26./29.05.2012 - Letzte Aktualisierung: 29.05.2012 | Champions League |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt... |
Letztlich gewann Didier Dinart mit Atletico Madrid das Rennen gegen Kopenhagens Mikkel Hansen. |
Doch wie so häufig entpuppten sich die Spanier als ein harter Gegner. Trainer Talant Dujshebaev hatte in der Kabine offenbar den richtigen Ton getroffen: Seine Mannschaft kämpfte sich zurück in die Partie. Nach 43 Minuten erzielte Lazarov den Ausgleich für Atletico, die fortan - auch begünstigt von einigen umstrittenen Entscheidungen - das Heft des Handelns in die Hand nahmen. 27 Sekunden vor dem Ende machte Canellas mit dem 25:23 alles klar - als Arpad Sterbik den letzten Wurf von Mikkel Hansen fing, war das der dänische Traum vom Finale im Premieren-Jahr ausgeträumt.
(Christian Robohm)
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.05.2012:
Torhüter Steinar Ege wurde deutlicher. "Wir wollten nur eine faire Chance, aber die haben wir nicht bekommen." Auch für den dänischen Boulevard war der Fall klar: "Diebstahl am helllichten Tag" titelte beispielsweise das "Extrablatt".
Was war geschehen? Die Gemüter hatten sich besonders an zwei Szenen in der turbulenten Schlussphase erhitzt. Da wurde Olafur Stefansson ein Tor abgepfiffen, weil er ein Stürmerfoul begangen haben soll. Und Gudjon Valur Sigurdsson wurde bei einem Zwischenstand von 22:24 (55.) ein Treffer aberkannt, weil er den Ball falsch geprellt haben soll. "Besonders in diesen beiden Szenen wurde deutlich, was die Schiedsrichter im Sinn hatten", sagte Johan Petersson. Der ehemalige Rechtsaußen des THW Kiel erlebte das Final4 als Co-Kommentator des schwedischen Fernsehens.
Kopenhagen ein Spielball der Europäischen Handball-Föderation (EHF)? Eine Bestrafung für Nielsen, der zuvor die Vermarkter der Champions League als Amateure abgestempelt hatte? Generalsekretär Michael Wiederer war überrascht, als er am Tag danach auf die Vorwürfe der Dänen angesprochen wurde. "Davon höre ich zum ersten Mal. Sollten diese Äußerungen in einer offiziellen Pressekonferenz gefallen sein, hat das Konsequenzen." Auf der hatte Trainer Magnus Andersson diplomatisch ein Bußgeld umschifft. "Zu dem Spiel will ich nur so viel sagen: Jeder konnte hören, wie 20 000 Zuschauer reagiert haben. Und darunter waren viele Fachleute." Das Publikum hatte die Spanier nach dem Abpfiff gnadenlos ausgepfiffen.
Wiederer zeigte Verständnis für den Frust der Verlierer. "Sie sind in einem Jahr von 0 auf 99 durchgestartet und waren gekommen, um den Titel zu gewinnen." Das Regelwerk, das den Schiedsrichtern große Spielräume bei der Entscheidungsfindung lässt, hält auch Wiederer für sanierungsbedürftig. So sei bei den Rangeleien am Kreis schwer zu erkennen, wer Opfer und wer Täter sei. Zudem würde das Stürmerfoul von den Aktiven inzwischen zum Schaden der Sportart ausgelegt. "Aber die Regeln macht der Weltverband, wir setzen sie nur um." Weit betroffener reagierte Ralf Dejaco, Schatzmeister der EHF. "Wir waren alle geschockt, als wir das gesehen haben." Die Schiedsrichter hätten fünf schwere Fehler gemacht, vier zulasten von Kopenhagen.
Und was sagte Ege nach dem hochverdienten 26:21-Sieg gegen die Füchse im kleinen Finale? "Die Spiele, die wir gewinnen dürfen, gewinnen wir auch."
(von Reimer Plöhn und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.05.2012)
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