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In Wien findet am Dienstag um 11.30 Uhr die Auslosung der
Viertelfinal-Partien in der Champions
League statt.
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Am kommenden Dienstag findet um 11.30 Uhr im
Restaurant "Das Turm" in der österreichischen Hauptstadt Wien
die Auslosung für das
Viertelfinale in der "VELUX EHF Champions League"
statt. Durch zwei Siege gegen den polnischen Meister
Orlen Wisla Plock zog der THW Kiel bereits am vergangenen
Wochenende in die Runde der letzten Acht ein. Nun stehen
auch die möglichen Gegner für die "Zebras" fest: Dem THW
wird eine der folgenden vier Mannschaften zugelost:
RK Cimos Koper aus Slowenien, AG Kopenhagen aus Dänemark,
RK Zagreb aus Kroatien oder Ademar Leon aus Spanien. Die Auslosung wird
live im Internet übertragen, unter
www.ehftv.com
gibt es einen Livestream von der Auslosung mit anschließenden Interviews.
Das Auslosungs-Prozedere
Die Auslosung der Viertelfinals findet wie in den beiden Vorjahren
unter folgenden Vorgaben statt: Den Gewinnern aus den
Achtelfinal-Duellen zwischen
den Gruppensiegern und Gruppenvierten wird jeweils ein Gewinner aus den
Vergleichen zwischen den Gruppenzweiten und -dritten zugelost. Weitere
Restriktionen bestehen nicht, daher könnte der THW - wie bereits in
der schweren
Gruppenphase -
auch erneut auf den dänischen Meister AG Kopenhagen um
den aktuellen Welthandballer Mikkel Hansen und die beiden
zukünftigen "Zebras"
Rene Toft Hansen
und
Gudjon Valur Sigurdsson oder
aber auf Reale Ademar Leon aus Spanien treffen.
Die Viertelfinal-Hinspiele sind für den Zeitraum vom 18. bis 22. April 2012
vorgesehen, die Rückspiele für den Zeitraum vom 25. bis 29. April 2012.
Als Gruppensieger genießt der THW Kiel auf jeden Fall Heimrecht im
entscheidenden Rückspiel, nach dem der deutsche Rekordmeister unbedingt
das Ticket für das "VELUX EHF Final4" lösen möchte.
Vorher Auslosung der weiteren Europapokal-Halbfinals und der EM-Qualifikation
Das Auslosungsevent in Wien startet bereits um 10.30 Uhr.
Bevor aber um 11.30 Uhr die Viertelfinals in der Königsklasse
bestimmt werden, werden noch die Halbfinalpartien im
EHF-Pokal, im
Pokal der Pokalsieger und
im
Challenge Cup ausgelost.
Im
EHF-Pokal wird es dabei
zu einem unvermeidlichen Bundesliga-Duell kommen, da mit
den Rhein-Neckar Löwen, dem SC Magdeburg und Titelverteidiger
Frisch Auf Göppingen gleich drei Bundesligisten in der
Vorschlussrunde stehen. Im
Pokal der Pokalsieger
könnten die SG Flensburg-Handewitt und Titelverteidiger
VfL Gummersbach aufeinander treffen. Ebenfalls am Dienstagvormittag
werden die Qualifikationsgruppen für die Handball-EM 2014
in Dänemark ausgelost.
Die möglichen THW-Gegner im Porträt
AG Kopenhagen
Die
Mannschaft und den Verein
AG Kopenhagen haben wir Ihnen bereits ausführlich im
Vorbericht zum ersten Gruppenspiel
vorgestellt. Im Kampf um den Spitzenplatz in der
Gruppe D setzte sich
der THW Kiel durch den
28:26-Heimsieg
und dem abschließenden
24:24-Unentschieden
nahe der dänischen Hauptstadt bekanntlich knapp mit einem
Punkt Vorsprung durch. Im
Achtelfinale
hatte AG Kopenhagen dann leichtes Spiel mit dem schwedischen
Meister IK Sävehof: Auch ohne Torhüter
Steinar Ege,
für den die Saison aufgrund eines Achillessehnenrisses bereits
beendet ist und für den der ehemalige Nationalkeeper Peter
Henriksen (ehemals Gudme) reaktiviert wurde, setzte sich die Mannschaft
um den frisch gekürten
Welthandballer Mikkel Hansen im Hinspiel auswärts deutlich mit
34:25 (19:9) durch, so dass das Rückspiel (26:24) am Samstag nur
noch Formsache war. Kopenhagen war sogar so sehr vom
Erreichen der nächsten Runde überzeugt, dass der Vorverkauf für
das Viertelfinale bereits am Donnerstag, also vor dem
Achtelfinal-Rückspiel, startete. Das Viertelfinal-Heimspiel
soll dann am 21. April vor 22.000 Zuschauern im Nationalstadion
"Parken" ausgetragen werden.
In der dänischen Liga geht es derweil ab kommender Woche in die
heiße Phase: Nachdem die Hauptrunde, die AG Kopenhagen mit elf
Punkten Vorsprung auf Kolding für sich entschied, beendet wurde,
geht es nun in den Playoffs (fast) wieder bei Null los. Mit
zwei Punkten als Bonus startet der dänische Meister in die
Vierergruppe mit Team Tvis Holstebro (Vierter der Hauptrunde, ein Punkt Bonus),
Skjern (Fünfter, kein Punkt) und Aarhus (Achter, kein Punkt), die ersten
beiden erreichen das Halbfinale, das genau wie das Endspiel im
Modus "Best of Three" ausgetragen wird.
Reale Ademar Leon
Auch die
Mannschaft von Ademar Leon
kennen die Handballer des THW Kiel bereits aus der
Gruppenphase, in der
die Kastilier hinter den "Zebras" und Kopenhagen noch vor
Montpellier den dritten Platz belegten. Eine genauere
Vorstellung von Mannschaft und Verein finden Sie im
Vorbericht zum ersten Gruppenspiel. In eigener Halle
konnte das Team von Trainer Isidoro Martinez dem THW in
letzter Sekunde ein
28:28-Unentschieden
abringen, Kopenhagen und Montpellier wurden vom zweifachen
Gewinner des Pokalsieger-Cups gar besiegt. In der Sparkassen-Arena
ging Leon im Februar allerdings deutlich mit
28:38
unter.
Im
Achtelfinale bekam es
Reale Ademar dann mit dem ungarischen Serienmeister MKB Veszprem
um den zukünftigen Kieler
Marko Vujin
zu tun. Im Heimspiel konnten sich die Kastilier in der
Schlussphase beim 31:28 (19:19) ein kleines Polster erarbeiten.
Dieses war am Sonntag in Ungarn schnell aufgebraucht, zur Halbzeit lag
Leon mit 12:16 zurück. Doch man kämpfte sich wieder heran und
unterlag am Ende nur mit 25:27 - dies reichte, um das
Viertelfinalticket zum vierten Mal nach 1997/1998, 1999/2000
und 2001/2002 zu buchen.
In der heimischen "Liga Asobal" kämpft Reale Ademar Leon
einmal mehr um den dritten Platz für die erneute
Königsklassen-Qualifikation - mit gehörigem Rückstand
auf den noch ungeschlagenen FC Barcelona und Atletico
Madrid und nur einem Punkt Vorsprung auf die Verfolger
aus Valladolid und Aragon.
RK Cimos Koper
Die vergangene Saison war der große Triumphzug für Cimos
Koper. In der slowenischen Liga nutzte man die
Schwächephase von Gorenje Velenje zum Saisonende eiskalt
aus, machte in der "Meisterrunde", bestehend aus den
besten sechs Mannschaften der Vorrunde, aus sechs Punkten
Rückstand einen Vier-Zähler-Vorsprung und feierte damit
erstmals die Meisterschaft. Doch damit nicht genug: Da
man zudem - zum dritten Mal nach 2008 und 2009 - den
nationalen Pokal gewann und gleichzeitig im - wenn auch
zweitklassigen - europäischen
Challenge Cup
triumphierte, durfte sich die Mannschaft aus der 50.000-Einwohner-Stadt
sogar über das Triple freuen. Und nachdem man sich
2008/09 noch sang- und klanglos als Gruppenletzter aus
der Champions League verabschieden musste, reichte es
in dieser Spielzeit in der
Gruppe C
sogar zum zweiten Platz hinter dem deutschen Meister HSV
Hamburg. Diesem hatte die Mannschaft von Trainer Fredi
Radojkovic auch den einzigen Punktverlust beschert, mit
13:7 Punkten setzte man sich im Kampf um Platz zwei
letztlich gegen Metalurg Skopje (MKD) durch. Im
Achtelfinale bekamen
es die Slowenen dann - wie der THW Kiel - mit einem
polnischen Vertreter zu tun. KS Kielce, die Mannschaft
von Bogdan Wenta, gewann ihr Heimspiel mit 27:26, das
dramatische Rückspiel ging schließlich mit 25:23 an Koper.
Gleich acht Spieler von Cimos Koper standen schließlich
sogar im erweiterten slowenischen Aufgebot für die Europameisterschaft in Serbien,
vier von ihnen wurden für die kontinentalen Wettkämpfe nominiert: Linksaußen Jure Dobelsek,
Rechtsaußen Matjaz Brumen (ehemals Celje), Mittelmann
Sebastian Skube und der aus Zagreb gekommene Torhüter Gorazd Skof,
außerdem noch der halbrechte Milorad Krivokapic für Ungarn.
Weitere Leistungsträger sind der 22-jährige Spielmacher
Dean Bombac, der bosnische Kreisläufer Bojan Skoko sowie
Torhüter Jure Vran, der in der vergangenen Saison kurzzeitig
bei Frisch Auf Göppingen aushalf.
Ein Triple wird es in dieser Saison indes nicht geben für Koper:
Im Pokal scheiterte man im Endspiel an Celje, in der
Meisterschaft liegt man mit 31:11 Punkten als Tabellendritter
hinter Velenje (41:1) und Celje (35:7) zurück.
RK Zagreb
Der kroatische Abonnementmeister ist Stammgast in der
"VELUX EHF Champions League": Im 19. Jahr ist der
Hauptstadtclub bereits zum 18. Mal dabei - keine Mannschaft
konnte sich häufiger für die Königsklasse qualifizieren.
Indes: Die Zeit der großen internationalen Erfolge liegt
mittlerweile ein paar Jahre zurück: 1995, 1997, 1998 und
1999 stand RK Zagreb im Endspiel, scheiterte aber jeweils
an der "goldenen Generation" des FC Barcelona. Zuletzt
in der Spielzeit 2008/2009 konnte das Viertelfinalticket
gebucht werden, dort war dann aber gegen den THW Kiel
Endstation: Nach einem
28:28-Unentschieden
in Kroaten setzten sich die "Zebras" in der Sparkassen-Arena
souverän mit
31:27 durch.
Seitdem musste der Verein aber eine Menge Abgänge verkraften:
Igor Vori und
Domagoj Duvnjak gingen nach Hamburg, Linkshänder
Kiril Lazarov nach Madrid, Abwehrchef Denis Spoljaric nach Berlin
und zuletzt Torhüter Gorazd Skof nach Koper.
Mit jungen Talenten plant man in Zagreb die Rückkehr in
die europäische Spitze, spätestens in vier Jahren soll
das "Final4" erreicht werden. Die erstklassige Nachwuchsarbeit
zeigt aber bereits erste Ergebnisse: Hinter den Arrivierten
wie dem zweifachen Welthandballer Ivano Balic, Rechtsaußen Zlatko
Horvat, dem slowenischen
Mittelmann David Spiler - dem einzigen Nicht-Kroaten im Kader -
und den Valcic-Brüdern haben sich längst einige Spieler durch
starke Leistungen ins Rampenlicht befördert. So beispielsweise
der erst 21-jährige Kreisläufer Marino Maric, der Rückraumrechte
Marko Kopljar, der starke Abwehrstratege Jakov Gojun oder
Torhüter Marin Sego. Die Mannschaft konnte bereits in dieser
Spielzeit einige Ausrufezeichen setzen: So erlaubte man sich
zwar in Sävehof beim 25:28 einen Ausrutscher, konnte aber beim
Titelverteidiger in Barcelona mit 30:29 triumphieren und belegte
mit 16:4 Punkten souverän Rang zwei in der Gruppe A
hinter den Katalanen. Im Achtelfinale
schaltete die Mannschaft von Trainer Ivica Obrvan dann Metalurg
Skopje aus Mazedonien aus: Nach einer knappen 18:19-Niederlage
im Hinspiel setzte man sich vor 8.500 Zuschauern in der heimischen
Arena problemlos mit 26:21 durch.
Die kroatische Liga findet derweil übrigens ohne RK Zagreb
statt. Genau wie der langjährige Zweite RK Nexe Nasice
spielt der Hauptstadtclub derzeit in der Balkanliga "SEHA"
und steigt erst im Playoff-Halbfinale im Kampf um die
heimische Meisterschaft ein. In der SEHA-Liga belegt
Zagreb - mit nur einer Niederlage und zwei Unentschieden -
aktuell mit zwei Punkten Rückstand den zweiten Platz hinter
dem slowakischen Spitzenclub Tatran Presov, hat aber auch
drei Spiele weniger absolviert.
(Sascha Krokowski)
Aus den Kieler Nachrichten vom 27.03.2012:
Koper und Zagreb auf der Wunschliste
Wien. Frühestens beim Final-Four-Turnier am 26./27. Mai
in Köln kann es in der Handball-Champions-League zu
einem deutschen Duell kommen. Bei der Viertelfinal-Auslosung
heute ab 11.30 Uhr in Wien sind die beiden verbliebenen
Bundesliga-Vertreter THW Kiel und Füchse Berlin im selben
Lostopf. Potenzielle Gegner des Duos sind AG Kopenhagen, RK
Zagreb, Cimos Koper und Ademar Leon. Kiel und Berlin haben
Heimrecht im Rückspiel, das sie zwischen dem 25. und 29.
April bestreiten. Die Hinspiele finden zwischen 18. und 22.
April statt.
THW-Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust
ist Zeugin der Auslosung, musste heute Morgen bereits um vier Uhr Bett
und Haus verlassen, um rechtzeitig die Zentrale der Europäischen
Handball-Föderation in der österreichischen Hauptstadt erreichen zu
können. "Koper oder Zagreb", lautet ihre Antwort auf die Frage
nach einem Wunschgegner. "Aber mein Bauchgefühl sagt mir, es werden
Kopenhagen oder Leon." Neben dem THW Kiel und den Füchsen Berlin befinden
sich Atletico Madrid und Titelverteidiger FC Barcelona in Topf 1. Die
Sieger der vier Viertelfinal-Paarungen qualifizieren sich für das Endturnier,
das zum dritten Mal nach 2010 (Sieger THW Kiel) und 2011 (FC Barcelona)
in Köln ausgespielt wird. Der THW, der Erster nach der Gruppenphase
war, hat bereits 145 000 Euro Prämien eingenommen. An die Berliner
(Vierte nach der Gruppenphase) wurden 115 000 Euro ausgeschüttet.
Beim Endturnier in Köln geht es für die vier Teilnehmer um insgesamt
950 000 Euro Prämien.
(aus den Kieler Nachrichten vom 27.03.2012)