort, mit lautstarkem Gesang und Choreographien wussten die Anhänger durchaus zu überzeugen.
Plock mit gutem Start
Die polnischen Fans sorgten für fantastische Stimmung.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die polnischen Fans sorgten für fantastische Stimmung.
Und ihre Mannschaft ließ sich von der großartigen Stimmung offenbar anstecken. Obwohl die Kieler gleich durch einen Jicha-Gegenstoß nach einem Kavas-Fehlpass in Führung gingen, gehörte die Anfangsphase zweifellos den Gastgebern: Spielmacher Eklemovic holte am Kreis einen Siebenmeter heraus, den Spanne im Nachwurf zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Nachdem Wichary einen Rückraumwurf Jichas parierte und Lundström einen weiten Omeyer-Pass nicht unter Kontrolle brachte, gelang Eklemovic mit einem Schlagwurf die erste Führung für Wisla, die Rechtsaußen Spanne vom Kreis gar auf 3:1 ausbaute.
Gislason nimmt frühe Auszeit
Christian Sprenger war erneut  zuverlässig und markierte fünf Treffer aus sechs Versuchen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Sprenger war erneut zuverlässig und markierte fünf Treffer aus sechs Versuchen.
Auch nach dem Anschluss durch eine feine Einzelaktion Narcisse' wirkte der THW weiterhin nervös, während die Mannschaft von Trainer Lars Walther sich und das Publikum mit jeder gelungenen Aktion weiter aufputschte. Eklemovic ließ sich bei seiner Spielgestaltung von der offensiven 3:2:1-Deckung der Kieler - egal ob mit Jicha oder Narcisse an der Spitze - nicht aus der Ruhe bringen. Demgegenüber hatten die "Zebras" ihre liebe Mühe mit der nominell defensiven, aber gerne offensiv raustretenden Abwehr der Gastgeber um Toromanovic und Kubisztal im Mittelblock. Als Lundström nach Jicha-Anspiel vom Kreis an Wichary scheiterte, Ilic mit einem Siebenmeter nicht an Dudek vorbei kam und Wisniewski und der stark aufspielende Linkshänder Kavas das Ergebnis gar auf 5:2 für Wisla Plock stellten, nahm Alfred Gislason bereits nach etwas mehr als acht Minuten seine Auszeit.
Mit 6:0-Deckung zum Erfolg
Torhüter Marcin Wichary war bester Spieler Plocks.
Klicken Sie zum Vergrößern! Torhüter Marcin Wichary war bester Spieler Plocks.
Doch zunächst hielten die Polen ihren Vorsprung, hatten dabei aber auch Glück, dass Eklemovic einen bereits verlorenen Ball beim 6:3 wieder erlangte und den Ball doch noch zu Toromanovic durchstecken konnte. Im Angriff lief es dafür bei den Kielern jetzt ein wenig besser, Sprenger und Jicha per Siebenmeter hielten die Schwarz-weißen in der Partie. Mittlerweile hatte Alfred Gislason seine Deckung auf die 6:0-Variante umgestellt, und damit zog er Plock nun den Zahn: Nach dem 7:4 durch den starken Spanne wollte den Polen fast acht Minuten kein Treffer mehr gelingen - und das, obwohl Thierry Omeyer im Kieler Tor nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Die Kieler Abwehr stand, und vorne gelang durch Andersson und einen weiteren Jicha-Strafwurf nicht nur der Anschluss zum 6:7, sondern durch Marcus Ahlm wenig später auch der Ausgleichstreffer. Doch damit nicht genug: Einen technischen Fehler der Gastgeber bestrafte Sprenger zur ersten Kieler Führung seit dem 1:0, und nachdem der Rechtsaußen in einen Pass von Kubisztal sprintete, traf er im Gegenstoß gar zum 9:7 für den THW.
Palmarsson besorgt Pausenführung
Alfred Gislason konnte trotz Führung mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein.
Klicken Sie zum Vergrößern! Alfred Gislason konnte trotz Führung mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein.
Nachdem der Ex-Berliner Michal Kubisztal dann noch an Omeyer scheiterte, drohten die Gastgeber nun doch schon früh den Anschluss zu verlieren. Doch der starke Wichary parierte einen guten Rückraumversuch Anderssons, und nachdem der nun auf Rückraummitte agierende Luka Dobelsek Toromanovic zum 8:9 bediente, witterte Plock wieder Morgenluft. Nach Sprengers Antwort zum 10:8 sorgte Kavas mit einem Doppelschlag gar wieder für den Ausgleichstreffer, was die polnischen Fans zu neuerlichen Jubelstürmen hinriss.

Gislason brachte nun Palicka für Omeyer und Palmarsson für den unglücklich agierenden Narcisse, nachdem er zuvor schon Ilic für Jicha aufs Parkett geschickt hatte. Und Palmarsson setzte sogleich Kim Andersson in Szene, der zum 11:10 einnetzte. Dobelsek und postwendend Ahlm setzten die nächsten Treffer, ehe Kubisztal, der heute schwache Saison-Toptorschütze der Gastgeber, für zwei Minuten auf die Bank musste. Das Überzahlspiel wusste der THW allerdings nicht zu nutzen. Der gut freigespielte Lundström scheiterte aus gutem Winkel an Wichary, auf der Gegenseite konnte Sprenger einen Kempaversuch von Spanne auf Twardo nur auf Kosten einer eigenen Zeitstrafe unterbinden. So glich Spanne mit einem Rückraumkracher wieder zum 12:12 aus. Immerhin gelang Palmarsson in der Schlussphase mit einem Doppelschlag noch die 14:12-Führung, die Palicka mit einer Parade gegen den glücklosen Kubisztal in die Kabinen rettete.

THW sorgt schnell für Vorentscheidung
Dominik Klein traf fünfmal im zweiten Durchgang, scheiterte aber auch zweimal per Gegenstoß an Wichary.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dominik Klein traf fünfmal im zweiten Durchgang, scheiterte aber auch zweimal per Gegenstoß an Wichary.
Alles deutete darauf hin, dass die Partie bis zur Schlussphase spannend bleiben würde - wie beim Vorbereitungsturnier des THW Kiel an selber Stelle, bei dem die "Zebras" knapp mit 31:29 erfolgreich waren. Doch es sollte anders kommen: Kim Andersson setzte nach Wiederanpfiff gleich den ersten Treffer und besorgte so die erste Drei-Tore-Führung für den THW. Dann parierte Palicka gegen Toromanovic und der kurz vor dem Seitenwechsel für Lundström gekommene Dominik Klein traf im Gegenstoß zum 16:12. Nur wenige Sekunden später schickte Palicka seinen Linksaußen erneut auf die Reise - 17:12. Und nachdem Palicka eine weitere Glanztat zeigte, hatte Klein gar die Chance auf einen lupenreinen Hattrick - doch der Kieler scheiterte an Wichary, der sich mehr und mehr zum besten Spieler seiner Mannschaft mauserte.

Lars Walther nahm nach diesem Katastrophenstart seiner Mannschaft eine Auszeit, doch der THW hielt das Tempo hoch und legte eiskalt nach: Jicha mit einem Siebenmeter und einem Aufsetzer sowie ein Doppelpack von Ahlm bedeuteten das 21:13 - mit einem 7:1-Lauf binnen sechs Minuten hatten die Kieler in der "Orlen Arena" urplötzlich für klare Verhältnisse gesorgt.

Palicka und Wichary überragen
Filip Jicha machte auch am Kreis  eine gute Figur.
Klicken Sie zum Vergrößern! Filip Jicha machte auch am Kreis eine gute Figur.
Den Zuschauern schien dies allerdings egal zu sein: Sie feierten weiter ihre Mannschaft und sich selbst. Und das Team von Lars Walther wachte endlich wieder auf, nachdem Wichary einen Gegenstoß Anderssons spektakulär abwehrte. Wisniewski und Toromanovic verkürzten auf 15:21, doch die Kieler behielten die Partie nun im Griff. Ahlm und Zeitz stellten den Acht-Tore-Vorsprung wieder her, und nachdem der immer stärker werdende Palicka einmal mehr gegen Toromanovic parierte und Jicha im Fallen das 24:15 (43.) durch Sprenger auflegte, war die Partie endgültig entschieden.

Doch man merkte dem THW an, dass ein Sieg allein nicht ausreichen sollte. Die Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Sonntag sollte so gut wie möglich ausfallen, daher gaben Aron Palmarsson, Filip Jicha und Co. weiter Vollgas. Durch einen Klein-Gegenstoß betrug der Vorsprung daher beim 27:17 (47.) erstmals zehn Tore. Und wenn nicht Marcin Wichary weiterhin ein paar "Hundertprozentige" weggefischt hätte - der THW wäre noch deutlicher davongezogen. Doch auch dank der insgesamt zwölf Paraden von Palicka und grandioser Aktionen von Filip Jicha als Ahlm-Ersatz am Kreis wurde es letztlich ein klarer 36:24-Erfolg - damit sollten die "Zebras" bereits mit zwei von vier Hufen im Viertelfinale stehen.

Vorverkauf für das Rückspiel läuft auf Hochtouren
Der freie Vorverkauf für das Rückspiel, das am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr in der Sparkassen-Arena angepfiffen wird, läuft auf Hochtouren (siehe Extra-Bericht). Jetzt sind auch die "Rückläufer" aus dem Gästekontingent in den Verkauf gegangen, so dass es wieder in allen Kategorien Karten gibt. Wer den THW Kiel einmal in einem besonderen Ambiente live erleben möchte, für den gibt es auch noch freie Plätze im Business-Seats-Bereich und in den Logen. Interessenten für die THW-Business-Lounge und die Logen wenden sich bitte telefonisch unter 0431/6703916 an den THW Kiel.

(Sascha Krokowski)

 

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Champions League, Achtelfinale, Hinspiel: 14.03.12, Mi., 20.00: Orlen Wisla Plock (POL) - THW Kiel: 24:36 (12:14)

Logo Plock Orlen Wisla Plock (POL Flagge DEN):
Wichary (1.-60., 15 Paraden), Dudek (bei zwei Siebenmetern, 1/1 Parade); Kwiatkowski, Bäckström (n.e.), Eklemovic (2), Spanne (6), Wisniewski (5), Kubisztal, Kavas (4), Dobelsek (3), Zolotenko, Twardo, Toromanovic (4), Syprzak, Olsen (n.e.); Trainer: Walther
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-23., 4/1 Paraden), Palicka (23.-60., 12 Paraden); K. Andersson (5), Lundström, Sprenger (5), Ahlm (5), Zeitz (2), Palmarsson (3), Narcisse (1), Ilic (3/2), Klein (5), Jicha (7/3); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Bogdan Nicolae Stark / Romeo Mihai Stefan (Rumänien)
Zeitstrafen:
Plock: 3 (2x Kubisztal (25., 34.), Spanne (43.));
THW: 1 (Sprenger (26.))
Siebenmeter:
Plock: 1/0 (Omeyer hält Spanne (2., Nachwurf verwandelt));
THW: 6/5 (Dudek hält Ilic (8.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 3:1 (5.), 3:2, 5:2, 5:3, 6:3 (10.), 6:4, 7:4 (12.), 7:9 (17.), 8:9, 8:10, 10:10 (22.), 10:11, 11:11, 11:12, 12:12 (27.), 12:14;
2. Hz.: 12:18 (34.), 13:18, 13:21 (36.), 15:21, 15:24 (43.), 16:24, 16:25, 17:25, 17:27 (47.), 19:27, 19:28, 20:28, 20:30 (53.), 21:30, 21:32, 23:32 (56.), 23:34, 24:34, 24:36.
Zuschauer:
5.492 (ausverkauft) (Orlen Arena, Plock (POL))

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 15.03.2012:

CL: "Zebras" dürfen für das Viertelfinale planen

36:24: Handball-Rekordmeister ließ Plock keine Chance - Palicka starker Rückhalt
Plock. Polen war für den THW eine Reise wert. Die Kieler gewannen das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Wisla Plock mit 36:24 (14:12) Toren und dürfen getrost für die nächste Runde planen. Das Rückspiel am kommenden Sonntag in der Sparkassen-Arena (17.30 Uhr) hat realistisch betrachtet nur noch statistischen Wert. Im Sport gibt es Wunder, für den Einzug von Plock ins Viertelfinale wird es aber keines geben.

Filip Jicha, mit sieben Toren Kiels erfolgreichster Torschütze, machte den Gastgebern in freundlicher Manier dennoch Hoffnungen. Seine Mannschaft werde sich bis zum Sonntag voll auf diese Partie fokussieren, sagte der Tscheche. "Ich bin natürlich froh, dass wir gewonnen haben, aber im Sport ist alles möglich, gerade im Handball kann es ganz schnell gehen."

Im Sommer 2011 hatten die beiden Champions-League-Kontrahenten ihre Kräfte bereits zweimal in Freundschaft gemessen. Im Finale des Orlen-Cups in Plock tat sich der THW beim 31:29 noch schwer, wenige Wochen später beim Kieler "Unser-Norden-Cup" überrannten die "Zebras" ihren Gegner dann mit 26:11 Toren. Gestern begannen die "Zebras" wie beim ersten Sommer-Treffen. Die 3:2:1-Deckung mit Jicha an der Spitze machte den Gastgebern das Offensivleben zwar schwer, doch im eigenen Angriff lief zunächst kaum etwas zusammen. Die Kieler wirkten müde, ohne Inspiration, zudem hatten sie Marcin Wichary, Polens momentane Nummer eins im Tor der Nationalmannschaft, schnell warm geworfen. Als der sonst so treffsichere Momir Ilic auch noch von der Strafwurflinie an Bartosz Dudek scheiterte, Bostjan Kavas den folgenden Gegenstoß in der 9. Minute zum 5:2 für Plock verwandelte, griff Alfred Gislason erbost zur Grünen Karte, nahm eine ganz frühe Auszeit - und redete seinen Spielern die Müdigkeit aus den Beinen.

Es war ein Weckruf zur rechten Zeit. Richtig rund lief die THW-Maschinerie in der Offensive zwar weiterhin nicht, aber die Abwehr stand besser, bekam noch mehr Stabilität, als Gislason Andreas Palicka für Thierry Omeyer zwischen die Pfosten beorderte. Insgesamt hielt der Schwede 13 Bälle auf, wurde zum großen Rückhalt. Schritt für Schritt kämpften sich die "Zebras" jetzt heran, wurden wacher - auch weil der Trainer früh rotierte, jeden Spieler ins Feuer warf. Marcus Ahlm warf in der 15. Minute zum 7:7-Ausgleich ein, der von Beginn an hellwache Christian Sprenger traf von Rechtsaußen zweimal nacheinander zum 9:7.

In die Kieler Aktionen kehrte Sicherheit ein, die Vorentscheidung fiel dann gleich nach der Pause, aus der der polnische Meister vollkommen konfus herauskam. Kim Andersson und Dominik Klein bestraften die Schwächen, sorgten beim 17:12 zugleich für eine superschnelle Auszeit von Wisla-Coach Lars Walther, der nach 160 Sekunden die Grüne Karte zog. In der ersten Halbzeit habe sein Team das umgesetzt, was besprochen worden sei. "Da haben wir gut gespielt" sagte der Däne. Mit Beginn der zweiten Halbzeit seien aber unerklärliche Fehler passiert. Das sei der Schlüssel zur Niederlage gewesen. "Wenn man dem THW die Möglichkeit zum Tempospiel gibt, hat man schon verloren."

Walthers Auszeit bewirkte nichts, vielmehr kam der THW richtig ins Rollen, setzte sich deutlich ab und ließ auch nicht mehr locker, als der Sieg längst in trockenen Tüchern war. Gegenwehr auf polnischer Seite lieferten jetzt nur noch die großartigen Fans. Bis zum Schluss gaben sie alles, feierten ihren besten Mann, Torhüter Wichary, mit Sprechchören und verabschiedeten auch die Sieger mit Beifall. Den hatten sich die "Zebras" letztlich verdient. Dank einer starken zweiten Halbzeit.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.03.2012)


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